Ben will freiwillig das Haus verlassen, Isa ward fast nicht gesehen und Cathy mimt die Animierdame. Jessi, die sich um x-ten Mal entblößt, ärgert es indes ungemein, auf ihr Äußeres reduziert zu werden. Hat sie selbst schuld?

"Die Leute unterschätzen mich", sagt Jessi überzeugt und echauffiert sich darüber, dass sie immer nur auf ihre optischen Attribute reduziert wird. "Mir ist mein Äußeres sehr wichtig und was soll ich denn anderes machen, wenn die Sonne scheint, als im Bikini hier rumzulaufen? Ich hab mir alles hart erarbeitet, habe Abi gemacht und eine Berufsausbildung."

Hach ja, das ist schon schlimm, wenn frau so einsteinschlau wie die Jessi ist und dann aber nur auf ihren Körper und den falschen Po heruntergeschraubt wird. Was kann die "Sexy Bitch", "die richtige Männer will" schließlich dafür, dass sie zum Sexobjekt degradiert und als "Wanderhure" bezeichnet wird? Und das alles nur, weil sie sich von Basler in einer Tour auf ihre Pobacken hauen lässt, mit Markus im Pool aktiv wird, nackt durch die Bude rennt und von Ben eine Fußmassage einfordert? Und seit wann sind Frauen, die den ganzen Tag quieken, stöhnen und kichern eigentlich blöde? Das ist aber "hihihi, huhuhu" sehr sehr unfair.

Das Bild der Frau

Es kann schließlich keiner wissen, ob Intelligenzbestie "Schessi" neben schlauen Youtube-Schmink-Tutorials nicht mindestens schon ein halbes Buch gelesen hat. Pfiffigkeit lässt sich nicht daran messen, wie frau sich im Haus gegenüber notgeilen Männern benimmt, so Jessis fataler Irrtum.

Nahezu Brechreiz fördernd ist es, wie sexistisch die Frau in diesem TV-Format dargestellt wird. So wird das Bild der immergeilen Femme Fatal sicherlich durch Jessi bewusst durchgenudelt, auf der anderen Seite aber wird Cathy in ein billiges Kellnerinnen-Kostüm gesteckt, um den Leuten von oben mal ein bisschen einzuheizen und ein "nettes Sonntagsgeschenk" zu machen.

So räkelt sich die Lugner-Gattin wie eine Animierdame hin und her, die Männer gaffen und Jessi pfeffert bordsteinschwalbig ihre angeklebten Loden durch die Gegend. 9 von 10 Punkte kassiert Cathy für ihren Tanzauftritt. "Aber nur, weil sie sich nicht ausgezogen hat", so Basler. Ja, so ist das, wir Frauen müssen uns immer ausziehen, sonst gibt’s keine volle Punktzahl.

Mit der Zeit unerträglich werden auch die merkwürdigen Geräusche, die Jessi bei jeder ihrer Bewegungen macht. "Sie mag Körperkontakt und Aufmerksamkeit", sagt Ben und unterstützt sie samt Kompagnons bei ihren Sporteinheiten natürlich gern. Kicher, kicher.

"Ich verrate meine Freunde nicht"

Ansonsten wirkt Tag 11 ziemlich behäbig. Die guten Momente sind vergangen, und weil man nichts zu senden hat, zeigt man eben einfach nochmal die Wiederholung von der Wiederholung der Sternmomente: Jessis nasses Höschen, Jessis x-ter Nipplegate, Jessi beim Wet-T-Shirt-Contest. Auch Ben fragt sich so langsam, was das Ganze überhaupt soll und weil er seine liebgewonnenen Freunde nicht "verraten will", möchte er gern von seinen Kumpels nominiert werden, damit er Leine ziehen kann. "Ich kann gekauft werden, aber ich verrate meine Leute nicht", gibt er im Sprechzimmer bekannt und weint bitterliche Tränen. "Ich finde, dass unsere Gesellschaft immer mehr Werte verliert", philosophiert der "tiefsinnige" Ben, womit er natürlich recht hat.

Basler aber sieht überhaupt nicht ein, warum er seinen neuen Liebling nominieren soll: "Ich will dir nur sagen, du kannst mir die Eier abschneiden, ich nominier' dich in tausend kalten Wintern nicht!" Tiefe, wahre Männerfreundschaften, ja, da können sich die Frauen "mit ihren nervenden Weibergeschichten" mal ein Beispiel dran nehmen.

Was sonst noch geschah:

Ben lässt absichtlich für die Kameras die Klotür auf, als Basler gerade pinkelt und Jessi klebt Isa falsche Wimpern an. Bei der Eiswürfel-Challenge gewinnt das Team von oben und bekommt als Preis Videobotschaften seiner Liebsten gezeigt. Jeder, der jetzt denkt, dass Uschi Glas ihrem Sohn ein paar virtuelle Küsschen sendet, irrt. Es sind die Hunde, die den Bad Boy erneut zu Tränen rühren.

Apropos Tränen: Prinz Markus nimmt Cathy ihre Show nicht ab, sie habe Mörtel aus Liebe geheiratet: "Wenn das Liebe ist, warum regt sie sich dann so auf, dass sie einen Ehevertrag unterschreiben musste?" Sowieso ist der Prinz davon genervt, dass die Frauen im Container nicht über Sex reden können. Das braucht ihn jetzt aber nicht mehr zu stören, der Ex-Lude muss das Haus verlassen und ist darüber sichtlich erleichtert. Nix los im Keller, einfach keine da, "die man knallen kann". Was für ein Trauerspiel.