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Neue Berechnungen aus Moskau Phobos-Grunt stürzt im Januar ab

Die russische Raumsonde Phobos-Grunt bei den letzten Vorbereitungen vor ihrem Start.

Die russische Raumsonde Phobos-Grunt bei den letzten Vorbereitungen vor ihrem Start.

Die im All umherfliegende russische Raumsonde "Phobos-Grunt" wird voraussichtlich im Januar auf die Erde stürzen. Der Absturzzeitraum wird zwischen den 6. und den 19. Januar 2012 berechnet. Ein Absturzort wird bisher nicht angegeben.

Die rund 13,5 Tonnen schwere, fehlgeleitete russische Raumsonde "Phobos-Grunt" wird nach Berechnungen aus Moskau bald zerbrechen und im Januar 2012 abstürzen. Die Raumfahrtbehörde Roskosmos gehe davon aus, dass zwischen dem 6. und 19. Januar mindestens 20 Trümmer mit einem Gesamtgewicht von maximal 200 Kilogramm auf die Erde fallen werden. Das meldete die Agentur Interfax. Für eine Berechnung des Absturzortes sei es noch zu früh.

Die hochgiftigen Stoffe im Tank der 120 Millionen Euro teuren Marsmond-Sonde würden beim Eintritt in die Erdatmosphäre vermutlich verglühen, hieß es. Auch das radioaktive Kobalt an Bord sei laut Roskosmos nicht gefährlich. US-Wissenschaftler hatten "Phobos-Grunt" als "giftigsten Satelliten aller Zeiten" bezeichnet. Die am 9. November gestartete Raumsonde sollte zum Marsmond Phobos fliegen, kreist stattdessen aber wegen technischer Probleme in rund 250 Kilometer Höhe um die Erde. Mit der ersten interplanetaren Mission seit 15 Jahren wollte die Raumfahrtnation Russland nach vielen Rückschlägen international wieder Eindruck machen.

In Moskau trat erstmals eine offizielle Kommission zur Untersuchung der schweren Panne zusammen. "Die Arbeit wird schwierig, es gibt kaum aktuelle telemetrische Daten von der Sonde", sagte Roskosmos-Vizedirektor Vitali Dawydow. Zuletzt hatte auch die Europäische Raumfahrtbehörde "Phobos-Grunt" aufgegeben. Die USA hatten dagegen vor kurzem eine Mars-Mission erfolgreich gestartet. Die Raumsonde "Curiosity" soll im August 2012 auf dem Roten Planeten landen und nach Spuren organischer Materialien suchen.

Quelle: ntv.de, dpa

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