Fundsache, Nr. 489 Peking-Mensch 200.000 Jahre älter
12.03.2009, 09:53 UhrDie Überreste des in einer Höhle in China gefundenen sogenannten Peking-Menschen sind nach einer neuen Studie 780.000 Jahre alt und damit 200.000 Jahre älter als bisher gedacht. Ein Team von amerikanischen und chinesischen Wissenschaftlern untersuchte die Funde aus den 1920er Jahren jetzt mit neuen Methoden, woraus sich eine Neubewertung des Alters ergab, wie die Forscher in der neuen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Nature" berichten. Die Fossilien des als Peking-Menschen bezeichneten Hominiden waren in den 1920er Jahren in Zhoukoudian in der Nähe der chinesischen Hauptstadt gefunden worden.
In Verbindung mit anderen aktuellen Studien lasse sich damit die Theorie über die Wanderungsbewegungen der Vorfahren des Menschen präzisieren, hieß es. Bisher ging die Mehrzahl der Wissenschaftler davon aus, dass Angehörige der Hominiden-Art Homo erectus vor etwa zwei Millionen Jahren von Afrika über die arabische Halbinsel in Richtung des indischen Subkontinents und entlang der asiatischen Küsten wanderten. Auf der indonesischen Insel Java wurden 1892 zum ersten Mal Überreste des Homo erectus gefunden, der so genannte Java-Mensch. Diese werden auf ein Alter von 1,6 Millionen Jahre datiert. Eine andere Gruppe sei in nördlicher Richtung nach Peking gewandert.
Die nun veröffentlichten Erkenntnisse deuten laut dem "Nature"-Bericht darauf hin, dass es eine parallele Wanderungsbewegung durch den eurasischen Kontinent etwa über das Gebiet des heutigen Georgien gegeben habe, wo der Homo erectus schon vor 1,8 Millionen Jahren angekommen sei.
Quelle: ntv.de