"Sie sind der Lamettareißer!" Jauch outet Falschrater im Publikum
14.11.2016, 22:36 Uhr
Nachdem Uwe Degner das Publikum befragte, kam Erstaunliches zutage.
(Foto: RTL / Frank Hempel )
Ab jetzt müssen die Zuschauer im "Wer wird Millionär?"-Studio bei krassen Fehlentscheidungen mit einem Outing rechnen. "Ich lasse alle aufstehen, die hier Unsinn verbreiten", warnt Günther Jauch und macht beim Lamettareißer ernst.
In letzter Zeit hat sich das Studiopublikum bei "Wer wird Millionär?" nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Da wird munter drauflos geraten und völlig Ahnungslose melden sich als desaströse Zusatzjoker. Ab jetzt überlegen sich die Zuschauer dieses tendenziell unfaire Verhalten womöglich zweimal. Denn bei allzu hanebüchenen Fehlgriffen droht nun das öffentliche Outing durch Günther Jauch. Runde eins hatte er am Montagabend noch durchgehen lassen, als jeweils ein Prozent der Zuschauer den Namen "Bückling" für einen heiß geräucherten Hering darauf zurückführten, dass dieser vor dem Verzehr zwei linke Hände besitzt oder aber die Nase voll hat. Dann aber trieb es das Publikum zu bunt.

Iordanis Deligiannis bekam es bei Günther Jauch mit dem "Bückling" zu tun.
(Foto: RTL / Frank Hempel )
Die Bückling-Frage war wenigstens noch 1.000 Euro wert. Gerade mal 300 Euro waren es beim zweiten Einsatz für alle Zuschauer im Studio. Sie sollten dem auf Mallorca lebenden Rentner Uwe Degner bei der Frage helfen, was auf vielen Weihnachtsmärkten angeboten wird: Lametta reißen, Kerzen ziehen, Plätzchen stoßen, Tannenbaum schleudern. "Nicht unter 98 Prozent, wenn Sie mich fragen", gab sich Jauch bezüglich des Abstimmungsergebnisses noch optimistisch, fügte aber spaßeshalber hinzu: "Ich lasse alle aufstehen, die hier Unsinn verbreiten."
Jauch zückt die Rute
Dann aber konnte der RTL-Moderator gar nicht anders, als den Knecht Ruprecht zu geben. Denn tatsächlich hatten immerhin jeweils zwei Prozent für Lametta reißen beziehungsweise für Plätzchen stoßen votiert. Wer im Publikum darauf vertraut hat, dass die Stimmabgabe total anonym ist, hat geirrt. Die Regie blendete Jauch die Platznummern der Übeltäter ein und der Moderator begab sich nach kurzer Orientierung ("Wo ist Platz eins?") schnurstracks zu den Schuldigen. "Dann sind Sie Platz 15? 'N Abend!!! Und Platz 16. Und Platz 17. Super. Diese Drei sollten Sie zu Weihnachten engagieren als professionelle Lamettareißer." Das Trio nahm es mit Humor, wobei die Damen gleich dem Herren in ihrer Mitte den Schwarzen Peter zuschoben. "Ah, er war's! Sie sind der Lamettareißer", stellte Jauch fest. Die eifrigen Plätzchenstoßer hingegen entkamen noch mal der öffentlichen Schmähung.
Auch der Rest der Sendung verlief ziemlich turbulent. Zwar funktionierte nach dem Debakel mit dem Schnurlostelefon in der vergangenen Ausgabe die Festnetzleitung zu den Telefonjokern wieder. Dafür aber spielten die Kandidaten eifriges "Bäumchen wechsle dich". In dieser regulären Ausgabe kamen sage und schreibe vier Kandidaten auf den heißen Stuhl. Überhangskandidat Sascha Vespermann legte den Grundstein, als er gleich bei seiner ersten Frage passte und mit 32.000 Euro nach Hause ging.
Hundehuus statt Hasenhüttl?
Assistenzarzt Iordanis Deligiannis aus Lüdenscheid scheiterte nach dem Bückling-Publikumsjoker bei einer erneuten tierischen Frage, dieses Mal für 4.000 Euro. Unter den Namensvorschlägen für einen Fußballbundesligatrainer tippt er auf Sepp Hundehuus, denn Franz Katzenkläpple, Ralph Hasenhüttl (korrekt) und Bruno Bärenbüdchen erschienen ihm als "Quatsch". Somit fiel der 29-Jährige auf 500 Euro zurück.
Rentner Degner strich bei der 16.000-Euro-Frage die Segel. Mit dem Gewinn schenkt er Tochter Melanie endlich die zum Abitur versprochene Reise nach New York – mit 20 Jahren Verspätung. Geografiestudentin Veronika Schulz schaffte es dann kurz vor dem Ende noch als Dritte der fünf Auswahlkandidaten auf den heißen Stuhl. Wobei der sich künftig eher unter dem Hintern derjenigen befindet, die Unsinn tippen – jedenfalls für den Fall, dass Jauchs Wunsch nach "elektrischen Impulsen" zwecks leichterer Identifizierung umgesetzt werden sollte. Wenn Lamettareißer jauchzen, steht Weihnachten vor der Tür.
Quelle: ntv.de