Von Dealer sexuell missbraucht Lovato spricht über Nacht der Überdosis
17.03.2021, 11:37 Uhr
Seit sie sich freiwillig in den Entzug begab, ist Demi Lovato clean.
(Foto: AP)
Kommenden Monat veröffentlicht Demi Lovato ein neues Album, mit dem sie die Ereignisse der vergangenen Jahre verarbeitet. In der dazugehörigen Dokumentation berichtet sie erstmals ausführlich über jene verhängnisvolle Nacht, in der sie beinahe an einer Drogenüberdosis gestorben wäre.
Demi Lovato gibt bei Instagram und Twitter bekannt, schon Anfang April ein neues Album veröffentlichen zu wollen. "Dancing With the Devil ... The Art of Starting Over" lautet dessen Titel. Es soll 19 neue Songs und drei Bonustracks enthalten, und es ist ihr erstes Werk nach der beinahe tödlichen Drogenüberdosis im Sommer 2018. In den Songs verarbeitet sie die Ereignisse und alles, was seither passiert ist. Und nicht nur das, wie jetzt die US-Promiseite "Hollywood Life" berichtet.
Passend zum Longplayer erscheint am 23. März unter demselben Titel nämlich auch noch eine Dokumentation, in der die 28-Jährige demnach ganz offen und ausführlich über die verheerende Nacht spricht, in der sie beinahe gestorben wäre. Und sie erzählt, wie ihr Drogendealer sie sexuell missbraucht habe, als sie schon nicht mehr bei Sinnen war. "Ich war nicht nur überdosiert, sondern wurde auch ausgenutzt", so Lovato über die Ereignisse der Nacht vom 23. auf den 24. Juli 2018.
"Als sie mich fanden, war ich nackt, ich war überall blau. Mein Dealer hatte mich buchstäblich zum Sterben zurückgelassen, nachdem er mich missbraucht hatte. Als ich im Krankenhaus aufwachte, fragten sie mich, ob ich einvernehmlichen Sex gehabt hätte", erinnert sich die Sängerin weiter. "Es gab eine Art Blitz vor meinen Augen, den ich von ihm über mir hatte. Ich habe das gesehen und 'ja' gesagt. Erst einen Monat nach meiner Überdosis wurde mir klar: 'Hey, du warst nicht in der Verfassung, eine solche Entscheidung zu treffen.'" Der Sex sei demnach alles andere als einvernehmlich gewesen.
Rückfall nach nur einer Woche
Nach einer intensiven Entzugswoche in der Klinik rief sie ihren Dealer an. "Ich wollte die Geschichte seiner Entscheidung, mich zu verletzen, neu schreiben. Ich wollte, dass es meine Entscheidung ist. Und er hatte etwas, das ich noch wollte, und das waren Drogen", gibt sie heute zu. Geholfen hat ihr das alles nicht, im Gegenteil. Nach der Einnahme der Drogen habe sie sich schlimmer als zuvor gefühlt. Sie habe versucht, mit ihnen ihre Macht zurückzugewinnen, so Lovato. Und sie nahm genau die Rauschmittel ein, die sie die Woche zuvor ins Krankenhaus gebracht hatten. Das beschämte sie selbst so sehr, dass sie daraufhin entschied, für fast zwei Monate in den Entzug zu gehen, erklärt sie dem Bericht nach weiter.
Demi Lovato beschreibt in der Dokumentation, wie sie im März 2018 sechs Jahre Abstinenz gefeiert hatte, um diesen Erfolg nur einen Monat später über den Haufen zu werfen. "Ich erinnere mich, dass ich mich gefragt habe, warum ich eigentlich nüchtern bin." Sie habe eine Flasche Rotwein getrunken und in weniger als einer halben Stunde jemanden angerufen, von dem sie wusste, dass er Drogen hat. "Ich bin überrascht, dass ich in dieser Nacht noch keine Überdosis hatte", wundert sie sich. Sie habe ihren Dealer gefragt, ob er Kokain und Xanax habe. "Er sagte: 'Nein, aber ich habe Crack und Heroin.'" Das habe sie schon immer mal probieren wollen, so Lovato, also tat sie es.
Assistentin findet sie gerade noch rechtzeitig
Im Juni 2018 schrieb sie den Song "Sober" (zu Deutsch: "Nüchtern"), obwohl sie es zu diesem Zeitpunkt gar nicht war. Vielmehr bemerkte sie, dass sie dabei war, heroinabhängig zu werden, so Lovato. Ihre beinahe tödliche Überdosis wurde dadurch verursacht, dass das synthetische Opioid Fentanyl, ein sehr starkes Schmerzmittel, ohne ihr Wissen mit Heroin gestreckt worden war. Ihre damalige Assistentin Jordan Jackson fand sie bewusstlos, als sie am Morgen eintraf, um Lovato zu einem Arzttermin zu bringen. Die gerufenen Sanitäter verabreichten der damals 26-Jährigen gerade noch rechtzeitig das Gegenmittel Narcan und retteten ihr so das Leben.
Schon im Teaser zur Doku sagte die Musikerin: "Meine Ärzte sagten, ich hätte noch fünf bis zehn Minuten gelebt, wenn sie mich nicht gefunden und behandelt hätten." Aufgrund der Überdosis erlitt Lovato drei Schlaganfälle und einen Herzinfarkt, sie spüre bis heute deren Auswirkungen. Als sie im Krankenhaus aufwachte, habe sie nichts mehr gesehen. Ihre Schwester habe an ihrem Bett gestanden, doch sie habe sie nicht erkannt.
Auf die Frage, ob sie "jetzt ganz clean" sei, sagt sie im Trailer nichts, starrt nur weiter in die Kamera. In der vierteiligen Doku unter der Regie von Michael D. Ratner, die ab 23. März auf Youtube läuft, soll es neben der Drogenvergangenheit der Sängerin auch um die Corona-Krise und Lovatos kurze Liebesgeschichte mit dem 29-jährigen Schauspieler Max Ehrich gehen, inklusive Verlobung und Trennung.
Quelle: ntv.de, nan