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Fischereiverbot nützt Fischern Schutzgebiete gut für Nachwuchs

Auch kleine Schutzzonen sind eine effektive Möglichkeit, die Fischpopulationen wieder wachsen zu lassen. Fischer profitieren ebenso davon - auch wenn die Fischerei in den Schutzgebieten erstmal verboten ist. Das ergibt eine Untersuchung am Great Barrier Reef.

Korallenriffe sind nicht nur schön anzusehen, als Schutzzone lassen sie die Fischpopulationen in diesem Bereich auch wieder wachsen.

Korallenriffe sind nicht nur schön anzusehen, als Schutzzone lassen sie die Fischpopulationen in diesem Bereich auch wieder wachsen.

Schutzgebiete, in denen jede Fischerei verboten ist, können Korallenriffe als wichtige Fischkinderstube bewahren. Das berichtete Geoff Jones von der James Cook University im australischen Townsville bei einer Konferenz in Cairns. Mehr als die Hälfte der in einem solchen Gebiet aufwachsenden Fische ließen sich in angrenzenden Regionen nieder, die meisten in ein bis fünf Kilometer Entfernung. Das hätten Erbgutanalysen bei ausgewählten Fischarten ergeben.

Für das untersuchte Schutzgebiet am Great Barrier Reef an der Ostküste Australiens sei zudem gezeigt worden, dass die Hälfte der Jungfische in der Region von dort stammen - obwohl das Schutzgebiet nur 28 Prozent der Fläche dort einnehme. Selbst kleine, nur einige hundert Meter bis Kilometer lange Schutzzonen seien eine effektive Möglichkeit, die Fischpopulationen wieder wachsen zu lassen - auch zum Vorteil der ansässigen Fischer, betonte Jones. Ähnliche Ergebnisse hatten vergleichbare Studien in anderen Regionen der Welt gebracht.

Korallenbefallende Viren entdeckt

US-Forscher haben unterdessen zwei in typischen Korallenalgen vorkommende Viren entdeckt. Die Viren befallen Dinoflagellaten, die in kalkskelettbildenden Korallen leben, berichten die Wissenschaftler im "ISM Journal". Noch sei unbekannt, ob und wie sehr die Erreger das Korallenwachstum beeinträchtigen. Derzeit seien rund 20 Korallenkrankheiten bekannt - ihre Ursache aber meist nicht. Denkbar sei, dass die Viren in den ohnehin durch den Klimawandel geschwächten Kolonien stärkere Schäden verursachten als früher.

Dinoflagellaten sind unverzichtbar für die Bildung von Korallenriffen - diese sind meist ein Gemeinschaftswerk einer Tierart, die die steinernen Gebilde wachsen lässt, sowie von Dinoflagellaten der Gattung Symbiodinium. Für Unterkunft und Mineralien versorgen sie ihren Wirt mit Energie, die sie aus dem Sonnenlicht ziehen. Bei Krankheiten oder zu warmem Wasser können die Korallentiere ihre Untermieter verlieren - ein Phänomen, das als Korallenbleiche bezeichnet wird. In der Folge stirbt die Koralle.

Viele Korallen beschädigt

Möglicherweise spielten bei dem Prozess auch Viren wie die nun bei Symbiodinium in der Steinkoralle Montastraea cavernosa entdeckten eine Rolle, schreiben die Wissenschaftler um Adrienne Correa von der Oregon State University in Corvallis. Eines beinhalte die Erbsubstanz RNA, es sei das erste aus Korallen isolierte RNA-Virus überhaupt. Das zweite sei ein DNA-Virus. Montastraea cavernosa ist eine der wichtigsten riffbauenden Korallen weltweit.

Mehr als drei Viertel der Korallen in der Karibik sind in den vergangenen 35 Jahren schwer geschädigt worden oder bereits abgestorben, hieß es beim 12. Internationalen Korallenriffsymposium in Cairns, das heute zu Ende ging. Die Erderwärmung könne dazu führen, dass fast alle Korallenriffe Wassertemperaturen über ihrer derzeitigen Toleranzgrenze erleiden, sagte Terry Hughes von der James Cook University. Weltweit seien ein Viertel bis ein Drittel der weltweiten Korallenbänke schwer beschädigt.

Quelle: ntv.de, dpa

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