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Nach Freispruch für Kevin Spacey Anthony Rapp will weiterkämpfen

Bezichtigt Kevin Spacey des sexuellen Übergriffs: Anthony Rapp.

Bezichtigt Kevin Spacey des sexuellen Übergriffs: Anthony Rapp.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Das Urteil ist gefallen: Aus Mangel an Beweisen spricht ein Geschworenengericht Kevin Spacey in seinem Prozess um sexuelle Belästigung frei. Nun meldet sich mit Anthony Rapp das mutmaßliche Opfer selbst zu Wort.

Mehrere Männer bezichtigen Kevin Spacey der sexuelle Belästigung, vor einem US-Gericht konnte der Hollywood-Star am Donnerstag jedoch einen Erfolg verbuchen: In New York sprach eine Jury den 63-Jährigen einstimmig vom Vorwurf des sexuellen Übergriffs mit Körperverletzung frei. Der Schauspieler Anthony Rapp habe nicht nachweisen können, dass Spacey ihn vor mehr als 35 Jahren an einem "sexuellen oder intimen Körperteil berührt" habe, urteilte das Geschworenengericht.

Nach seiner Niederlage vor Gericht gab Rapp nun eine Statement ab. In diesem wies er darauf hin, dass es nie nur darum gegangen sei, diesen Fall zu gewinnen oder zu verlieren. "Bei der Erhebung dieser Klage ging es immer darum, sich als Teil der großen Bewegung gegen alle Formen sexueller Gewalt zu wehren, ein Zeichen zu setzen."

"Ich verspreche, mich weiterhin für Bemühungen einzusetzen, um sicherzustellen, dass wir in einer Welt leben und arbeiten können, die frei von sexueller Gewalt jeglicher Art ist", fuhr Rapp fort. "Ich hoffe aufrichtig, dass Überlebende weiterhin ihre Geschichten erzählen und für Rechenschaft kämpfen." Außerdem bedankte er sich bei den Geschworenen.

Rechtsstreit noch nicht vom Tisch

Der "Star Trek: Discovery"-Darsteller hatte Spacey im Zuge der #MeToo-Bewegung vorgeworfen, ihn 1986 sexuell attackiert zu haben. Rapp sei damals erst 14, Spacey 26 Jahre alt gewesen. Demnach soll Spacey Rapp bei einer Party in New York am Gesäß berührt haben; dann soll er Rapp nach dessen Aussage in seine Wohnung in Manhattan mitgenommen, ihn auf ein Bett gehoben und sich dann auf ihn gelegt haben. Der Hollywood-Star stritt die Anschuldigungen ab. Rapp habe sich die Geschichte ausgedacht, weil er eifersüchtig auf seinen Erfolg sei, sagte Spacey.

Nach einem zweiwöchigen Prozess in New York hat die elfköpfige Jury Kevin Spacey nun mit der Begründung freigesprochen, dass der heute 50 Jahre alte Anthony Rapp den Vorfall nicht habe beweisen können. Spacey muss Rapp auch nicht die verlangten 40 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen.

Der Rechtsstreit des "House of Cards"-Stars ist damit jedoch noch nicht beendet. Auch in Großbritannien wird Spacey strafrechtlich verfolgt, ihm werden vier Übergriffe gegen drei Männer in den Jahren 2005 bis 2013 zur Last gelegt. Im Juli plädierte er vor einem Gericht in London auf nicht schuldig. Im US-amerikanischen Nantucket konnte der 63-Jährige ebenfalls einen Sieg verzeichnen, nachdem ein Ankläger die Aussage zu einem fehlenden Mobiltelefon und der Frage, ob er Textnachrichten gelöscht habe, verweigert hatte. Spacey beteuert gegenüber allen Anklagepunkten seine Unschuld.

Quelle: ntv.de, lpe

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