Dienstag, 30. August 2022Der Tag

mit Uladzimir Zhyhachou
Uladzimir Zhyhachou
22:25 Uhr

Das war Dienstag, der 30. August 2022

Eine Frau geht an einer Schule in der Region Donezk vorbei, die bei einem russischen Angriff zerstört wurde.

Eine Frau geht an einer Schule in der Region Donezk vorbei, die bei einem russischen Angriff zerstört wurde.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Nach dem Start einer ukrainischen Gegenoffensive ist die Lage im Süden des Landes unklar. Während man in Kiew darauf hinweist, dass die Kämpfe "eine Informationsruhe" erfordern, bewertet der deutsche Militärexperte Ralph Thiele im Gespräch mit ntv das Ganze als "informationstaktisches Manöver". Mehr dazu und alle weiteren Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine können Sie hier nachlesen.

Was war heute sonst wichtig:

Liebe Leserinnen und Leser, ich verabschiede mich in den Feierabend und wünsche Ihnen eine gute Nacht, bis morgen!

22:03 Uhr

Gazprom macht trotz Sanktionen Rekordgewinn

Der staatlich kontrollierte russische Gaskonzern Gazprom hat nach eigenen Angaben trotz der westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs einen Rekordgewinn im ersten Halbjahr erwirtschaftet. Unter dem Strich stand ein Ergebnis von 2,5 Billionen Rubel (umgerechnet 41,63 Milliarden Euro), wie das Unternehmen mitteilte. 2021 erzielte Gazprom dank kräftig gestiegener Preise für Öl und Gas einen Gewinn von 2,09 Billionen Rubel (rund 27,5 Milliarden Euro).

Gazprom hat nach Sanktionen Gaslieferungen an mehrere EU-Länder beschränkt oder sogar gestoppt. Zudem hat der Konzern Lieferungen an Deutschland zurückgefahren. Zur Begründung gibt Gazprom hier technische Ursachen an. Die Bundesregierung hat dies als Vorwand für eine politisch motivierte Entscheidung bezeichnet.

21:27 Uhr

Angler entdeckt Babyleiche in Weiher

Im Landkreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz hat ein Angler eine Babyleiche in einem Weiher entdeckt. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilte, stieß der Mann in Oberirsen auf den Leichnam. Nach Angaben der Behörde wurde eine Obduktion in Auftrag gegeben, um die genaue Todesursache zu klären.

Ob Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts aufgenommen werden, könne erst entschieden werden, wenn das Ergebnis vorliege. Weitere Details nannte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.

20:51 Uhr

Schiiten räumen Regierungspalast in Bagdad - einen Tag nach Sturm

Nach der Gewalteskalation im Irak beruhigt sich die Lage in der Hauptstadt Bagdad wieder. Anhänger des einflussreichen schiitischen Predigers Muktada al-Sadr folgten dessen Anordnung und beendeten ihr Protestlager am Parlament. Die UN-Mission im Irak begrüßte die "gemäßigte Erklärung" Al-Sadrs. "Zurückhaltung und Ruhe sind notwendig, damit die Vernunft siegt", schrieb sie auf Twitter. Der geschäftsführende irakische Regierungschef Mustafa al-Kasimi twitterte, Al-Sadrs Aufruf, die Gewalt zu beenden, sei der "Inbegriff des Patriotismus".

Der monatelange Machtkampf zwischen Al-Sadr und seinen politischen Kontrahenten war zuvor in Gewalt umgeschlagen. In der hochgesicherten Grünen Zone im Zentrum der Hauptstadt Bagdad lieferten sich Milizen beider Seiten Kämpfe. Al-Sadr befahl daraufhin am Dienstag seinen Anhängern, ihr Protestlager im Regierungsviertel zu beenden. In einer TV-Ansprache erklärte er, es mache ihn traurig, was passiert sei.

19:55 Uhr

Stalker zündet in Indien Schülerin an

In Indien gibt es eine Welle der Entrüstung, nachdem ein Stalker eine 19-jährige Schülerin angezündet haben soll. Der ebenfalls 19 Jahre alte mutmaßliche Täter und ein Komplize, der dem Täter Benzin für den Angriff gegeben haben soll, wurden festgenommen. Zuvor hatte es diese Woche in dem betroffenen Bundesstaat Jharkhand Proteste gegeben und etliche Politiker sowie Social-Media-Nutzer hatten sich entrüstet gezeigt.

Die junge Frau war am Sonntag in einem Krankenhaus an ihren Brandverletzungen gestorben, sagte ein Polizeisprecher. Die Frau habe zuvor gesagt, dass sie am vergangenen Dienstag in ihrem Haus geschlafen habe, als der Mann durch ein offenstehendes Fenster Benzin über sie schüttete und sie in Brand setzte. Sie habe ihn wegrennen sehen. Der Mann habe sie zuvor schon länger belästigt, indem er sie immer wieder auf dem Handy angerufen habe und sie treffen wollte.

18:57 Uhr

Che Guevaras Sohn Camilo ist tot

Der Sohn des legendären Revolutionärs Che Guevara ist tot: Camilo Guevara March starb am Montag im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt, wie der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel bekanntgab. "In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Camilo, Sohn des Che und Förderer seiner Ideen", schrieb der Präsident auf Twitter.

Guevara March, der Direktor des Studienzentrums Che Guevara in Havanna war, hielt sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Prensa Latina zu einem Besuch in Caracas in Venezuela auf, als er infolge einer Lungenembolie einen Herzinfarkt erlitt.

Er war das älteste der insgesamt fünf Kinder des kubanisch-argentinischen Revolutionärs Ernesto Che Guevara, der entscheidend an der kubanischen Revolution in den 1950er Jahren beteiligt war und später in Südamerika für soziale Gerechtigkeit kämpfte.

17:43 Uhr

Lettland baut festen Zaun an Grenze zu Belarus

Lettland hat mit der Errichtung einer dauerhaften Befestigung an der EU-Außengrenze zu Belarus begonnen. Nach Angaben des Innenministeriums des baltischen Landes werden gegenwärtig die ersten Kilometer eines permanenten Zauns gebaut.

  • Dazu seien bereits auch etwa 70 Prozent der Grenzabschnitte von Bäumen und Büschen befreit worden, hieß es in einem Bericht an die Regierung in Riga. Demnach ist mittels der bislang abgeschlossenen Bauverträge eine fast 150 Kilometer lange Infrastruktur entlang der Grenze geplant. Neben dem festen Zaun soll sie auch Patrouillenwege, Grenztürme, Fußgängerbrücken und andere Anlagen umfassen.
  • Der Bau der Infrastruktur soll den Angaben zufolge bis Ende Juni 2024 abgeschlossen sein, der Bau des festen Zauns bis Ende Februar 2024.
  • Beschlossen wurde der Bau einer Befestigung, weil im Spätsommer 2021 Tausende von Menschen versuchten, illegal in die EU zu gelangen. Die Europäische Union beschuldigt den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben.
16:08 Uhr

Er klebte sich an Fahrbahn fest: Autobahn-Blockierer verurteilt

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picture alliance/dpa

Im ersten Prozess nach den Straßenblockaden von Klimademonstranten in Berlin ist ein Aktivist verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten entschied, dass sich der 20-Jährige der Nötigung schuldig machte. Das Gericht verurteilte den jungen Mann zu 60 Stunden Freizeitarbeit.

Der 20-Jährige hatte eingeräumt, sich im Juni dieses Jahres an einer Aktion der Gruppe "Letzte Generation" beteiligt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft hatte er sich mit sechs weiteren Menschen in den Morgenstunden auf die Stadtautobahn A100 in Berlin-Wedding gesetzt und mit Klebstoff an der Fahrbahn festgeklebt.

15:25 Uhr

Schweizer Gletscher gibt Leiche eines vermissten Deutschen frei

Durch schmelzende Gletscher kommen immer wieder Leichen von Menschen zum Vorschein, die zum Teil jahrzehntelang als vermisst galten. So wurde jetzt in der Schweiz ein seit 1990 vermisster Mann aus Baden-Württemberg tot auf dem Stockjigletscher bei Zermatt aufgefunden.

Bergsteiger entdeckten die sterblichen Überreste sowie Ausrüstungsgegenstände des damals 27-Jährigen bereits Ende Juli. Ein DNA-Vergleich ergab nun, dass es sich dabei zweifelsfrei um den Vermissten aus Nürtingen im Landkreis Esslingen handelt.

Der Verstorbene war im August 1990 in den Walliser Alpen auf einer mehrtägigen Bergtour von Chamonix (Frankreich) nach Domodossola (Italien) unterwegs. Als er nicht an seinem Zielort ankam, wurden Rettungsmaßnahmen eingeleitet, die jedoch ohne Ergebnis blieben. Die Polizei geht von einem Unglück aus.

14:49 Uhr

China schickt wieder Millionen Menschen in Lockdown

In ganz China wurden heute lediglich 349 neue Corona-Fälle gemeldet - doch die Behörden schicken Millionen von Menschen wieder in den Lockdown.

Wie der Staatssender CCTV berichtete, wurde etwa in der nordostchinesischen Metropole Dalian für circa die Hälfte der sechs Millionen Einwohner eine Ausgangssperre verhängt. Auch die Städte Chengde und Shijiazhuang in der Nähe von Peking verhängten Ausgeh-Restriktionen für eine nicht genannte Zahl von Menschen. In der ostchinesischen Millionenstadt Tianjin ordneten die Behörden bereits zu Beginn der Woche Corona-Tests für die gesamte Bevölkerung an. Auch in der südchinesischen Metropole Shenzhen wurden erneut einige Teile der Stadt abgeriegelt.

Mehr dazu lesen Sie hier.
14:30 Uhr

Schichtwechsel

Einen schönen guten Tag, liebe Leserinnen und Leser! Mein Name ist Uladzimir Zhyhachou und ich übernehme jetzt Johanna Ohlaus Platz in der Redaktion - und sie verabschiedet sich in den wohlverdienten Feierabend.

14:11 Uhr

Polizei stoppt Senior mit Handy am Steuer - und bewahrt ihn vor Betrügern

Telefonieren am Steuer ist nicht ohne Grund verboten. Deshalb kontrollierten Polizisten in Duisburg einen 81-jährigen Autofahrer. Den Ordnungshütern kann der Senior sehr dankbar sein, denn ohne die Kontrolle wäre der Mann höchstwahrscheinlich von Kriminellen um eine fünfstellige Summe betrogen worden. Die Betrüger hatten den Senior, der in Essen wohnt, angerufen und ihm vorgegaukelt, seine Tochter sitze nach einem tödlichen Unfall in Untersuchungshaft und komme nur gegen eine hohe Kaution frei. Das berichtet die Duisburger Polizei. Das Geld sollte in Duisburg übergeben werden. Der Mann holte das Geld und fuhr nach Duisburg - am Ohr das Handy, über das die Betrüger die ganze Zeit auf ihn einredeten. Dann kam die Polizeikontrolle, die Verbindung brach ab - das Geld war gerettet.

13:30 Uhr

"Nazizeichen": Böhmermann fordert neues Apotheken-Logo

Jan Böhmermann

Jan Böhmermann

(Foto: picture alliance/dpa)

Ist Ihnen im Ausland schon mal aufgefallen, dass deutsche Apotheken mit ihrem "A" statt des grünen Kreuzes eine Art Alleinstellungsmerkmal im Logo haben? Das hat wohl mit seinem Ursprung, dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte zu tun - und deshalb ist es Satiriker Jan Böhmermann mehr als ein Dorn im Auge: Er fordert von deutschen Apotheken, sich ein neues Logo zuzulegen. Im Podcast "Fest & flauschig", den er zusammen mit Musiker Olli Schulz macht, bezeichnet der 41-Jährige das Logo als "Nazizeichen". Im Urlaub sei Böhmermann aufgefallen, dass fast überall in Europa das grüne Kreuz vorherrscht. Nach kurzer Recherche habe der Journalist herausgefunden, dass die Schriftart des Apotheken-Logos "Fraktur" zur Nazizeit eingeführt wurde: "Dieses Logo, was wir heute haben, wurde im Grunde genommen fast genauso im Jahr 1936 eingeführt", erzählt Böhmermann im Podcast. Wer das nochmal nachlesen will, dem empfiehlt der Satiriker, die Website des Deutschen Apothekenmuseums. Dort sei die Geschichte des von ihm kritisierten Logos näher erläutert.

12:49 Uhr

KZ-Überlebende schildert Kannibalismus in Stutthof

Die ehemalige KZ-Sekretärin Irmgard F. im Gerichtssaal.

Die ehemalige KZ-Sekretärin Irmgard F. im Gerichtssaal.

(Foto: dpa)

Bei dem Itzehoer Prozess gegen eine ehemalige Sekretärin in dem Konzentrationslager dürfte den Anwesenden ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen sein. "Stutthof war die Hölle", sagte Risa Silbert in ihrer Aussage. Sie ist Zeugin und Nebenklägerin, per Video am Morgen zugeschaltet aus Australien. Auf der Anklagebank sitzt die 97 Jahre alte Irmgard F., die von Juni 1943 bis April 1945 als Zivilangestellte in der Kommandantur des KZ gearbeitet haben soll. Beihilfe zum systematischen Mord an mehr als 11.000 Menschen lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. "Wir hatten Kannibalismus im Lager, die Leute waren hungrig und haben die Leichen aufgeschnitten, und sie wollten die Leber herausnehmen", schilderte die KZ-Überlebende mithilfe einer Dolmetscherin. "Das war jeden Tag", fügte die 93-Jährige hinzu. Das klingt nicht nur für Sie und mich unfassbar schrecklich. Der Vorsitzende Richter Dominik Groß und ein Nebenklagevertreter fragen nochmal nach, aber Silbert bekräftigt ihre Schilderungen.

Ihre Aussage offenbart weitere Grausamkeiten: Sie habe sich 1944 als 15-Jährige zusammen mit ihrer Schwester unter Leichen vor den SS-Aufseherinnen versteckt. Wegen einer Typhus-Epidemie hätten überall Tote herumgelegen. Die russischen Kriegsgefangenen, die die Leichen einsammeln mussten, hätten sie und ihre Schwester liegen gelassen.

12:12 Uhr

Kampfstoffe an Russland geliefert? Razzia bei mehreren Firmen

Haben deutsche Unternehmen Kampfstoffe an Russland verkauft? Zollfahnder durchsuchen seit dem Morgen mehrere Firmen in Nord- und Süddeutschland, wie NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" berichten. Die Ermittler gehen demnach dem Verdacht nach, dass Firmenverantwortliche über dreieinhalb Jahre ohne Genehmigung hochgiftige Chemikalien nach Russland ausgeführt haben. Im Zentrum der Razzia soll die Firma Riol Chemie GmbH stehen, die im niedersächsischen Lilienthal, nordöstlich von Bremen ihren Sitz hat. Die Staatsanwaltschaft Stade bestätigte den Medienhäusern Durchsuchungen in sieben Firmen und Privaträumen wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz.

Bei den Chemikalien soll es sich dem Bericht nach um "Dual-Use-Güter" handeln, die zivil und militärisch eingesetzt werden können. Wie der Rechercheverbund berichtet, glauben die Ermittler, dass sich unter den fraglichen Substanzen auch Chemikalien befinden, die als Grundstoffe für die Herstellung von chemischen und biologischen Kampfstoffen - wie etwa Senfgas oder womöglich sogar das Nervengift Nowitschok - genutzt werden können. Nowitschok erlangte im März 2018 internationale Bekanntheit nach dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergei Skripal und seine Tochter in Großbritannien. Auch als der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny im August 2020 vergiftet wurde, soll das Nervengift eingesetzt worden sein.

11:41 Uhr

Mann soll Nachbarin getötet haben - wegen unerwiderter Liebe

Am Morgen entdeckten Polizisten die Leiche der 25-Jährigen.

Am Morgen entdeckten Polizisten die Leiche der 25-Jährigen.

(Foto: David Poggemann/Nord-West-Media/)

Jetzt folgt eine der Nachrichten, die mich immer wieder fassungslos machen: Ein 26-Jähriger soll im nordrhein-westfälischen Greven seine ein Jahr jüngere Nachbarin getötet haben - weil sie seine "Beziehungsabsichten" abgelehnt hatte. Das teilt die Polizei Münster mit. Nicht, dass ich Mord oder Gewalt in irgendeiner Weise nachvollziehen könnte, aber solche Gewaltausbrüche von meist Männern gegenüber Frauen (statistisch belegt), die lediglich ihre Liebe nicht erwidern oder sich trennen wollen, wirft bei mir immer wieder die gleichen Fragen auf: Warum konnte diese Tat nicht verhindert werden? Warum hat niemand der Frau geholfen, sich besser vor diesem Gewalttäter zu schützen? Was ist die Ursache, wenn Männer Frauen objektivieren und sich das Recht rausnehmen, ihnen das Leben nehmen?

Die Polizei kam dem mutmaßlichen Täter sehr schnell auf die Spur. Nachdem die Frau in der Nacht zu Sonntag spurlos verschwunden war, befragte die Polizei das Umfeld und die Nachbarn der 25-Jährigen. Der 26-Jährige verstrickte sich in Widersprüche. Schließlich gestand er die Tat und nannte den Ort, an dem er die Leiche versteckt hatte. In einem Gebüsch in der Gemeinde Saerbeck, etwa zehn Kilometer vom Wohnort der Vermissten entfernt.

10:54 Uhr

Wohl einsamster Mann der Welt in Brasilien gestorben

Der Indigene lebte im Amazonasgebiet in Brasilien - wohl unfreiwillig jahrzehntelang allein.

Der Indigene lebte im Amazonasgebiet in Brasilien - wohl unfreiwillig jahrzehntelang allein.

(Foto: REUTERS)

Mehr als 25 Jahre lebte ein Indigener allein und abgeschottet im brasilianischen Amazonasgebiet, nun ist der wohl einsamste Mann der Welt gestorben. Die Bewegung für indigene Völker "Survival International" informiert in einer Mitteilung über den Tod des Mannes. Der brasilianischen Indigenen-Behörde Funai zufolge, die ihn beobachtete, wurde der Mann ohne Zeichen von Gewalteinwirkung während einer Kontrollrunde tot in einer Hängematte gefunden.

Der als "Índio Tanaru" oder "Índio des Lochs" bekannte Indigene, der tiefe Löcher grub, um Tiere zu fangen und sich zu verstecken, galt als der letzte Überlebende seines Volkes an der Grenze zu Bolivien. Menschenrechtler gehen davon aus, dass die übrigen Mitglieder von Viehzüchtern getötet wurden, als diese in den 1970er und 1980er Jahren in das Gebiet vordrangen. Die Region gilt als der Wilde Westen Brasiliens, wo Landkonflikte schnell mal mit der Waffe ausgetragen werden. "Er symbolisierte sowohl die entsetzliche Gewalt und Grausamkeit, die den indigenen Völkern im Namen der Kolonisierung und des wirtschaftlichen Nutzens angetan wurde, als auch ihren Widerstand", sagte Fiona Watson von "Survival International" laut der Mitteilung.

10:14 Uhr

Flutkatastrophe in Pakistan: Zahl der Toten steigt auf mehr als 1100

Mehr als 33 Millionen Menschen sind laut pakistanischer Behörden von den Überschwemmungen betroffen.

Mehr als 33 Millionen Menschen sind laut pakistanischer Behörden von den Überschwemmungen betroffen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Pakistan leidet seit Mitte Juni unter sehr starkem Monsunregen und die Wassermassen haben schon viele Menschenleben in dem südasiatischen Land gefordert: Bei den verheerenden Überschwemmungen sind schon mehr als 1100 Menschen ums Leben gekommen. Fast 400 davon seien Kinder, teilt die Katastrophenschutzbehörde in ihrem jüngsten Bericht mit. Mehr als eine Million Häuser wurden demnach beschädigt. Nahezu 3500 Kilometer Straßen seien zerstört und etwa 160 Brücken eingestürzt. Betroffen ist besonders die Region Belutschistan im Südwesten. Doch auch der Nordwesten Pakistans hat wegen der Fluten inzwischen mit großen Schäden zu kämpfen. In Pakistan leben rund 220 Millionen Menschen.

10:03 Uhr

Nach Ohrfeige: Chris Rock hat keine Lust mehr auf die Oscars

US-Komiker Chris Rock

US-Komiker Chris Rock

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Chris Rock reicht die "Gefahrenzulage" wohl nicht aus, die er für die Moderation der Oscar-Verleihung bekommen sollte: Der US-Komiker hat das Angebot abgelehnt, erneut für die Gala als Host auf der Bühne zu stehen. Bei der jüngsten Preisverleihung im März war er von Schauspieler Will Smith geohrfeigt worden, nachdem Rock einen Witz auf Kosten von Smith' kranker Ehefrau Jada Pinkett Smith gemacht hatte. Will Smith wurde dafür für ein Jahrzehnt ausgeschlossen und trat kurz davor bereits selbst aus. Das verriet Rock laut "Arizona Republic" während seiner Show am Wochenende im Arizona Financial Theatre in der Innenstadt von Phoenix, nachdem das Publikum ein Statement dazu eingefordert hatte. Die Academy of Motion Pictures Arts and Sciences lehnte ein Statement dazu laut "The Hollywood Reporter" ab.

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09:45 Uhr

Obsthändler findet 660 Kilogramm Kokain unter Bananen

Falsche Lieferung: Der Obsthändler aus Brandenburg wollte eigentlich nur Bananen ankaufen und keine 660 Kilogramm Kokain.

Falsche Lieferung: Der Obsthändler aus Brandenburg wollte eigentlich nur Bananen ankaufen und keine 660 Kilogramm Kokain.

(Foto: Polizei Potsdam)

660 Kilogramm Kokain versteckt unter Bananen: Die Polizei in Brandenburg meldet den größten Kokainfund, der in dem Bundesland bisher entdeckt wurde. Laut der Mitteilung haben die Drogen einen geschätzten Marktwert von etwa 50 Millionen Euro. Der Fund ist wohl einem Irrtum geschuldet: Ein Obst- und Gemüsehändler in Groß Kreutz (Havel) im Landkreis Potsdam-Mittelmark nimmt wie gewohnt eine Bananenlieferung per Lkw entgegen und prüft die Ware. Dabei fallen ihm grüne Päckchen unter dem Obst auf, die weißes Pulver enthalten. Er alarmiert die Polizei. Ein erster Test reagiert den Angaben zufolge positiv auf Kokainhydrochlorid - ein Volltreffer für die Polizei. Die Lieferung kam ursprünglich per Schiff aus Kolumbien und war offensichtlich für wen anders bestimmt. Ob die Polizei den eigentlichen Empfänger ausfindig machen wird?

08:50 Uhr

Göttingen hält am Oben-ohne-Schwimmen für alle fest

Das wohl bekannteste Symbolbild zum Thema "Oben ohne"-Schwimmen ...

Das wohl bekannteste Symbolbild zum Thema "Oben ohne"-Schwimmen ...

(Foto: picture alliance/dpa)

Für mächtig Aufregung (vor allem in den Kommentarspalten) sorgte im Mai die Entscheidung in Göttingen, dass Frauen die vier städtischen Schwimmbäder auch oben ohne besuchen dürfen - zumindest an bestimmten Tagen. Der mehrmonatige Testlauf scheint die Verantwortlichen überzeugt zu haben, denn die Stadt im südlichen Niedersachsen will das auch künftig so beibehalten, dass jeder und vor allem JEDE mit unbedecktem Oberkörper schwimmen darf. In seiner kommenden Sitzung soll der Sportausschuss der Stadt am 15. September eine entsprechende Regelung beschließen, wie die Stadt mitteilt. Was sich mir persönlich nicht ganz erschließt: Auch weiterhin soll die Erlaubnis für das Zeigen nackter (weiblicher!) Oberkörper nur an Wochenenden gelten. Wo ist der Unterschied zwischen weiblichen Nippeln am Dienstag und am Samstag?

Auslöser für die Regelung war ein Hausverbot für eine nonbinäre Person - also ein Mensch, der sich weder als Frau noch als Mann sieht. Als die Person im August 2021 oberkörperfrei baden ging, sah das Schwimmbad sie als Frau an und sprach deswegen von einem Verstoß gegen die Badeordnung.

08:12 Uhr

Entlang des Rheins bleibt es heiß - im Südwesten gibt's Gewitter

Wegen anhaltender Trockenheit herrscht extremes Niedrigwasser, wie am Rhein in Duisburg-Huckingen (Bild).

Wegen anhaltender Trockenheit herrscht extremes Niedrigwasser, wie am Rhein in Duisburg-Huckingen (Bild).

(Foto: picture alliance / Jochen Tack)


Mit mehr als 800 Sonnenstunden ist der Sommer 2022 nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes der sonnigste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der heutige Tag zahlt auf dieses Konto allerdings nicht überall ein: Heute beginnt der Tag im Nordosten mit vielen Wolken und etwas Regen, im Osten und Südosten anfangs teils neblig. Im Rest von Deutschland ist es aber auch heute oft sonnig und trocken. Am Nachmittag gibt es einen Wechsel aus Sonne und mal lockeren, mal dichteren Wolken, dabei treten im Osten und Südosten einzelne Schauer auf, im Südwesten sind auch Gewitter mit dabei. Was die Temperaturen angeht, müssen vor allem die Menschen entlang des Rheins versuchen, einen kühlen Kopf zu bewahren: Dort liegen die heutigen Höchstwerte bei etwa 30 Grad. In Ostvorpommern ist es mit 19 Grad am kühlsten. Der Wind weht überwiegend schwach, im Norden mitunter mäßig und zeitweise böig aus Nordost bis Ost.

07:39 Uhr

Panne bei "Affenalarm" in Japan: Jäger trifft Frau mit Betäubungspfeil

Die Zähne der Japanmakaken wirken nicht ungefährlich.

Die Zähne der Japanmakaken wirken nicht ungefährlich.

(Foto: picture alliance/dpa/kyodo)

Folgende Szene kennt man eigentlich nur aus platten TV-Komödien: Ein Mann in Japan soll nach einem "Affenalarm" mit einer Betäubungswaffe einen Affen einfangen, aber der Pfeil trifft nicht den Japanmakaken, sondern eine Frau. Das berichtet der japanische Fernsehsender "Nippon TV". Nach dem unbeabsichtigten Treffer in den Arm wurde die Frau demnach bewusstlos und ging zu Boden. Im Krankenhaus habe sie sich jedoch wieder erholt, heißt es. Die Frau hatte dem Bericht zufolge selbst die Stadtverwaltung von Fuji in Tokios Nachbarprovinz Shizuoka informiert, am Bahnhof Fujikawa treibe sich ein Affe herum. Zuletzt hatten Japanmakaken in der südwestlichen Stadt Yamaguchi wiederholt Bewohner angegriffen - meistens Kinder und ältere Menschen. Zu der Panne kam es, als der beauftragte Affenjäger seine Betäubungswaffe vorbereiten wollte und sich ein Schuss löste. Das Betäubungsmittel hätte gereicht, einen 15 Kilogramm schweren Affen außer Gefecht zu setzen. Die Stadt prüfe nun, wie eine solche Panne fortan verhindert werden könne.

07:10 Uhr

Das wird heute wichtig

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

Der September wird wohl schon teurer im Vergleich für uns.

Der September wird wohl schon teurer im Vergleich für uns.

(Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp)

steigende Gas- und Stromkosten, kein Tankrabatt und 9-Euro-Ticket mehr - treibt Ihnen das auch etwas die Sorgenfalten auf die Stirn mit Blick auf die kommenden Monate? Das kann ich verstehen. Wie die Regierung entlastet - und was noch kommen soll - unter dem Titel hat mein Kollege Max Borowski eine schöne Übersicht zusammengestellt. Was heute noch (an Terminen) kommen soll, habe ich hier für Sie zusammengefasst:

  • Die Bundesregierung kommt erneut in ihrem Gästehaus nördlich von Berlin zusammen für eine zweitägige Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg. Dabei soll es unter anderem um die Themen Energieversorgung, Digitalisierung und berufliche Bildung sowie eine "nationale Sicherheitsstrategie" gehen. Zu diesem Thema wird auch der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez erwartet.
  • Die Außen- und Verteidigungsminister der EU-Staaten treffen sich in Prag zu Beratungen über den Krieg Russlands gegen die Ukraine.
  • Klimakrise, Energiepolitik, steigende Preise: Um diese Themen soll es unter anderem bei der dreitägigen Klausurtagung der Grünen-Bundestagsfraktion in Potsdam gehen.
  • Preissprünge bei Energie und steigende Lebensmittelpreise setzen Deutschlands Verbraucherinnen und Verbrauchern zu. Zur Entwicklung der Inflationsrate im August gibt das Statistische Bundesamt am Nachmittag eine erste Schätzung ab.
  • Staats- und Regierungschefs mehrerer Ostsee-Länder wollen bei einem Gipfeltreffen in Dänemark über eine engere Zusammenarbeit beim Ausbau erneuerbarer Energien beraten.
  • Im Prozess gegen eine ehemalige Sekretärin im Konzentrationslager Stutthof soll heute eine Überlebende des Lagers als Zeugin aussagen. Das Landgericht Itzehoe will die in Australien lebende Nebenklägerin Risa Silbert über eine Videoverbindung anhören.
  • Hitlerbilder und Nazisymbole in Chatgruppe geteilt - dafür muss sich ein Polizeibeamter ab heute vor dem Amtsgericht Frankfurt verantworten.
  • Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stellt seine vorläufige Bilanz für den Sommer vor. Schon jetzt ist klar, dass er erneut zu warm, zu trocken und sehr sonnig war.
  • Am Bundesgerichtshof (BGH) geht es am Morgen gleich in drei Fällen um Urlaubspläne, die wegen der Corona-Pandemie geplatzt sind. Die Kläger und Klägerinnen waren von einer gebuchten Kreuzfahrt oder Pauschalreise zurückgetreten.
  • Bei den US Open in New York sind heute gleich sieben von acht deutschen Tennisspielern im Einsatz - alle tagsüber ab 17 Uhr deutscher Zeit.

Mein Name ist Johanna Ohlau und von mir gibt es zu diesen und weiteren Themen aus Deutschland und der Welt bis zum frühen Nachmittag Infos. Falls Sie Vorschläge, Anmerkungen oder Kritik haben, erreichen Sie mich unter dertag@n-tv.de.

06:41 Uhr

Albino-Kind entführt: Polizei schießt auf wütenden Mob in Madagaskar

Polizisten sollen vergeblich versucht haben, mit den aufgebrachten Protestierenden zu sprechen. (Archivbild)

Polizisten sollen vergeblich versucht haben, mit den aufgebrachten Protestierenden zu sprechen. (Archivbild)

(Foto: picture alliance / AA)

In Teilen Afrikas erfährt Albino-Menschen immer wieder Barbarisches. Sie werden angegriffen, verstümmelt oder getötet, weil ihren hellen Körperteilen magische Kräfte nachgesagt werden. Nachdem in Madagaskar ein Albino-Kind entführt worden ist, zogen rund 500 teils mit Macheten bewaffnete Demonstranten wütend durch die Kleinstadt Ikongo im Südosten der Insel, um die Herausgabe von vier Verdächtigen zu erzwingen. Dabei kam es zu gewalttätigen Zusammenstößen mit der Polizei, die die Selbstjustiz des aufgebrachten Mobs verhinderte. Nachdem zunächst Warnschüsse abgegeben und Tränengas eingesetzt worden war, gaben die Polizisten nach Behördenangaben auch Schüsse auf die Demonstranten ab. Ein Arzt am örtlichen Krankenhaus sprach von 18 Toten und 34 Verletzten, unter ihnen neun lebensgefährlich Verletzte. Die Polizei sprach von elf Toten und 18 Verletzten.

Polizisten hätten versucht, mit den Demonstranten zu sprechen und ein "Blutbad" zu verhindern, sagte Madagaskars Polizeichef Andry Rakotondrazaka bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Antananarivo. Sie hätten als "letztes Mittel" zur "legitimen Selbstverteidigung" greifen müssen. "Das ist ein sehr trauriges Ereignis, das hätte verhindert werden können, aber es ist passiert, was passiert ist." Der Abgeordnete Jean Brunelle Razafintsiandraofa warf den Polizisten vor, "in die Menge geschossen" zu haben. Er kündigte an, eine parlamentarische Untersuchung beantragen zu wollen.

06:26 Uhr

RKI registriert 54.504 neue Corona-Fälle - Inzidenz bei 247,3

Nur PCR-Tests fließen in die amtliche Statistik ein.

Nur PCR-Tests fließen in die amtliche Statistik ein.

(Foto: Matthias Balk/dpa/Symbolbild)

Das Robert.Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Morgen mit 247,3 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 242,8 gelegen (Vorwoche: 288,5; Vormonat: 578,1). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 54.504 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 60.411) und 119 Todesfälle (Vorwoche: 146) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.095.854 nachgewiesene Infektionen. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen.

06:14 Uhr

Mann tot aus Kanal in Dortmund geborgen

Nachdem ein Schwimmer gestern von Angehörigen in Dortmund vermisst gemeldet worden war, ist jetzt traurige Gewissheit: Der Mann ist tot. Die Feuerwehr hat einen Männerleiche aus einem Kanal in Dortmund geholt. Das teilt die Feuerwehr mit. Mit Tauchern, einer Drohne und einem Hubschrauber sei nach dem Mann gesucht worden, auch eine Hundestaffel sei angefordert worden. Nach etwa zweieinhalbstündiger Suche fanden Taucher den toten Mann auf dem Grund des Kanals.

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