Reisemobil auf Crafter-Basis Studie vereint Sünde und (Klein-)Laster
25.01.2017, 14:46 Uhr
Die peppige Zweifarbenlackierung weist die Crafter-Studie als Nachfahre des Ur-Bullis aus.
Der Reisemobilhersteller Knaus-Tabbert präsentiert in Stuttgart einen der ersten Kastenwagen-Ausbauten auf dem neuen Star der VW-Nutzfahrzeugsparte - dem VW Crafter. Der Saint & Sinner im auffälligen Zweifarben-Design ist allerdings nur ein Teaser.
Knaus möchte die Reisemobil-Fans verführen - und macht da auch gar kein Geheimnis draus. Der erste Kastenwagen-Ausbaut auf Basis des neuen VW Crafter trägt deshalb den Modellnamen "Saint & Sinner" (Heiliger und Sünder) und soll verdeutlichen, wie dicht Lust und Laster oft beieinanderliegen können. Weltpremiere feiert er auf der CMT (Caravan, Motor, Touristik) in Stuttgart.
Verführerisch ist auf den ersten Blick natürlich die rotweiße Zweifarblackierung, die wohl nicht unbeabsichtigt an historische Volkswagen-Modelle und an das gleiche peppige Outfit des aktuellen T6-Multivans anknüpfen soll, um den Neuling auf Anhieb als großen Bruder des Bullis auszuweisen. Im Innenraum wird die Lust am (Klein-)Laster vor allem durch die Küchen- und Sitzmöbel in einem kräftigen roten Farbton sowie durch hochwertige Oberflächen und Lederbezüge geweckt.
Vom Grundriss her bietet der sündige, sechs Meter lange Crafter allerdings wenig Innovatives: die Sitzgruppe mit den integrierten vorderen Drehsitzen, die Küche, die in den Bereich der Schiebetür ragt, gegenüber die Nasszelle und im Heck ein Doppelquerbett mit 1,44 Meter Breite. Das VW-Basisfahrzeug wird in der aktuellen Version zwar nicht mehr in Kooperation mit dem Mercedes Sprinter gebaut, doch hat auch der in Polen gefertigte, neue Crafter immer noch das Manko eines schmalen Aufbaus. Um beim Querbett auf eine vernünftige Länge zu kommen, muss bei dem Kastenwagen mit Verbreiterungen rechts und links in die Karosserie eingegriffen werden. Klappbare Lattenroste schaffen unter dem Querbett einen variablen Stauraum mit Schränken
Saint & Sinner geht auf Fiat-Basis in Serie
Der Verführwagen auf VW-Basis ist allerdings nur eine Studie und nicht mehr als ein Teaser für künftige Ausbauten, die der Jandelsbrunner Hersteller zum kommenden Baujahr fest in der Planung hat. "Wir denken eher daran, den VW Crafter als normalen Kastenwagen im Stil unserer Boxstar-Modelle auszubauen", vertröstet Knaus-Geschäftsführer Gerd Adamietzki auf den Caravan-Salon Ende August. "Nur so lässt sich vielleicht auch ein attraktiver Preis ab 55.000 Euro erreichen."
Dennoch macht Knaus seinen Kunden ein konkretes Angebot für den Saint & Sinner: Mit einer zweiten Weltpremiere des gleichen Kastenwagens auf Basis des Bestsellers Fiat Ducato. Im identischen Zweifarb-Design steht das auffällige Reisemobil am Stand des Herstellers in der Stuttgarter Messehalle 5, bietet im Heck aber Längsbetten an, die nicht nur eine Karosserieverbreiterung überflüssig machen, sondern zudem auch noch über wesentlich mehr Stauraum unter der rückwärtigen Liegefläche verfügen. Möglich macht das der längere Radstand des Fahrzeugs, das von Stoßstange zu Stoßstange dann 6,30 Meter misst. Der sündige Fiat, der neben dem 630 ME auch als kürzere Querbett-Variante 600 QB angeboten wird, kann zu Preisen ab rund 62.000 Euro ab sofort bestellt werden.
Quelle: ntv.de, ali/sp-x