Fundsache

Stichwort Chimäre

Der Begriff Chimäre geht auf ein feuerspeiendes Ungeheuer aus der griechischen Sagenwelt zurück. Es bestand aus Teilen einer Ziege und eines Löwen sowie einem Drachen- oder Schlangenschwanz. Biologen bezeichnen als Chimäre ein künstlich aus zwei Individuen zusammengesetztes Lebewesen. Streng genommen wäre demnach jeder Empfänger einer Organspende eine Chimäre. Im Sprachgebrauch handelt es sich meist um Mischwesen aus verschiedenen Arten.

Bekannt wurde in den 1980er Jahren eine "Schiege", die aus Erbmaterial von Schaf und Ziege bestand. Zudem gibt es Hühner, die wie Wachteln rufen. Zahlreiche Versuchsmäuse enthalten Gene des Menschen und produzieren so beispielsweise menschliche Antikörper oder Hormone.

1998: US-Forscher der Biotech-Firma ACT verschmelzen nach eigenen Angaben Erbgut menschlicher Hautzellen mit entkernten Eizellen von Kühen und gewinnen aus diesem Mischembryo auch Stammzellen.

2002: Südkoreanische Forscher setzen nach eigenen Angaben menschliches Erbgut in Eizellen von Kühen ein, um aus dem resultierenden Embryo Stammzellen zu medizinischen Zwecken zu gewinnen.

2003: Chinesische Forscher berichten im Fachblatt "Cell Research" über die Gewinnung menschlicher embryonaler Stammzellen aus der Verschmelzung von Kaninchen-Eizellen mit menschlichem Erbgut.

2008: Britische Forscher haben ein Embryo aus menschlichem Erbgut und der entkernen Eizelle einer Kuh geschaffen.

Quelle: ntv.de

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