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Stichwort Bedrohte Walarten

Ein Glattwal.

Ein Glattwal.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Internationale Walfangkommission (IWC) regelt nur die Jagd auf Großwale. Kleinwale wie Delfine und Schweinswale werden nicht erfasst. 1986 trat das weltweite Walfangverbot der IWC in Kraft. Dennoch jagen Japan, Island und Norwegen Großwale aus angeblichen wissenschaftlichen Gründen oder weil sie Einwände gegen das Moratorium geltend gemacht hatten. Von diesen Ländern wurden nach Angaben des World Wide Fund for Nature (WWF) insgesamt fünf der zwölf Großwalarten weiter bejagt:

Der BLAUWAL ist das größte Tier, das jemals auf der Erde gelebt hat. Er wird bis zu 33 Meter lang und 150 Tonnen schwer. Der Wal ernährt sich von Krebsen, Schnecken und Plankton. Er wurde fast bis zur Ausrottung gejagt, seit 1986 laut WWF aber gar nicht mehr.

Der FINNWAL ist der zweitgrößte Wal. Er kann 27 Meter lang und 75 Tonnen schwer werden. Wie der Blauwal und alle anderen Bartenwale ernährt er sich von Krill, den er mit seinen Barten aus dem Wasser filtert. Fische stehen ebenfalls auf seinem Speiseplan. Seit 1986 wurden von Island 312 Tiere getötet.

Der POTTWAL kann mehr als 20 Meter lang und bis zu 57 Tonnen schwer werden. Im Gegensatz zu den Bartenwalen ernährt sich dieser Zahnwal vor allem von Tintenfischen. Japan deklariert seine Jagd auf Pottwale als Forschung. Seit 1986 wurden insgesamt 508 Tiere getötet.

Der BUCKELWAL ist berühmt für seine Gesänge. Besonders an dem 30 Tonnen schweren Tier sind auch die langen Flossen, die ein Drittel der Körperlänge von bis zu 19 Metern erreichen können. Buckelwale ernähren sich von Krill und Schwarmfischen und bewohnen alle Ozeane bis zur Packeisgrenze. Buckelwale wurden seit 1986 nicht gejagt. Japan hatte im vergangenen Jahr angekündigt, die Jagd auf Buckelwale zu angeblich wissenschaftlichen Zwecken wieder aufzunehmen, die Jagd nach internationalen Protesten jedoch abgeblasen.

Der GRÖNLANDWAL bewohnt ausschließlich die kalten Meeresregionen an der Packeisgrenze der Arktis. Er wird etwa 15 Meter lang. Auch er wurde mancherorts bis zur Ausrottung gejagt, seit 1986 aber nicht mehr.

Der GLATTWAL unterteilt sich in den nordatlantischen Nordkaper, den Nordpazifischen Glattwal und den auf der Südhalbkugel heimischen Südkaper. Glattwale werden bis zu 17 Meter lang und ernähren sich von Krill. Auch der Glattwal wurde bis 1986 sehr stark bejagt.

Der SEIWAL gilt als der schnellste Schwimmer unter den Großwalen. Seiwale filtern ihre Nahrung mit Barten aus dem Wasser und sind dabei nicht wählerisch - sie fressen kleinste Ruderfußkrebse ebenso wie Schwarmfische und Tintenfische. 430 Tiere wurden seit 1986 getötet.

Der BRYDEWAL wird aufgrund der großen Ähnlichkeit oft mit dem Seiwal verwechselt. Die rund 14 Meter langen und bis zu 19 Tonnen schweren Tiere ernähren sich von Krill und Fischen. Japan hat 980 Brydewale für sein angebliches Forschungsprogramm seit 1986 getötet.

Der GRAUWAL lebt im Nordpazifik und unterteilt sich in eine westliche und eine östliche Population. Die westlichen Grauwale sind stark bedroht, um die östliche Population steht es etwas besser. Grauwale durchwühlen den Meeresgrund nach Kleinkrebsen, Würmern und Weichtieren. Sie werden nicht mehr gejagt.

Der ZWERGWAL (Minkwal) ist trotz seines Namens ein Großwal. Mit 8 Metern Länge und einem Normalgewicht von 8 Tonnen ist er nach dem Zwergglattwal der zweitkleinste der Großwale. Zwergwale sind Einzelgänger und leben vor allem in küstennahen Gewässern. Zu ihrer Nahrung gehört Krill, auf der Nordhalbkugel auch Schwarmfische wie Hering oder Kabeljau. Sie werden von Island, Norwegen und Japan gejagt - insgesamt 28.200 Tiere seit 1986.

Der ZWERGGLATTWAL ähnelt stark dem Zwergwal, hat aber eine andere Kopfform. Er wird bis zu 6 Meter lang und ernährt sich vermutlich vor allem von Ruderfußkrebsen. Die in den südlichen Ozeanen verbreiteten Tiere leben als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen. Sie werden nicht gezielt gejagt.

Quelle: ntv.de

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