Modelljahr 2016 mit Monte Carlo Die sportliche Seite des Skoda Rapid
29.07.2015, 12:09 Uhr
Mit dem Sondermodell Monte Carlo will Skoda dem Rapid Spaceback im Modelljahr 2016 neuen Schub geben.
(Foto: Holger Preiss)
Neben dem Octavia ist der Rapid der meistverkaufte Skoda. Damit das auch in Zukunft so bleibt, haben die Tschechen für den Kompakten das Modelljahr 2016 eingeläutet und ein sportliches Sondermodell mit dem Namen Monte Carlo an den Start gebracht.
Wenn man das Straßenbild betrachtet, möchte man es kaum glauben, aber der Skoda Rapid ist nach dem Octavia das meistverkaufte Fahrzeug der Tschechen. Seit seinem Produktionsstart 2012 haben bereits 500.000 Einheiten das Werk in Mlada Boleslav verlassen. Allerdings zählt hier auch die Stufenhecklimousine. In diesem Jahr wurden weltweit immerhin schon 72.400 Rapid verkauft, wovon 18.600 jetzt in Deutschland unterwegs sind. Damit belegt der Mittelklasse-Tscheche hierzulande den achten Platz im Segment.
Ordentlich aufgerüstet
Um der preiswerten Golf-Alternative noch mehr Schwung zu geben und natürlich auch, um sie dem Fabia anzugleichen, hat Skoda beim Rapid aufgerüstet. Nicht nur, dass die gesamte Motorenpalette jetzt die EU6-Norm erfüllt, auch Assistenzsysteme wurden dem Spaceback, der auf der Polo-Plattform die Größe eines Mittelklassewagens erreicht, beigegeben. Serie ist jetzt die Multikollisionsbremse, die im Falle eines Zusammenstoßes das Risiko einer Mehrfachkollision deutlich verringert. Optional sind für den Rapid jetzt die Müdigkeitserkennung, Frontradarsystem mit City-Notbremsfunktion, Parksensoren vorn, eine Klimaautomatik, automatisch abblendende Innenspiegel und der schlüssellose Zugang "Kessy", in dem auch ein Start-Stopp-System enthalten ist. Das alles gibt es natürlich nicht für umme. Rechnet man alle hier aufgezählten Features zusammen, kommt man auf 1380 Euro, die auf den Grundpreis aufgeschlagen werden.
Auch in puncto Konnektivität legt der Rapid im Modelljahr 2016 zu. Da die neuen Musik- und Navigationssysteme aus der zweiten Generation des modularen Infotainmentbaukastens von Volkswagen bestehen, verfügen sie immer über einen Line-in und USB-Anschluss. Wer möchte, kann jetzt auch sein Smartphone auf dem 6,5 Zoll großen Touchscreen per CarPlay oder GoogleAuto spiegeln. Vorausgesetzt man hat für 470 Euro das Soundsystem Bolero in den Rapid pflanzen lassen und für weitere 150 Euro die entsprechende Software gebucht.
Vor allem beim Interieur unterscheidet sich der Monte Carlo deutlich vom Rest der Rapid-Familie.
(Foto: Holger Preiss)
Damit liegt der Interessierte immer noch 140 Euro unter dem Preis für das Soundsystem Amundsen, in dem das Navigationsgerät gleich enthalten ist. Allerdings muss sich der Nutzer des eigenen Smartphones darüber im Klaren sein, dass Google Maps oder Karten von Apple nur dann zu nutzen sind, wenn mindestens ein GPRS-Signal zu empfangen ist. Andernfalls - und das musste der Autor schmerzlich erfahren - sagt Siri: "Entschuldige, aber ich glaube, ich habe gerade kein Netz."
Für Dynamiker ein Monte Carlo
Ein besonderes Angebot will Skoda seinen Rapid-Interessenten mit dem Sondermodell Monte Carlo machen, das ab 20.340 Euro zu bekommen ist. Unter der Haube arbeitet dann ein 1,2 Liter Turbobenziner mit 90 PS, der seine Kraft über ein manuelles Fünfganggetriebe verteilt. Im Preis enthalten sind auch ein großes Panoramadach und Schalensitze in den Farben Rot, Grau und Schwarz. Das sieht schick aus und gibt dem Innenleben - neben dem Sportlederlenkrad mit roten Ziernähten, Edelstahlpedalerie sowie Applikationen in Carbonoptik - etwas Dynamisches. Allerdings muss einschränkend angemerkt werden, dass die Sportsitze auf langen Fahrten etwas unbequem werden könnten.
Im Gegensatz zu den Standardvarianten kommt beim Monte Carlo die Farbe Schwarz ganz groß raus. Schwarz lackierte 16-Zoll-Leichtmetallfelgen sind ebenso auffällig wie die schwarze Frontspoilerlippe oder die ebenfalls schwarz gefärbten Außenspiegel mit integrierten Blinkern. Auch der Kühlergrill und der Heckspoiler sind schwarz. Nicht schwarz, aber dunkel getönt, sind die Heckscheibe und die hinteren Seitenscheiben. Für lichte Momente auf der Straße sorgen wiederum Xenonscheinwerfer.
Keine GTI-Gefühle
Der sportive Gesamteindruck des Monte Carlo stößt allerdings beim Motorenangebot an seine Grenzen. Hier stehen fünf Standardaggregate zur Wahl. Dazu zählen drei Benziner sowie zwei Diesel. Sie decken ein Leistungsspektrum zwischen 90 PS und 125 PS ab. Nur die zwei TSI-Triebwerke mit 110 PS, das 125 PS-Aggregat und der 90 PS Diesel werden ab Werk nicht mit einem Fünfgang-Getriebe ausgeliefert. Wer also den sportlichen Außenauftritt mit halbwegs adäquaten Fahrleistungen kombinieren möchte, greift am besten zum 1,4-Liter-TSI. Der leistet 125 PS, beschert beim beherzten Tritt auf das Gaspedal 200 Newtonmeter Drehmoment und ist serienmäßig an ein Siebengang-DSG gekoppelt.
Das Triebwerk lässt zwar keine GTI-Gefühle aufkommen, agiert aber spritzig genug, um den 1,2 Tonnen schwere Rapid Spaceback munter voranzutreiben. Die Gangwechsel übernimmt das DSG in seiner gewohnt geschmeidigen Art. Weniger geschmeidig geht es allerdings beim Überlaufen von Bodenwellen zu. Hier reicht der Tscheche mehr Informationen über die Beschaffenheit der Straße an die Insassen weiter, als unbedingt nötig sind. Wer sich für den Rapid Spaceback mit Topaggregat interessiert, muss mindestens 23.740 Euro bereithalten. Allerdings sind auch hier die neuen Assistenz- und Infotainmentsysteme noch nicht enthalten. Die findet man für einen entsprechenden Aufpreis in der Optionsliste.
Quelle: ntv.de