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Tankt Strom, Diesel und Benzin Die neue BMW 5er-Reihe taucht am Horizont auf

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So macht ein BMW Spaß: Wenn er mit Schmackes um die Kurve fährt. Feinschliff an Fahrwerk und Plattform garantiert eine hohe Querperformance, aber bürgt auch für Komfort.

So macht ein BMW Spaß: Wenn er mit Schmackes um die Kurve fährt. Feinschliff an Fahrwerk und Plattform garantiert eine hohe Querperformance, aber bürgt auch für Komfort.

(Foto: BMW)

Erstmals lässt BMW ntv.de hinter das Steuer des neuen Fünfers. Die Fahrten finden mit noch getarnten Autos statt, unter denen wahlweise ein oder zwei Elektromotoren werkeln. Doch den oberen Mittelklässler wird es weiterhin auch mit Verbrennern geben.

Schon wieder ein neuer Werkscode zum Auswendiglernen für die Markenfans: G60 wird die neue Businessklasse aus München heißen, G61 demnach der später folgende Touring. Und, wird das Design die Verehrer-Gemüter der oberbayrischen Ingenieurschmiede wieder zum Kochen bringen? Man weiß es nicht. Was man aber wohl weiß, ist, dass BMW hier auf eine riesige Niere verzichten wird, wie man unter der Tarnfolie der noch jungen Testflotte erkennen kann. Die würde womöglich doch einen Zacken zu stark polarisieren. Immerhin sollen Baureihen wie Siebener oder X7 (mit prominenter Niere) vorwiegend auf außereuropäischen Märkten Anklang finden, während der Fünfer in Europa punkten muss.

Die Tarnfolie lässt nur schwer erahnen, wie das Heck des neuen Fünfers aussehen wird.

Die Tarnfolie lässt nur schwer erahnen, wie das Heck des neuen Fünfers aussehen wird.

(Foto: BMW)

Also wird das ja ein Tag der guten Laune - zumindest für BMW-Enthusiasten alter Schule. Na ja, nicht so ganz - weil: Es wird jedenfalls zum Teil elektrisch. Die Bayern hatten ins südfranzösische Miramas gebeten, wo ihr werkseigenes Entwicklungscenter liegt, um erstmals auch Externe zunächst von zwei elektrischen Varianten zu überzeugen. Die eine ist 340 PS stark und hört auf den Namen eDrive40 - im Grunde bekannt aus dem gleichnamigen i4. Keine Frage, deren Elektroeinheit bringt genug Moment auf die Hinterachse, um ansehnliche Fahrleistungen zu produzieren.

Richtig böse wird es dann beim zweimotorigen i5 M60 mit brachialen 598 PS. Über Performancewerte spricht BMW zwar noch nicht, aber wer schon einmal in einem iX M60 unterwegs war, kann ahnen, dass es in diesem Fünfer gewaltig nach vorn geht.

Der neue Fünfer ist Komfortgleiter und Querdynamiker zugleich

Mit knapp fünf Metern Außenlänge wird der BMW G60 zur stattlichen Limousine.

Mit knapp fünf Metern Außenlänge wird der BMW G60 zur stattlichen Limousine.

(Foto: BMW)

Und nicht nur nach vorn, wie auf dem Handlingkurs in Südfrankreich herausgefahren werden kann. Damit sich die knapp fünf Meter lange Limousine ordentlich um die Ecken scheuen lässt, haben die Techniker die sogenannte CLAR-Plattform weiter versteift. Und weil die Akkumodule sowieso schwerpunktsenkend im Bereich des Fahrzeugbodens ruhen, weist die irgendwo zwischen 2 und 2,5 Tonnen wiegende Fuhre ohnehin eine gewisse Grunddynamik auf. Jetzt verpassen die Fahrwerker dem G60 aber noch neue Regelsysteme sowie allerhand Gadgets, um die querdynamischen Eigenschaften zu veredeln. Allradlenkung, adaptive Luftfederung und optionaler Wankausgleich helfen dabei, dass der Businessklässler sowohl ambitioniert um die Kehre stürmt als auch sämig über Kanaldeckel rollt.

Wenn der vorfahrende M4 gerade einmal nicht ganz arg angast, bleibt etwas Luft, um einen Blick auf das Instrumentendisplay zu werfen. Sieht schwer nach dem Kaliber aus, das auch im Siebener zum Einsatz kommt. Gestochen scharf gelangen die Infos an des Fahrers Auge. Und hey, man darf das Interieur des i5 sogar ab sofort freihändig genießen auf der Autobahn - Level-2-Fahrautonomie lässt grüßen. Dann muss die Innenraumkamera allerdings zweifelsfrei erkennen, dass der Pilotenblick auf die Straße gerichtet ist. Gelingt dank einer entsprechenden Aufrüstung mannigfaltiger elektronischer Fühler. Richtet man den Blick gen Außenspiegel, leitet der Autobahnassistent sogar einen Überholvorgang ein - schert aus, hebt das Tempo an, bis der Abstand ausreicht, um wieder einscheren zu dürfen (funktioniert bis 130 km/h). Leistungsstarke Acht-Megapixel-Linsen sowie Radarsensorik mit 300 Metern Reichweite gehören zum Repertoire dieses BMW, um solche Features zu ermöglichen.

Effiziente Elektroantriebe liegen BMW am Herzen

Starke Ladesäulen hin oder her: 400-Volt-Technik begrenzt die Ladeleistung. Erst die kommende BMW-Neue-Klasse wird über eine 800-Volt-Architektur verfügen.

Starke Ladesäulen hin oder her: 400-Volt-Technik begrenzt die Ladeleistung. Erst die kommende BMW-Neue-Klasse wird über eine 800-Volt-Architektur verfügen.

(Foto: BMW)

Dazu gesellt sich ein hochkompetenter Parkassistent, der die letzten gefahrenen Meter speichert und selbsttätig wieder zurücksetzen kann - aber das kennt man ja schon aus den jüngsten Serienmodellen. Ebenso wie die Ladetechnologie, die hier noch auf einem 400-Volt-Bordnetz basiert. Somit ist mit Ladeleistungen von rund 200 Kilowatt zu rechnen, was aber in Ordnung geht, wenn mit dieser Power bis zu einem hohen Batterieladestand operiert werden kann. Hierzu werden spätere Tests Ergebnisse liefern.

Reichweiten von knapp 600 Kilometern sollten drin sein, zumal sich BMW um Effizienz bemüht und daher freilich auch die Wärmepumpe mit ins Boot holt. Die vorläufigen Verbrauchswerte können sich zumindest sehen lassen. Für den eDrive40 veranschlagt BMW 16 bis 19,7 kWh je 100 Kilometer in der gemittelten WLTP-Disziplin, während der starke Allradler etwas gieriger hinlangt. Aber angesichts der Power doch nicht allzu gierig mit 17,9 bis 21,2 kWh auf der gleichen Distanz.

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Einen kleinen Moment dauert es noch, bis die Kunden in den Genuss des G60 kommen. Die Produktion in Dingolfing startet diesen Sommer, während der Verkauf offiziell erst im Oktober 2023 beginnt. Dann natürlich auch mit Diesel- und starken Sechszylindern inklusive PHEV-Anwendung unter der Haube.

Bis dahin wird es noch viel Lesestoff zum Fünfer geben und der spannendste Moment dürfte natürlich sein, wenn der Münchener in wenigen Wochen enthüllt wird. Dann wird man sehen, ob sein Design die BMW-Fans weiter in zwei Lager teilen oder versöhnen wird. Zumindest lässt die bereits erkennbare Niere Letzteres erwarten. Das sind doch schöne Nachrichten.

Quelle: ntv.de

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