Jobmotor und Zeitenwende Taycan läutet Elektrifizierung bei Porsche ein
15.10.2018, 14:18 Uhr
1200 neue Arbeitsplätze will Porsche mit der Produktion des Taycan schaffen.
Mit dem Sportwagen Taycan bricht Porsche nach eigenen Aussagen in das Zeitalter der Elektromobilität auf. Aber nicht nur das: Der Taycan soll auch einer der größten Jobmotoren in der Geschichte des Autobauers werden.
Mit dem neuen Taycan bricht Porsche vollends in das Zeitalter der Elektromobilität auf. Sechs Milliarden Euro haben die Zuffenhausener in die Weiterentwicklung der Produktion investiert. Zudem sollen 1200 neue Mitarbeiter für die Fertigung des Elektrorenners ausgebildet und eingestellt werden. "Der Taycan ist einer der größten Jobmotoren in der Geschichte von Porsche", erklärt Personalchef Andreas Haffner. Allerdings werden nicht alle neuen Mitarbeiter in der Taycan-Produktion eingesetzt, sondern auch bei den zweitürigen Sportwagen.
2025 über 50 Prozent aller Porsche elektrifiziert
"Wir gehen davon aus, dass 2025 mehr als 50 Prozent der ausgelieferten Porsche-Modelle elektrifiziert sein werden", sagt Lutz Meschke, stellvertretender Porsche-Vorstand. Dies bedeutet erhebliche Investitionen unter anderem in Entwicklung und Infrastruktur, aber auch in die Qualifizierung der Belegschaft. Um eine hohe Effizienz der Taycan-Produktion zu gewährleisten entsteht am Stammsitz in Zuffenhausen eine "Fabrik in der Fabrik". Mit ihr verabschiedet sich Porsche vom traditionellen Fließbandprinzip. Dadurch, so Porsche, werden mehr Arbeitstakte auf gleicher Fläche möglich. Zudem verspricht der Hersteller, dass der Taycan absolut CO2-neutral hergestellt wird. Generell soll das künftige Ziel der Produktion eine sogenannte Zero-Impact-Factory, das heißt eine Fabrik ohne Umweltauswirkungen sein.
Für den Elektrosportler-Taycan nutzt Porsche vor allem die Erfahrungen, die man in der Le-Mans-Rennserie mit dem Porsche 919 Hybrid gesammelt hat. Die 800-Volt-Technologie des 919 soll die Weichen für den gesamten Elektro-Antriebsstrang des Taycan gelegt haben. Von der Batterie über das Elektronik-Layout und die E-Maschinen bis hin zur Leistungsfähigkeit des Ladevorgangs. Die entsprechenden 800-Volt-Bauteile hat Porsche selbst entwickelt. "Die 800-Volt-Architektur im Fahrzeug", so Porsche, "stellt sicher, dass die Lithium-Ionen-Batterie in gut vier Minuten Energie für 100 Kilometer Reichweite (nach NEFZ) nachladen kann. Wie weit die Ladung nach dem aktuellen Messstandard WLTP reicht, verraten die Zuffenhausener momentan aber noch nicht.
Leistungsfähige Ladesysteme
Voraussetzung für das schnelle Laden sind zudem hochleistungsfähige Ladesysteme. Für den Taycan will Porsche in Zukunft einen sogenannten "Mobile Charger Connect" anbieten. Mit ihm kann man den Taycan mit bis zu 22kW über Nacht zuhause laden. Auch induktives Laden soll in Zukunft möglich sein. Zudem verspricht Porsche bis Ende 2019 über das Joint-Venture Ionity – gemeinsam mit Audi, BMW, Daimler und Ford – europaweit an 400 Standorten Schnellladestationen mit bis zu 350kW pro Ladepunkt aufzubauen. Darüber hinaus plant man in Zuffenhausen an ausgewählten Hotels, bis zur Markteinführung mehr als 2000 AC-Ladepunkte in bis zu 20 Ländern weltweit zu installieren. Zugang zum Porsche Ladenetzwerk für unterwegs bekommen Kunden über den Porsche Ladedienst. Dabei handelt es sich um eine europaweite Lösung mit Zugriff auf eine Vielzahl von Ladesäulen verschiedener Anbieter. Die Abrechnung soll über Porsche direkt erfolgen.
Quelle: ntv.de, hpr