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Nach Sperre wegen Musk-Imitation Komikerin kehrt als tote Mutter auf Twitter zurück

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Legt sich mit Elon Musk an: Kathy Griffin.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Weil sie den Namen ihres verifizierten Accounts auf Elon Musk ändert, wird Kathy Griffin vor wenigen Tagen bei Twitter gesperrt. Mit ihrer Rückkehr zu dem Netzwerk provoziert die US-Komikerin den neuen Twitter-Chef nun erneut. Denn aufgehoben ist ihre Blockade noch lange nicht.

Nach Elon Musks Twitter-Übernahme nehmen die Proteste von Usern gegen die neuen Vorstöße des Tesla-Gründers zu. Bei vielen ist die Sorge groß, dass nun Hassreden und andere unangemessene Inhalte auf der Plattform verstärkt zugelassen werden. Der Tech-Milliardär hatte angekündigt, für mehr "Meinungsfreiheit" auch Profile wiederherzustellen, die zuvor wegen der Verbreitung von Fake News oder Anstachelung zur Gewalt gesperrt worden waren - darunter auch den Account von Ex-US-Präsident Donald Trump.

In Reaktion darauf ändern etliche Nutzer seit einigen Tagen ihren Anzeigenamen und geben sich als der neue Twitter-Besitzer aus. Doch wenn es um seine eigene Person geht, versteht Musk offensichtlich keinen Spaß: Am Sonntag kündigte er in einem Tweet an, die dauerhaften Sperren, die er eigentlich abschaffen wollte, wieder einzuführen. "Künftig werden alle Twitter-Handles, die sich als Imitatoren ausgeben, ohne dies eindeutig als 'Parodie' zu kennzeichnen, dauerhaft gesperrt", hieß es.

Die erste Prominente, die nun von dieser Sperre betroffen ist, ist US-Komikerin Kathy Griffin. Auch sie hatte aus Protest ihr Twitter-Handle in Elon Musk geändert. Die 62-Jährige könne ihren Zugang erst gegen die Bezahlung von acht Dollar zurückerhalten, ergänzte Musk später - eine Anspielung auf seinen Vorstoß, ein Twitter-Abo mit Verifizierung zu diesem Preis herauszubringen.

Mit einem einfachen Trick hat es die 62-Jährige nun jedoch geschafft, die Blockade ohne Bezahlung zu umgehen: Am Montag loggte sie sich kurzerhand in den Twitter-Account ihrer 2020 verstorbenen Mutter Maggie Griffin ein. "Ich bin zurück aus dem Grab, um zu sagen ... #FreeKathy", kommentierte die Komikerin mit dem geliehenen Profil den Tweet des Twitter-Chefs. Den Anzeigenamen des Accounts änderte sie prompt erneut in Elon Musk, auch sein Profilfoto übernahm sie.

"Bitte leite diese Firma besser"

Als ein Nutzer anmerkte, dass Griffin mit der Nutzung des fremden Accounts gegen ebenjene Regel verstoße, wegen der sie in erster Linie gesperrt worden sei, kommentierte Elon Musk schnippisch: "Eigentlich wurde sie suspendiert, weil sie sich als Komikerin ausgegeben hat." Auch das lies Griffin nicht auf sich sitzen. Musk sei ein "Arschloch", der diesen Witz "geklaut" habe, schrieb sie. "Die Leute posten diesen Witz schon seit Stunden, du Schreiberling. Bitte leite diese Firma besser. Sie hat mal etwas bedeutet."

Kathy Griffins Sperre hat nun erneut eine Welle des Protests ausgelöst. Viele Twitter-Nutzer erinnern den neuen Chef an seine eigenen Worte. Ein User teilte etwa einen seiner Tweets vom 28. Oktober. Darin hatte Musk geschrieben: "Comedy ist jetzt legal auf Twitter". Ein anderer wunderte sich, ob die Sperre auf sämtliche Imitationen abziele oder nur diejenigen, die Musk beträfen. An anderer Stelle wurde darauf hingewiesen, dass auch Accounts gesperrt worden seien, die neben dem geänderten Anzeigenamen "Parodie" geschrieben hatten. "Ziemlich lustig, Ihnen dabei zuzusehen, wie Sie in Echtzeit herausfinden, wozu die Verifizierung eigentlich dient", twitterte der Schriftsteller James Felton spöttisch.

Um die Gefahren aufzuzeigen, die seit Musks Übernahme angeblich auf Twitter lauern, tauchen seit Anfang November auch vermehrt absichtlich falsche Berichte über den vermeintlichen Tod von Donald Trump auf. So trendete etwa kurzeitig auch der Hashtag #TrumpIsDead.

Gegenwind erfährt Musk zudem von ehemaligen Twitter-Mitgründern wie Jack Dorsey. Als er am Sonntagabend eine neue Vision für Twitter skizzierte, wonach der Dienst "die genaueste Informationsquelle der Welt werden" solle, entgegnete Dorsey kritisch: "Genau für wen?"

Quelle: ntv.de, lpe

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