Die Haldex-Kupplung macht's So richtig schön ist es nur auf allen vieren
04.06.2014, 10:59 Uhr
Auch Verschränkungen bewältigt der Yeti 4x4 problemlos.
Fahrzeuge werden immer sicherer. Über- oder Untersteuern sind kaum noch ein Thema bei modernen Autos. Aber in Extremsituationen kann es doch passieren. Hier hilft der Allradantrieb, den bei Skoda in sechs Modellen die Haldex-Kupplung steuert.
Wer in schweres Geläuf geht, der sollte besser einen Allradantrieb haben. Aber auch auf asphaltierten Wegen kann es sich bezahlt machen, wenn das Fahrzeug nicht nur über Vorder- oder Hinterachse angetrieben wird. In puncto Fahrsicherheit ist 4x4 nicht nur rechnerisch einfach mehr. Das haben auch die Hersteller erkannt und so hat Skoda beispielsweise nicht nur sechs Allradmodelle, verteilt über Octavia, Yeti und Superb, im Programm, sondern präsentierte jetzt auch den Octavia Scout auf der Auto Mobil International (AMI) in Leipzig, der ab August für knapp 30.000 Euro in den Handel gehen wird.
Basierend auf dem Octavia Combi erhält der Scout beplankte Stoßfänger mit silberfarbigen Aufsatzteilen, einen breiteren Lufteinlass, schwarze Beplankung an Türschwellern und Radkästen sowie den obligaten Unterfahrschutz. Im Vergleich zum normalen Octavia ist der Scout um drei Zentimeter höher gelegt worden und es können bis zu zwei Tonnen angehängt werden. Neben dem Einstiegsaggregat stehen noch ein weiterer Selbstzünder mit 184 PS sowie ein Benziner mit 180 PS zur Wahl. Alle Motoren verfügen über die von Skoda als Green-Tec bezeichnete Technologie. Was nichts anderes heißt, als dass auch der Kraxel-Octavia mit Bremsenergierückgewinnung und Start-Stopp-Automatik ausgestattet ist. Serienmäßig an Bord des Skoda Octavia Combi Scout sind unter anderem beheizbare Vordersitze, Klimaautomatik, Fahrlichtassistent sowie 17-Zoll-Leichtmetallfelgen.
Allrad macht den Unterschied
Aber so richtig rund wird so ein Scout nur, wenn er als Allradler unterwegs ist. Das dürfte auch bei der potenziellen Kundschaft präferiert werden. Allein im vergangenen Jahr verkauften die Tschechen über 60.000 Allradfahrzeuge. Das heißt, jeder fünfte Skoda ging auf allen vieren an die Käufer.
Technisch setzt man in Mlada Boleslav bei den 4x4-Fahrzeugen auf die Haldex-Kupplung, die es selbstredend aus dem VW-Regal gibt und die dort in den 4Motion-Modellen verbaut wird. Der Vorteil ist, dass hier im Unterschied zum rein mechanischen Torsen-Differenzial eine elektrische Steuerung des Allradantriebes möglich ist. So kann das Drehmoment auch ungleich auf Vorder- und Hinterachse verteilt werden. Zusätzlich ist der Allradantrieb bei ABS- und anderen Funktionen elektronisch entkoppelbar.
Das macht sich vor allem in Extremsituationen bemerkbar, zum Beispiel bei einem flotten Kurvenlauf auf verschneiter oder matschiger Straße. Eben genau dort, wo der Fronttriebler zum Unter- und heckgetriebene Fahrzeuge zum Übersteuern neigen, zieht der Allradler mit Haldex-Kupplung souverän seine Bahn. Nicht ganz ruckelfrei, weil die einzelnen Räder in Sekundenbruchteilen unterschiedlich bespielt werden, aber eben bis in den Grenzbereich brauchbar, wie Testfahrten auf dem größten europäischen Driving Camp im österreichischen Pachfurth ergaben. Das liegt natürlich auch daran, weil die Regelung der Haldex-Kupplung fest in das ESP, das Elektronische Stabilitätsprogramm des Fahrzeuges integriert ist, was es vom Eingreifen oder Zuschalten durch den Fahrer unabhängig macht und sich immer auf die Fahrsituation einstellt.
Kraxeln mit dem Schneemenschen
Noch besser wirken Allradantrieb und Haldex-Kupplung in einem Skoda Yeti. So bestückt, entwickelt der hochgebauten Tscheche echte Offroad-Qualitäten. Grundlage dafür ist auch hier das in den Allradmodellen arbeitende Kupplungssystem. Darüber hinaus ist die gesamte SUV-Modellreihe, wenn sie denn als 4x4 geordert wird, mit Motorschleppmomentregelung (MSR) und Elektronischer Differenzialsperre (EDS) ausgestattet. Hinzu kommt beim Yeti der Off-Road-Assistent. Er kombiniert ein spezielles Off-Road-ABS mit einem Bergabfahrassistenten, der insbesondere auf Gefällstrecken mit einem Neigungswinkel von bis zu 80 Prozent im Gelände durch Bremseingriff und über das Motormanagement ein konstant langsames Tempo einhält. Für den Fahrer heißt das: Hände ans Lenkrad, aber Füße weg von Bremse und Gas. Die Elektronik regelt die Bremsverzögerung und die Geschwindigkeit. Ein komisches Gefühl, wenn man bei oben beschriebenen Neigungswinkel in den Gurten hängt. Aber es funktioniert problemlos. Den Helfer gibt es im Übrigen im Yeti 4x4 für schlappe 80 Euro.
Quelle: ntv.de