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Mit Licht- und Schattenspielen Monolith zeigte Jahreszeiten an

Der zwei Meter hohe Stein, der in der Nähe von Manchester vor rund 4000 Jahren aufgestellt worden ist, markierte wahrscheinlich einen Versammlungsort, der saisonal besucht wurde, vermuten Forscher. Obwohl sich die Menschen mit der Ausrichtung des Steins nach der Sonne gerichtet haben, hat er nichts mit einer Sonnenuhr gemein.

Der untersuchte Stein.

Der untersuchte Stein.

(Foto: Daniel Brown, Notthingham Trent Universität)

Ein zwei Meter hoher Stein in der Nähe von Manchester hat den Menschen vor etwa 4000 Jahren aller Wahrscheinlichkeit nach den Wechsel der Jahreszeiten angezeigt. Forscher der Nottingham Trent Universität vermuten zudem, dass der Monolith einen Versammlungsort markierte. Wie das Licht- und Schatten-Spiel auf der Stein-Oberfläche funktioniert haben könnte, beschrieb das Team um Daniel Brown auf einem Treffen der Royal Astronomical Society in Manchester.

Der Stein ist dreieckig und steht im Peak District National Park in der Nähe Manchesters. Mit Hilfe eines 3-D-Modells rekonstruierten die Forscher, wie die Menschen den Stein benutzt haben könnten: Im Winter blieb die geneigte Seite komplett im Schatten. Im Sommer lag sie morgens und mittags im Sonnenschein und im Hochsommer war sie den ganzen Tag angestrahlt. Um ihre Erkenntnisse aus der Simulation auch zu beweisen, nehmen die Forscher derzeit noch Fotos vom Sonnenlicht auf dem Riesen-Stein auf.

Markierung für saisonale Treffen

"Der Stein könnte die ideale Markierung für einen gesellschaftlichen Schauplatz für saisonale Treffen gewesen sein", erklärte Brown in einer begleitenden Mitteilung der Royal Astronomical Society. Der Monolith sei aber keine Sonnenuhr, die die Leute nutzten, um die exakte Zeit zu
bestimmen. Das Team geht eher davon aus, dass der Stein mit viel Aufwand dorthin gestellt wurde, um dem Platz eine symbolische Bedeutung zu geben.

Brown erklärte weiter, dass kleine, stützende Steine im Boden den Stein wortwörtlich ins rechte Licht rückten. Dies spreche dafür, dass er absichtlich so platziert wurde. Laut Brown stehen auch in Schottland oder Irland Monumente, an denen Licht und Schatten ganz bewusst genutzt wurden – sie sollten demnach die Ewigkeit symbolisieren.

Quelle: ntv.de, dpa

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