Im Angesicht der Fotografen Grace Jones zieht blank
02.10.2015, 15:40 Uhr
Warum sie sich auszog, weiß nur sie selbst: Grace Jones.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Als Enfant Terrible gilt Grace Jones schon immer. Mit androgynem Look und skurrilen Outfits wird sie in den 1980er-Jahren Charts-Stürmerin und Bond-Bösewicht. Jetzt veröffentlicht sie ihre Memoiren - und weiß erneut für Aufmerksamkeit zu sorgen.
Grace Jones bleibt sich treu: "I'll never write my memoirs" (Ich werde niemals meine Memoiren schreiben), heißt das Buch, das sie soeben veröffentlicht hat. Und natürlich handelt es sich dabei entgegen dem Titel um nichts anderes als die Lebenserinnerungen der Jamaikanerin.
Das Spiel der Gegensätze und Zwischentöne beherrschte die Frau mit den vielen Talenten schon zur Zeit ihres Karriere-Höhepunkts in den 1980er-Jahren perfekt. Egal, ob als Sängerin von Hits wie "Slave To The Rhythm", als Schauspielerin wie im James-Bond-Streifen "Im Angesicht des Todes" oder als Model - Jones Ausstrahlung schwankte stets zwischen Vamp und Maskulinität, zwischen unterkühlter Erotik und der sexuellen Anziehungskraft eines Fallbeils.
67 Jahre ist Jones inzwischen alt. Da darf man schon mal seine Memoiren veröffentlichen. Aber muss man da unbedingt noch seine Brüste in die Kameras halten? Der Diva scheint das egal zu sein, solange es für den guten Zweck - die Werbung in eigener Sache - ist. Und so nutzte sie eine Signierstunde in New York, um mal eben einfach so und ohne Grund blank zu ziehen. Vielleicht verstand Jones die Sache aber ja auch als Entschädigung für die Wartenden. Es heißt, sie sei erst mit zweistündiger Verspätung zu dem Termin angerückt.
Guter Zeitpunkt
In ihrem Buch blickt Jones nicht nur auf ihre Karriere, sondern unter anderem auch auf ihre Liebschaften, ihren Drogenkonsum und so manches skurrile Ereignis in ihrem Leben (etwa, wie sie mit einem Einbrecher in ihrer Wohnung in Verhandlungen trat) zurück. Der Zeitpunkt für die Veröffentlichung ist günstig gewählt. Der nächste James-Bond-Thriller "Spectre" steht bereits in den Startlöchern.
Jones verkörperte seinerzeit im 1985 erschienenen 007-Streifen "Im Angesicht des Todes" nicht gerade das klassische Bond-Girl. Als durchtriebene May Day machte sie Roger Moore in der Rolle des Geheimagenten stattdessen ordentlich die Hölle heiß. Auch so manchem Fotografen bei der Signierstunde in New York dürfte heiß geworden sein - wenn auch aus anderen Gründen.
Quelle: ntv.de, vpr