Fundsache, Nr. 737 Nashorn-Knochen in der Eifel
03.11.2009, 10:14 Uhr
Die Ausgrabungsstätte auf dem Vulkankegel bei Bassenheim in der Osteifel.
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Archäologen haben bei Bassenheim in der Osteifel Siedlungsreste des frühen Neandertalers entdeckt. Dabei wurden in einer eiszeitlichen Kraterfüllung des "Schweinskopfes" mehr als 200.000 Jahre alte Steinwerkzeuge und zahlreiche Tierknochen gefunden, wie die Generaldirektion Kulturelles Erbe in Koblenz mitteilte.
"Wir haben hauptsächlich Knochen des wollhaarigen Nashorns entdeckt, teils mit Spuren der Zerlegung und Verwertung", sagte der Leiter der Landesarchäologie bei der GDKE, Axel von Berg. Das belege, dass der frühe Neandertaler in den Steppen der Osteifel zu über 90 Prozent Jagd auf Nashörner gemacht habe.
"Von den hochgelegenen Kraterrändern aus konnte der frühe Mensch Wildtiere beobachten und gezielt in der Steppe jagen", sagte von Berg. Die Kratermulden hätten den Menschen der vorletzten Kaltzeit durch ihre rundum geschlossene Hohlform auch den besten Schutz vor extremen Witterungseinflüssen geboten. Durch die Lage im Kraterkessel seien die Fundstücke bis heute "hervorragend" erhalten geblieben.
Quelle: ntv.de, dpa