"Mich bedrückt das" AfD-Hoch bereitet Eko Fresh Sorgen
19.09.2023, 11:33 Uhr Artikel anhören
Blickt mit Argwohn auf die aktuellen Umfrage-Ergebnisse: Eko Fresh.
(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)
Als Rapper und Komiker wirft Eko Fresh oft einen humorvollen Blick aufs Leben. Als es nun in einem Interview um die AfD geht, wird der Kölner mit türkischen Wurzeln jedoch ernst. Das Umfrage-Hoch der Partei lasse ihn nicht kalt, macht er deutlich.
Rapper Eko Fresh ist besorgt über den derzeitigen Umfrage-Erfolg der AfD. "Mich bedrückt das. Es ist eine Zeit, in der viele Menschen verunsichert sind", sagte der 40-jährige Musiker, Schauspieler und Comedian in einem Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Bei linker Politik gehe es oft "ums Abgeben oder einen moralischen Zeigefinger: Kümmere dich um die Natur, gib etwas von deinem Wohlstand ab, sei offen für Zuwanderung und so etwas", so der in Köln geborene Rapper. Der Zeitgeist sei aber eher günstig für rechte Ideen: "Dass alles beim Alten bleibt, Steuern sinken, weniger Ausländer ins Land kommen" - das seien Ansätze, mit denen man derzeit punkten könne. Das Nationalismus- und Populismusthema funktioniere gerade gut. Als Künstler versuche er, sich dazu zu positionieren.
AfD bei 21 bis 22 Prozent
Die Familie von Eko Fresh, der mit bürgerlichem Namen Ekrem Bora heißt, stammt aus der Türkei. Seine Mutter hat kurdische Wurzeln, sein Vater kam 1980 als politischer Flüchtling nach Deutschland. Der Sänger, der vor 20 Jahren mit "Ich bin jung und brauche das Geld" seinen ersten Chart-Hit hatte, setzt sich regelmäßig für politische und gesellschaftliche Anliegen ein.
Die AfD festigte jüngsten Umfragen zufolge ihre Position als deutlich zweitstärkste bundespolitische Kraft. Im RTL/ntv-Trendbarometer kam sie zuletzt auf 21 Prozent - hinter der Union mit 27 und vor der SPD mit 17 Prozent. Im neuen ZDF-Politbarometer der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen legte die Partei etwa um einen Prozentpunkt auf ebenfalls 21 Prozent zu. Im aktuellen Deutschlandtrend für das ARD-"Morgenmagazin" verharrt die AfD nach einer Erhebung von Infratest Dimap sogar bei 22 Prozent.
Quelle: ntv.de, vpr/dpa