Salman Khan ist einer der großen Bollywood-Superstars Indiens. Nun holt ihn die Vergangenheit ein. Ein Gericht in Mumbai verurteilt ihn wegen fahrlässiger Tötung zu einer harten Strafe.

Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Unfalltod eines Obdachlosen ist Bollywood-Superstar Salman Khan wegen fahrlässiger Tötung und Fahrerflucht zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Mumbai befand den 49-jährigen Schauspieler für schuldig, 2002 in betrunkenem Zustand die Kontrolle über seinen Geländewagen verloren und mehrere auf dem Gehweg schlafende Obdachlose überfahren zu haben, von denen einer dabei ums Leben gekommen war. Richter D.W. Deshpande glaubte Khan nicht, dass sein Fahrer hinter dem Steuer saß.

Khan kann in Berufung gehen, doch stützte sich das Urteil auf zahlreiche Zeugenaussagen, darunter die eines Polizisten. Sollte der 49-Jährige für fünf Jahre ins Gefängnis müssen, dürfte seine Karriere beendet sein. Medienberichten zufolge würden dadurch Verträge und Filmprojekte im Volumen von 31 Millionen Dollar (28 Millionen Euro) platzen.

Der Prozess erregte in Indien enormes Aufsehen. "Der Tag des jüngsten Gerichts für Salman" lautete die Schlagzeile auf der Titelseite der "Time of India". Dutzende Fernsehteams belagerten sein Haus und das Gerichtsgebäude. Bei der Verkündung des Schuldspruchs wirkte Khan völlig fassungslos.

In einem ersten Verfahren war Khan - ein auch international bekannter indischer Leinwandheld - nur der fahrlässigen Gefährdung des Straßenverkehrs schuldig befunden worden. Das neue Verfahren begann erst im vergangenen Jahr.