Autos auf der Mitmach-Messe Auf der AMI kann man es erfahren
27.05.2014, 18:17 Uhr
Auf der AMI darf man Autos nicht nur angucken, man darf sie auch anfassen.
Die "Auto Mobil International", kurz AMI, hat vielleicht nicht den Ruf der IAA in Frankfurt, dafür ist sie publikumsorientiert. Auf kaum einer Automesse in Europa kann man soviel erfahren wie in Leipzig. Und nebenbei gibt es auch noch einige Weltpremieren.
Die wichtigste Automesse auf deutschem Boden ist in diesem Jahr die "Auto Mobil International" in Leipzig. Zwar versprüht die AMI weniger Glanz und Glamour als die mit ihr im jährlichen Wechsel stattfindende IAA in Frankfurt – dafür können die Besucher den Ausstellungsstücken näher rücken als bei den meisten anderen Auto-Shows. So gibt es beispielsweise ausgiebige Probefahrt-Angebote. Und ganz ohne glanzvolle Premieren muss auch die Sommer-Schau in Sachsen nicht auskommen.
Der Abräumer kommt aus Stuttgart
Die zumindest in Sachen Nachfrage-Potenzial wichtigste Premiere dürfte die weltweit erstmals auf einer Messe gezeigte neue Generation des Mercedes C-Klasse T-Modells sein. Die Kombivariante der zuletzt nahezu auf Oberklasse-Niveau herausgeputzten Stuttgarter Mittelklasse ist weiterhin eher Lifestyler als Lademeister, hat aber beim Gepäckvolumen ein wenig und beim Platzangebot im Fond gegenüber dem Vorgänger deutlich zugelegt.
Auch Premium-Wettbewerber Audi nimmt die AMI ernst und präsentiert die überarbeitete Version des A7 als Weltpremiere. Das viertürige Businessklasse-Coupé zeigt sich mit neu gestalteter Front inklusive nun serienmäßiger LED-Scheinwerfer, frischen Motoren und überarbeiteten Getrieben. Technisch unverändert, dafür mit neuen Sport-Designpaket tritt der Volvo V60 D6 AWD Plug-in-Hybrid R-Design an, die alten Vorurteile von der fehlenden Dynamik bei Hybridautos Lügen zu strafen. Komplettiert wird das Quartett der Weltpremieren vom Citroen DS3, der zur Lebensmitte unter anderem neue Scheinwerfer mit LED-Technik erhält.
Luxus und Alltagstauglichkeit
Neben den echten Debütanten locken aber auch zahlreiche Neuheiten, die ihre Premieren zwar schon hinter sich haben, längst aber noch nicht im Straßenbild präsent sind. So etwa der BMW X4, der als eine Art kleiner Bruder des X6 angesehen werden darf und mit abgeschrägtem Dach vor allem designorientierte Kunden ansprechen will. Anhänger von fahrdynamischer Höchstleistung finden gleich daneben das BMW M4 Cabrio, erstmals mit Turbo-Sechszylindermotor. Eine Halle weiter werben die besonders sportlichen GTS-Ausführungen des Porsche Boxster und Cayman um eine ähnliche Klientel. Wer es lieber amerikanisch mag, findet im erst 2015 startenden Ford Mustang – der in Leipzig auch als Cabrio stehen wird - das passende Schaustück.
Neben all dem Luxus gibt es aber auch zahlreiche alltagstaugliche Autos zu sehen. Citroen beispielsweise hat mit dem C4 Cactus so etwas wie den geistigen Erben der legendären Ente im Gepäck: das extravagante SUV verzichtet, wo es nicht wehtut auf teure Technik (Ausstellfenster statt versenkbare Scheiben senken den Preis) und ist innovativ, wo es Sinn macht (auswechselbare Polster an den Flanken schützen vor teuren Parkremplern). Eine Klasse tiefer setzt der Opel Adam Rocks noch stärker auf eine Lifestyle-Kundschaft. Anbauteile im Offroad-Look und ein großflächiges Faltdach aus Stoff machen den Kleinstwagen zum Cabrio-SUV.
Lifestyle-Trend bei Stadtflitzern
Generell lässt sich in Leipzig der neue Lifestyle-Trend bei Stadtflitzern beobachten. Ein gutes Beispiel sind da Peugeot 108 und Citroen C1, die in der neuen Generation nicht mehr nur preiswerte Basismobilität bieten wollen, sondern auf Wunsch auch zu kleinen Design-Schmuckstücken herausgeputzt werden können – inklusive Folienbeklebung und Stoffrolldach. Da Toyota in diesem Jahr - genauso wie Mazda, Renault, Fiat und einige anderen Marken - nicht in Leipzig vertreten ist, fehlt mit dem Aygo der dritte im Bunde der baugleichen Kleinstwagen.
Nicht zuletzt lohnt der AMI-Besuch auch für Interessenen von Elektroautos. Nicht nur, weil mit dem VW Golf GTE eine Art Plug-in-Hybridversion des Golf GTI zu sehen ist, sondern vor allem, weil zahlreiche Hersteller ihre aktuellen Batterie-Modelle für Probefahrten bereit stellen. Testen lassen sich etwa der Nissan Leaf und das Mitsubishi Electric Vehicle. Auch konventionelle Pkw können rund um die Messe und im Leipziger Umland ausgiebig selbst bewegt werden. Nissan lässt Interessenten ans Steuer des neu aufgelegten Mittelklasse-SUV X-Trail, Skoda präsentiert den Yeti und VW den Golf Sportsvan.
Rahmenprogramm und Tickets
Komplettiert wird das AMI-typisch umfangreiches Rahmenprogramm durch Fahrten über einen Geländeparcours, Spritsparfahrten unter Anleitung sowie Sonderausstellungen mit Oldtimern, Luxuslinern und Sportwagen. Mit der Einbindung der Fachmessen AMITEC und AMICOM hoffen die Veranstalter zudem auf zahlreiche Fachbesucher.
Am Samstag, dem 31. Mai öffnet die AMI ihre Tore für das Publikum. Die Leipziger Messehallen sind bis zum 8. Juni täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Tageskarten kosten 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Kinder zwischen 7 und 12 Jahren zahlen 5 Euro. Ein ab 15 Uhr gültiges Feierabend-Ticket ist für 8 Euro erhältlich, eine für die gesamte Messe geltende Dauerkarte kostet 25 Euro. Tages- und Dauerkarten können auch im Internet unter www.ami-leipzig.de erworben werden; dort kosten sie 10 bzw. 22. Euro.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x