Unterhaltung

Diana Ross als Ziehmutter Michael Jacksons letzter Wille

Die Seiten 1 und 4 aus Michael Jacksons letztem Willen.

Die Seiten 1 und 4 aus Michael Jacksons letztem Willen.

(Foto: REUTERS)

Während die Vorbereitungen für den offiziellen Abschied von Michael Jackson auf Hochtouren laufen, werden Details aus dem Testament des Popstars bekannt. So könnte Souldiva Diana Ross Ziehmutter von Jacksons Kindern werden. Gerätselt wird weiter um ihre leiblichen Eltern.

Neue Details vom toten Superstar: In seinem Letzten Willen hat Michael Jackson die US-Sängerin Diana Ross offenbar als mögliche Ziehmutter für seine drei Kinder benannt. In seinem Testament aus dem Jahr 2002 gibt der Star aber seiner Mutter Katherine das Sorgerecht für Kinder Prince, Paris und Blanket – die heute zwölf, elf und sieben Jahre alt sind. Sollte seine Mutter jedoch vor ihm sterben oder die Aufgabe nicht übernehmen könne, nannte er nach Medienberichten Souldiva Ross ("Ain't No Mountain High Enough") als Alternative. Das Dokument wurde bei einem kalifornischen Gericht eingereicht. Ob das Testament gültig ist, muss nun gerichtlich geprüft werden.

Seine frühere Frau Debbie Rowe, die Mutter der beiden älteren Kinder, wird in dem Testament vom 7. Juli 2002 nicht bedacht. Sein gesamtes Vermögen vermacht der Sänger einem Fonds der Jackson-Familie, berichtete der Nachrichtensender CNN unter Hinweis auf einen Gerichtssprecher. Als Vermögensverwalter schlug er drei Vertraute vor, die nicht der Familie angehören. Das Vermögen, vor allem Musikrechte, wird in dem Papier auf mehr als 500 Millionen Dollar beziffert.

Gerüchte um Herkunft von Jacksons Kindern

Zweifel: Jackson und Rowe (auf einem Foto von 1996) sollen Gerüchten zufolge nicht die leiblichen Eltern ihrer Kinder sein.

Zweifel: Jackson und Rowe (auf einem Foto von 1996) sollen Gerüchten zufolge nicht die leiblichen Eltern ihrer Kinder sein.

(Foto: AP)

Das Testament könnte ein langwieriges und hoch kompliziertes juristisches Verfahren auslösen. Mehreren Berichten zufolge gibt es Zweifel, ob Jackson wirklich der leibliche Vater seiner Kinder ist. Das könnte auch Auswirkungen auf die Gültigkeit seiner Verfügungen haben.

Das "Usmagazine" meldete unter Berufung auf mehrere Quellen, dass nicht der Popstar, sondern sein früherer Hautarzt Arnold Klein der biologische Vater der beiden älteren Kinder sei. Ihre Mutter Debbie Rowe, die bei Klein als Praxishelferin arbeitete, und der Samenspender hätten einen Stillschweigevertrag unterschrieben, damit die Wahrheit nie ans Licht kommt, hieß es. Klein lehnte einen Kommentar ab.

Rowe bestreitet Spekulationen

Rowe wies unterdessen einen Bericht von tmz.com zurück, dass sie nicht die leibliche Mutter ist, sondern befruchtete fremde Eizellen ausgetragen habe. Diese Gerüchte seien "besonders verletzend und heimtückisch", teilte Rowe durch ihre Anwältin Marta Almli mit. Über die Mutter von Jacksons jüngstem Kind, Blanket (7), gibt es keine Angaben.

Derzeit befinden sich die Kinder bei ihrer Großmutter. Katherine Jackson (79) hatte am Montag vorübergehend die Vormundschaft für die drei Enkel zugesprochen bekommen. Die nächste Gerichtsanhörung ist für den 6. Juli angesetzt. Rowe (50) erwägt nach Angaben ihres Anwalts, das Sorgerecht für die beiden älteren Kinder zu beantragen.

Abschied auf Neverland-Ranch

Unterdessen laufen die Vorbereitungen für den offiziellen Abschied von dem "King of Pop" auf seiner einst so geliebten Neverland Ranch auf Hochtouren. Mehr als zwei Dutzend riesige TV-Übertragungswagen fuhren in dem unwegsamen Gelände rund um das Anwesen in der Nähe von Santa Barbara auf.

Die Fans sollen am Freitag auf Neverland Abschied von ihrem Idol nehmen können.

Die Fans sollen am Freitag auf Neverland Abschied von ihrem Idol nehmen können.

(Foto: AP)

Am Donnerstag sollte ein Konvoi von 30 Wagen den Leichnam des Sängers zur Ranch bringen, wo er laut "New York Post" in einem seiner beliebten Fantasiekostüme aufgebahrt werden sollte. Am Freitag sollen dann Fans aus aller Welt vom "King of Pop" Abschied nehmen können. Eine offizielle Bestätigung für die Planung gab es vorerst nicht, auch der genaue Zeitablauf blieb unbekannt. Für den Sonntag ist eine Trauerfeier im Kreis der Familie geplant. Zum Ort der endgültigen Beerdigung gab es weiter keine Angaben.

Immer mehr Einzelheiten enthüllen unterdessen das mutmaßliche Ausmaß von Jacksons Medikamentensucht. In seiner Luxusvilla in Los Angeles, in der er am vergangenen Donnerstag mit 50 Jahren an Herzversagen gestorben war, fanden die Ermittler in sichergestellten Säcken voller Arzneimittel auch das gefährliche Narkotikum Propofol, auf das sonst nur Ärzte Zugriff haben.

Obduktion ohne Ergebnis

Eine Krankenschwester, die im Januar Jacksons Kinder behandelt hatte, sagte CNN, der Popstar habe sie um ein starkes Schlafmittel gebeten. "Ich habe ihm gesagt - und das ist so schmerzvoll, dass ich es buchstäblich in meinem ganzen Körper fühlte - "Wenn Sie das nehmen, wachen Sie vielleicht nicht wieder auf"", berichtete Cherilyn Lee, die ihm das Mittel eigenen Angaben zufolge verweigerte. Vier Tage vor Jacksons Tod habe ein Mitarbeiter des Sängers angerufen und ihr geschildert, dass Jackson über eine kalte und eine heiße Körperhälfte klagte. Sie habe sofort dazu geraten, ein Krankenhaus aufzusuchen, sagte Lee.

(Foto: REUTERS)

Die offizielle Obduktion am vorigen Freitag war ohne endgültiges Ergebnis geblieben. Das Resultat genauerer toxikologischer Untersuchungen wird erst in mehreren Wochen erwartet. Auch eine unabhängige Autopsie, die von Jacksons Familie in Auftrag gegeben wurde, brachte noch kein Resultat.

Musikindustrie profitiert

Mit einem Tanz- und Gesangsmarathon nahmen Tausende Fans am Dienstag in New York von ihrem Idol Abschied. In dem legendären Apollo-Theater, wo der junge Jackson zu Beginn seiner Karriere gemeinsam mit seinen Brüdern aufgetreten war, gingen um 17.26 Uhr kurz die Lichter aus - die Zeit, zu der der Sänger am vorigen Donnerstag von den Ärzten in Los Angeles für tot erklärt worden war. Als letzte Ruhestätte für den Sänger hat sich seine Geburtsstadt Gary im US-Bundesstaat Indiana angeboten.

Der Musikindustrie hat Jackson mit seinem überraschenden Tod noch einmal einen Geldregen beschert. Binnen vier Tagen wurden allein in den USA 415.000 Jackson-Alben verkauft, wie das "Wall Street Journal" am Mittwoch unter Berufung auf den Marktforscher Nielsen SoundScan berichtete. Mehr als die Hälfte davon seien Internet-Downloads.

Quelle: ntv.de, dpa

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