Kluger Kopf hinter "Matrix"-Trilogie Lilly Wachowski zeigt sich erstmals als Frau
04.04.2016, 15:56 Uhr
Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt als Frau gelang Lilly Wachowski der Spagat zwischen humorvollen und ernsten Worten.
(Foto: AP)
Weil ihr die Presse zuvor zu kommen droht, wendet sich Lilly Wachowski an die Öffentlichkeit. Die kennt sie als Mann, als Andy, die eine Hälfte der Filme machenden Geschwister. Lilly ist in einen fremden Körper geboren. Jetzt tritt sie als Frau vor die Kameras.
Als Larry und Andy Wachowski schrieben sie unter anderem mit der "Matrix"-Trilogie Filmgeschichte. Heute leben die beiden als Frauen. Bereits 2012 outete sich Larry als Transgenderfrau und lebt heute unter dem Namen Lana Wachowski. Im März dieses Jahres überraschte auch Andy mit demselben Geständnis und änderte ihren Namen in Lilly Wachowski.
Am Wochenende präsentierte sich Lilly Wachowski nun zum ersten Mal als Frau in der Öffentlichkeit. In einer bodenlangen schwarzen Robe mit großzügigem Dekolleté besuchte die 48-Jährige die Verleihung der GLAAD Awards. Selbstbewusst posierte Wachowski für die Fotografen auf dem roten Teppich und heimste zudem einen Preis für ihre Netflix-Serie "Sense8" ein.
Mit einem grinsenden "Tada!" eröffnete Lilly Wachowski ihre gleichermaßen humorvoll wie sensible Rede. Ein britisches Boulevard-Magazin musste einen Seitenhieb einstecken - offenbar war das Blatt im Begriff gewesen, Wachowski gegen ihren Willen zu outen, weshalb sie dem vor einigen Wochen zuvor kommen musste.
"Sind wir liebenswert?"
Ruhige und ernste Worte fand die Filmemacherin für die Bedeutung von Liebe für Transgendermenschen. "Während uns Kreativität weiter trägt als die scheinbar unveränderlichen Geschlechterbezeichnungen, stockt unsere Vorstellungskraft, wenn wir mit der doch eher simplen Frage konfrontiert sind, ob wir liebenswert sind oder nicht."
Die GLAAD (Gay & Lesbian Alliance Against Defamation) vergibt alljährlich Preise an Künstler und Produktionen, die sich im vergangenen Jahr besonders für die Gemeinde der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transsexuellen eingesetzt haben.
Weitere Preise gingen unter anderem an Jazz Jennings und Caitlyn Jenner für ihre Reality-Shows "I am Jazz" und "I Am Cait", die Amazon-Serie "Transparent" sowie an das Filmdrama "Carol" mit Cate Blanchett und Rooney Mara in den Hauptrollen.
Quelle: ntv.de, ame/spot