Gebrauchte

Ab 2008 zurück zu alter Stärke Mazda6 - gebraucht eine Alternative

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Der Mazda6 kann als Gebrauchter auch beim TÜV überzeugen.

Asiatische Mittelklasseautos wie der Mazda6 haben es mit Beginn der 2000er in Deutschland selbst als Gebrauchtwagen schwer. Dabei können Limousine und Kombi qualitativ inzwischen wieder überzeugen. Auch preislich bilden sie durchaus eine Alternative.

In den 1990er-Jahren war der Mazda 626 das Sinnbild der automobilen Zuverlässigkeit - allerdings um den Preis gestalterischer Biederkeit. Die Nachfolgemodelle wurden schicker, zunächst aber auch anfälliger. Seit 2008 vereint der mittlerweile zu Mazda6 umbenannte Mittelklässler (Typ GH) nun wieder äußere und innere Werte.

Außen hui, innen geht so

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Wer beim Mazda6 Platz für Zuladung sucht, der greift zum Kombi.

Im Vergleich zu ihren Vorgängern tritt die zweite Generation des Mazda6 (2008 bis 2012) optisch als sportliche Alternative in der ansonsten vor allem auf Eleganz bedachten Mittelklasse auf. Das gilt vor allem für das Fließheckmodell mit seiner dynamischen Dachlinie, das deutlich stärker gefragt ist als die Stufenhecklimousine. Praktischste Variante im Angebot ist der geräumige Kombi mit dem leicht zu erweiternden Gepäckraum.

Weniger überzeugend ist bei allen Ausführungen das eher schmucklose Cockpit, das mit teilweise unpraktischer Bedienung nervt. Bei den Sitzen fährt der größte Mazda ebenfalls nicht an der Spitze seines Segments, das Gestühl im Fond ist konturlos, die vorderen Sessel relativ hart. Im Ausgleich punktet der Japaner mit einem angenehm straffen Fahrwerk, guten Bremsen und einem knackigen Getriebe.

Diesel nur abseits der Städte empfehlenswert

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Der Innenraum wirkt im Mazda etwas lieblos zurecht gemacht.

Für die große Mazda-Motoren-Erneuerung, die Anfang des Jahrzehnts startete, kam das Flaggschiff zu früh. So finden sich im Programm eher konventionelle Triebwerke. Bei den Benzinern dominieren Sauger mit Saugrohreinspritzung, die weder bei Kraftentfaltung noch beim Verbrauch Spitzenwerte erzielen, aber durchaus gut am Gas hängen und kultiviert laufen. Beste Wahl dürfte für die meisten Interessenten der 2,0-Liter-Vierzylinder (147 PS) sein. Seit 2010 kommt er mit Direkteinspritzung auf 155 PS. Der 1,8-Liter-Basisbenziner mit 120 PS ist für das große Auto doch etwas schwächlich, der 2,5-Liter-Topmotor mit 170 PS sehr durstig.

In den USA war zudem eine Ausführung mit 3,7-Liter-V6 und 276 PS zu haben, die gelegentlich auf dem Gebrauchtmarkt auftaucht. Für deutsche Kunden abseits der NOx-Intensivstädte dürfte aber der Diesel die beste Wahl sein, zum Beispiel in Gestalt des 2,2-Liter-Vierzylinders mit 163 PS, der ansprechende Fahrleistungen und faire Preise vereint. Insgesamt gab es über die Bauzeit sechs verschiedene Diesel, die ein Leistungsband von 125 PS bis 185 PS abdecken. Für keines der Triebwerke war allerdings eine Automatik zu haben, lediglich einige Benziner wurden mit einer Fünfgang-Box offeriert.

Sicherheit und Qualität sind vorbildlich

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Auch heute noch ganz schnittig die Fließheckvariante des Mazda6.

Sechs Airbags und ESP sorgen für Sicherheit an Bord, an weiteren Assistenten gibt es zumindest Kurvenlicht für die optionalen Xenon-Scheinwerfer und einen Spurwechselassistenten. Ansonsten bietet die Mazda-Mittelklasse die seinerzeit typische Ausstattung. Serie sind unter anderem Klimaanlage, Zentralverriegelung und CD-Radio, gegen Aufpreis gibt es verschiedene Ledersitze, Glasdach und Soundsystem. Ordentlich ausgestattet ist der Mazda ab dem zweithöchsten Level "Center-Line". Die Basislinie heißt "Prime-Line", die besseren Varianten "Exclusive- Line" und "Sports-Line".

Fiel der erste Mazda6 (2002 bis 2007) in Sachen Qualität und vor allem Rostanfälligkeit noch deutlich hinter den 626 zurück, erreicht die zweite Generation wieder dessen Standard. Korrosion spielt an tragenden Teilen keine Rolle mehr, das Fahrwerk zeigt sich laut TÜV-Statistik in der Hauptuntersuchung vorbildlich, und Motor sowie Getriebe halten zuverlässig dicht. Schwachstelle bleibt die Fußbremse, die häufig unzureichend oder ungleichmäßig arbeitet. Interessenten sollten daher in den HU-Berichten der Vorjahre nach sich ankündigenden Problemen schauen. Darüber hinaus gilt die Batterie als anfällig bei Überlastung, was auch generell für die Elektronik gilt.

Fazit: Wer ein geräumiges und agiles Auto für kleines Geld sucht, ist beim Mazda nicht verkehrt. Rund 7000 Euro muss man investieren und erhält dafür ein in den meisten Fällen unproblematisches und nicht ganz reizloses Allroundauto.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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