Depressiv ohne Robbie Williams Die Loser-Jahre des Gary Barlow
10.10.2018, 10:41 Uhr
Freunde waren Robbie Williams und Gary Barlow nie. Erzrivalen sind sie aber heute auch keine mehr.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Er war ganz oben im Pop-Olymp angekommen. Dann ging es plötzlich nur noch bergab. Jahre nach dem Aus von Take That erinnert sich Frontmann Gary Barlow daran, wie sehr er unter seinem Rivalen Robbie Williams litt.
Sie waren nie so richtig dicke Freunde. Gary Barlow und Robbie Williams waren Konkurrenten. Barlow war der Frontmann von Take That, Williams der Frontmann der Herzen und auch derjenige, der die Band schließlich verließ und damit erst einmal ins Abseits beförderte.
"Alle haben uns gesagt, wir seien brillant und auf einmal haben wir unseren Vertrag verloren. Robbie ist in den Sonnenuntergang geritten und ich hatte keinen Job mehr", erinnerte sich Barlow in der britischen Talk-Sendung "The Graham Norton Show". Damals sei er gerade Vater geworden. Er habe sich nutzlos gefühlt. "Ich habe deutlich an Gewicht zugenommen und hatte starke Depressionen", erzählte der 47-jährige Sänger. "Rückblickend hatte ich wirklich ernsthafte Probleme."
Barlow ist offenbar einer, der gerne mal zurückschaut - vielleicht auch, weil er weiß, dass seine größten Erfolge lange in der Vergangenheit liegen und er diesen Level nie wieder erreichen wird. Gerade ist seine zweite Biografie erschienen. In "A Better Me" schreibt er über den tragischen Tod seiner Tochter, aber eben auch über die Wunden, die geblieben sind, nachdem er erst Teil der Boyband-Sensation der 90er-Jahre wurde und das dann nahezu von einem Tag auf den anderen nicht mehr war.
"Ich habe mich gehasst"
"Es war so demütigend", sagte Barlow dem britischen Fernsehsender ITV. "Eins deiner Bandmitglieder erlebt astronomische Erfolge und du bist der Loser. Überall, wo du hinsiehst, ist da dieses große 'L'." Er habe nicht mehr er selbst sein wollen, so Barlow. "Ich habe mich einfach nur gehasst."
2010 kamen Barlow und Williams dann nochmal für eine kurze Band-Reunion in Originalbesetzung zusammen. Der Wettstreit von damals war nicht vergessen. "Wir behaupten beide immer, es gebe keine Rivalitäten", so Barlow. "Aber man weiß, dass es sie gibt." Allerdings habe er zu Williams mittlerweile ein so gutes Verhältnis wie nie zuvor. "Wir sprechen oft miteinander, wir schreiben uns Mails." Die ganz schlimmen Zeiten sind also vorbei.
Quelle: ntv.de, ame