Magnesiummangel Zellen altern schneller
14.04.2008, 11:06 UhrEin Mangel an Magnesium lässt einer US-Studie zufolge menschliche Zellen schneller altern. Somit könne ein chronischer Magnesiummangel auch das Risiko altersbedingter Krankheiten wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes und Osteoporose erhöhen, schreiben die Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS").
In den USA habe mehr als die Hälfte der Bevölkerung Magnesiummangel. Sie nehme weniger als die durchschnittliche, empfohlene Menge zu sich. Das liege unter anderem an der nährstoffarmen Nahrung. Für Deutschland liegen nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) keine vergleichbaren Zahlen vor. Magnesium sei aber kein Nährstoff, bei dem es hierzulande einen Mangel gebe, sagte ein Sprecher der Gesellschaft.
Die von der DGE empfohlene Tagesdosis an Magnesium liegt bei Erwachsenen je nach Geschlecht und Alter zwischen 300 und 400 Milligramm pro Tag. Magnesium kommt in nahezu allen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vor - in besonders hoher Konzentration in Haferflocken, Hülsenfrüchten, Nüssen, Vollkornprodukten
und Kakao.
Erbgutenden verkürzen sich
Bei der US-Studie wurden menschliche Fibroblasten, Zellen aus dem Bindegewebe, bis zu vier Monate lang verschiedenen Magnesiumkonzentrationen ausgesetzt, berichten David Killilea und Bruce Ames von der Universität von Kalifornien in Berkeley. Diese Zeitspanne entspreche der üblichen Lebensspanne einer Zellpopulation. Bei Magnesiummangel seien die Kulturen schneller gealtert als bei ausreichenden Mengen. Eine Verminderung auf 13 Prozent der normalen Magnesiummenge bewirkte eine Verkürzung der Lebensspanne der Zellkultur um 10 Prozent.
Die vorzeitige Alterung könnte unter anderem auf eine beschleunigte Abnutzung der Telomere zurückzuführen sein, berichten die Forscher. Telomere bilden die Endstücke der Erbgutträger (Chromosomen). Telomere selbst enthalten keine Gen-Codes und schützen die Enden der Chromosomen bei Zellteilungen. Sind sie abgenutzt, gehen bei jeder Zellteilung genetische Informationen verloren und es tritt ein schnellerer Zelltod ein. Daher gehen Forscher davon aus, dass ein Versagen der Telomere die Alterung von Zellen und die Entstehung von Krebs beeinflussen kann.
Quelle: ntv.de