Unterhaltung

"Was ich an diesem Job hasse" Mützenträger macht Jauch fertig 

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Mützenträger Mean brachte Sphinx Jauch fast aus der Fassung.

Wenn Frauen nur an Schuhe denken und Männer bloß ans Saufen, kann ein Moderator schon mal ausrasten. "Das ist das, was ich an diesem Job so hasse", sagt Günther Jauch. Ein unbedarfter Mützenträger bringt den Moderator richtig schön aus der Fassung – und wird dick belohnt.

Günther Jauch ist überaus stolz auf seinen Status als Sphinx des deutschen Fernsehens. An seinem Pokergesicht sind bereits Heerscharen an Klugscheißern und Taktikern gescheitert. Doch ein leicht verpeilter 34-Jähriger mit Rockstar-Träumen und unbekümmerter Spielweise brachte den "Wer wird Millionär?"-Gastgeber am Montagabend schier an den Rand der Raserei. Jedes Späßchen war da eines zu viel. "Warum haben Sie das nicht am Anfang gesagt, Herr Jauch", scherzte Kandidat James Mean nach einer mit viel Hilfe richtig beantworteten Frage. "Das ist das, was ich an diesem Job hasse", erwiderte der RTL-Moderator mit festem Blick in die Kamera. Wir glauben es ihm.

Das war "Wer wird Millionär"

Zur Jahreszeit passende Frage: 
"Ist Noel Gallaghers jüngerer Bruder erkältet, hört man womöglich … Liam niesen." 

Freudscher BH-Versprecher: 
"Vor dem Kauf des Zubehörs informieren sich frischgebackene Hundebesitzer sicherlich über die passende …: A) Körbchengröße, B) Brillenstärke, C) Kragenweite, D) Ärmellänge" – Mean: "Ich nehme mal C … ääh, A!!!"

Kurioses aus der WWM-Historie:
 
In der Sendung am 3. März 2008 setzte sich Heike Schulz auf Jauchs Stuhl und bemerkte den Fehler nicht. Der Moderator nahm daraufhin einfach auf dem Kandidatenstuhl Platz und spielte für die Anästhesieschwester bis zur 500-Euro-Frage. Sie ging immerhin mit 8.000 Euro nach Hause.

So jemanden wie James Mean verspeist Jauch eigentlich zum Frühstück, hätte man zu Beginn glauben können. Der 34 Jahre alte Dortmunder schreibt an seiner Doktorarbeit in Geschichte und war als Sänger einer Band aus dem Genre "Accoustic Punk Rock" schon mal Vorprogramm von Thomas Anders. Da kann es nur noch aufwärts gehen, dachte sich der Mützenträger mit Künstlername womöglich und nahm seine recht wackelige Performance auf dem heißen Stuhl ganz gelassen. Dieser mangelnde Ehrgeiz allerdings schien bei Jauch echt einen Nerv zu treffen.

Das Gesetz der Sphinx

Womöglich hat Überhangskandidatin Mamé Gamamy da Vorarbeit geleistet. Die Münchner Journalistin brauchte bei jeder Frage einen Joker und sollte für 64.000 Euro herausfinden, welche zwei Flüsse in demselben Bundesland liegen. Ihren Hilferuf konterte der Moderator mit dem "Gesetz der Sphinx". "Ab 16.000 werde ich total sphinxig", erklärte ein an dieser Stelle noch selbstzufriedener Jauch seine ausbleibende Mimik und überließ Gamamy ihrem Schicksal. "Ich warte noch auf die Eingebung, wo Halle ist", sagte die und gab schließlich kleinlaut auf.

Bei Nachfolger Mean war Jauch dann zunächst in einer jovialen Stimmung – vielleicht, weil er hier eh nicht mit großen Erfolgsaussichten rechnete. Bei der 8.000-Euro-Frage schien denn auch bereits das sichere Aus zu drohen. "Was findet man in Wörterbüchern als 'Präposition mit Genitiv'?", lautete die Frage mit den möglichen Antworten: A) braut, B) paar, C) hoch, D) zeit. Weder der Kandidat noch sein Telefonjoker durchschauten das etwas fiese Wortspiel der WWM-Redaktion. Die angerufene Lateinlehrerin tippte auf B mit dem wenig hilfreichen Hinweis "Ein paar Schuhe". Nach dem 50/50-Joker standen noch "braut" und "zeit" zur Auswahl. "Bilden Sie einen Satz mit 'braut'", forderte Jauch. "Er braut Bier", antwortete der Mützenträger. Und da starb ein kleiner Teil von Günther Jauch.

Saisonarbeiter! Schlechtwettergeld!

Am Ende soufflierte der Moderator dem Kandidaten, der "ZEIT seines Lebens Rockstar werden wollte", quasi die richtige Antwort. Bei der 16.000-Euro-Frage sollte Mean schließlich sagen, was gemäß Sozialgesetzbuch vom 1. Dezember bis 31. März dauert. Grippewelle und Wintersportsaison hakte der Rocker zum Glück schnell ab. Statt Schlechtwetterzeit tendierte er aber stark zur Heizperiode. "Das Einzige, was Sinn ergibt", meinte Mean, fragte aber schlauerweise noch mal die Sphinx. Der gemarterte Jauch konnte einfach nicht anders, als eine Fremdschäm-Sphinx mit um den Kopf geschlungenen Tatzen zu demonstrieren.

Mean – gar nicht auf den Kopf gefallen – schwenkte umgehend zur Schlechtwetterzeit um und sicherte sich damit die 16.000 Euro (auf den vierten Joker hatte er verzichtet). "Ich halte ab jetzt für den Rest der Sendung hier die Schnauze", blaffte Jauch, der sich womöglich ziemlich über sich selbst ärgerte. Dann setzte der Kandidat zum Todesstoß an. "Ist ja noch eine Frage bis zur 16, ne?", meinte der Forrest Gump von "Wer wird Millionär?". "Nein, das war die 16, das ist ja das Tragische. Das ist ja das Tragische! Sie haben die 16!", weinte Jauch. Wir freuen uns auf das Wiedersehen am nächsten Montag. 

Quelle: ntv.de

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