Auto

Kontinuität und Veränderung Seat Alhambra 2.0

Die Farbe ist neu, das Blechkleid beim Seat Alhambra kaum verändert.

Die Farbe ist neu, das Blechkleid beim Seat Alhambra kaum verändert.

Fünf Jahre nach seinem Debüt erhält der Seat Alhambra ein Facelift. Um den optischen Feinschliff zu registrieren, bedarf es schon eines zweiten und dritten Blicks. Die Hauptveränderungen fallen aber auch nicht direkt ins Auge, sie liegen im verborgenen.

In Zeiten, in denen Familien mit mehr als zwei Kindern, schon zu Exoten zählen, scheinen große Vans irgendwie Relikte einer vergangenen Epoche und Lebenseinstellung zu sein. Und doch: Großraumlimousinen werden trotz der Konkurrenz durch geräumige SUV weiterhin angeboten. Renault (Espace) und Ford (Galaxy) sind gerade mit neuen Modellen in Vorlage gegangen; Zeit also, dass der mit dem VW Sharan weitgehend baugleiche Seat Alhambra zumindest eine Überarbeitung und Auffrischung erfährt. Neben den obligatorischen Retuschen an Front und Heck, halten moderne Assistenz- sowie Infotainmentsysteme Einzug in die Familien- und Taxikutsche. Die Motoren werden zudem etwas sparsamer. Ab 29.965 Euro ist der Van in Verbindung mit dem 150 PS starken TSI seit Anfang Juli erhältlich.

Die Assistenten machen den Unterschied

Bei der Fahrzeugelektronik hat sich auch im Alhambra viel getan.

Bei der Fahrzeugelektronik hat sich auch im Alhambra viel getan.

Kinder, wie schnell die Zeit vergeht: Als der aktuelle Alhambra Ende 2010 zu den Händlern kam, spielten die Themen Assistenz- und Infotainmentsysteme noch keine so große Rolle wie heute. Kein Wunder also, dass der Van besonders hinsichtlich dieser Aspekte nun auf Vordermann gebracht wurde. Dank des Zugriffs auf den modularen Infotainment-Baukastens des VW-Konzerns stehen jetzt neue hochauflösende Displays mit Touchscreen sowie moderne Navigationssysteme zur Wahl. Die Einbindung des eigenen Smartphones gelingt mittels MirrorLink, CarPlay und Android Auto leichter. Natürlich sind auch Apps und Gestensteuerung keine Zukunftsvisionen mehr für den Alhambra – höchstens noch böhmische Dörfer für die nicht ganz technik- und elektronikaffinen Käufer.

Auch bei der übrigen Fahrzeugelektronik hat sich viel getan. Mittlerweile findet man in den Alhambra-Preislisten auch Totwinkel-, Auspark-, und Fernlichtassistenten. Eine Verkehrszeichenerkennung kann ebenfalls geordert werden. Den 4,85 Meter langen Familienbegleiter sicher in Parklücken zu manövrieren wird zudem einfacher. Der Parklenkassistent (800 Euro Aufpreis) unterstützt jetzt auf Wunsch auch das Ein- und Ausparken aus Querlücken.

Frische Motoren

Die Einbindung des eigenen Smartphones soll mittels MirrorLink, CarPlay und Android Auto inzwischen problemlos gelingen.

Die Einbindung des eigenen Smartphones soll mittels MirrorLink, CarPlay und Android Auto inzwischen problemlos gelingen.

Auffrischungspotenzial bestand auch für die Motoren. Sie erfüllen nun die Abgasnorm Euro 6 und sollen bis zu zehn Prozent sparsamer sein. Wie gehabt stehen fünf Aggregate bereit; sie decken ein Leistungsband von 115 PS bis zu 220 PS ab. Das Toptriebwerk, ein Zweiliter-TSI, hat nun 20 PS mehr als zuvor, dürfte aber eher die Ausnahme auf deutschen Straßen bleiben. Das Gros der Kunden wählt einen Selbstzünder. Die Durchschnittsverbräuche liegen hier zwischen 5,1 und 5,6 Litern.

Der 150 PS starke Diesel erhält die meisten Bestellungen und - nicht zu unrecht. Das bekannte Aggregat leistet nun 10 PS mehr und mobilisiert 340 Newtonmeter. Das reicht für Fahrten mit Familie oder auf Dienstreisen locker aus, um im Verkehr entspannt mitzuschwimmen und bei Bedarf ebenso entspannt, aber mit Aussicht auf baldigen Erfolg, zu Überholvorgängen anzusetzen. Der Alhambra gibt im Normalfall den gutmütigen Begleiter. Er ist kein Sportler, Bequemlichkeit steht wohl trotz des nun optional angebotenen adaptiven Fahrwerks für die meisten Nutzer im Vordergrund. Apropos Bequemlichkeit: Wer mag, kann diesen Motor auch mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe für zusätzliche 2050 Euro ordern. Das koppelt sich nun beim Gaswegnehmen automatisch vom Motor ab. Das sogenannte "Segeln" soll dazu beitragen, Treibstoff zu sparen. Ebenfalls im Angebot für diesen Motor: Allradantrieb.

Sieben Sitze und optische Retuschen

Wie gehabt punktet der Van, der auch mit Siebensitzen konfiguriert werden kann, durch sein gutes Raumangebot, seine Sitzvariabilität und die seitlichen hinteren Schiebetüren. Hier wurde also nichts geändert. Je nach Konfiguration variiert das Gepäckvolumen zwischen 300 und 2430 Litern.

Ach ja: Optische Retuschen dürfen ja nicht fehlen. Aber davon gibt es nur wenige, sodass die Unterschiede nur beim ganz genauen Betrachten auffallen. So ziert das neue Seat-Logo die Front, in den Heckleuchten kommen LED zum Einsatz und neue Leichtmetallfelgen sind im Angebot. Im Interieur ist bis auf ein paar neue Dekorfarben sowie ein neues Lenkrad mehr oder weniger alles gleich geblieben.

Für den in drei Ausstattungslinien angebotenen Van (Reference, Style und Style Plus) sind mindestens 29.965 Euro fällig, damit ist er rund 2000 Euro günstiger als der Zwilling mit VW-Logo. Der 150-PS-Diesel startet bei 32.710 Euro. Luft nach oben bietet die Preisliste reichlich. Für Massagesitze zum Beispiel, oder ein Panoramaglasdach, oder elektrische Schiebetüren, oder Assistenten oder, oder, oder. Manches bleibt eben doch unverändert.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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