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Ei verbibscht! Sächsisch ist längst ausgestorben

Zu Asterix' Zeiten war der sächsische Dialekt noch lebendig.

Zu Asterix' Zeiten war der sächsische Dialekt noch lebendig.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Sächsisch wird in Umfragen regelmäßig zu einem der unbeliebtesten deutschen Dialekte abgestempelt. Aus Sicht eines Leipziger Sprachforschers kann das eigentlich gar nicht sein. "Den sächsischen Dialekt gibt es genau genommen gar nicht mehr", sagte Prof. Beat Siebenhaar von der Universität Leipzig. Ein Dialekt folge einem geschlossenen Sprachsystem, habe klare Regeln in der Aussprache und in der Syntax. Das, was die Menschen zwischen Leipzig, Dresden und Chemnitz heutzutage sprechen, genüge diesen Kriterien schon lange nicht mehr. "Der sächsische Dialekt ist vor 100 bis 150 Jahren weitgehend ausgestorben", erklärte Siebenhaar.

Der Linguist bescheinigt dem heute gesprochenen Sächsisch, sich an der Standardsprache, der Hochsprache zu orientieren. Was vom Dialekt noch übrig ist, seien regionale Färbungen. Die haben es dem Wissenschaftler angetan. Er will erforschen, wie sich das von Landstrich zu Landstrich doch sehr unterschiedliche Sächsisch lautmalerisch voneinander unterscheidet.

Eine gute Nachricht hat der aus der Schweiz stammende Siebenhaar auch noch für alle Sachsen, die sich über den schlechten Ruf ihrer Heimatsprache ärgern: Eidgenossen mögen Sächsisch. "Menschen, die selbst Dialekt sprechen, haben meist eine positive Haltung zu den regionalen Eigenheiten der Sprache, nicht nur zu den eigenen", erläuterte der Forscher.

Quelle: ntv.de, dpa

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