Fischer, Berg & Co. polarisieren NDR bringt keine deutschen Schlager
16.04.2015, 16:31 Uhr
Helene Fischer und ihr Freund Florian Silbereisen beim "Großen Fest der Besten" in der ARD.
(Foto: picture alliance / dpa)
Fans von Helene Fischer, Andrea Berg und Florian Silbereisen müssen jetzt ganz stark sein - zumindest, wenn sie im Nordosten der Republik wohnen. Der NDR will in Mecklenburg-Vorpommern auch künftig auf deutsche Schlager verzichten, und kann das begründen.

Sollte Schlager im Radio laufen?
Der Norddeutsche Rundfunk will auf seiner Landeswelle in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin keinen deutschen Schlager spielen. Das bekräftigte die Direktorin des Landesfunkhauses, Elke Haferburg, in einer Anhörung des Petitionsausschusses des Landtags in Schwerin.
"Die Musikauswahl basiert auf wissenschaftlich fundierte Markt- und Medienforschung", sagte Haferburg. Ziel sei es, so viele Hörer wie möglich zufriedenzustellen. Deutscher Schlager polarisiere aber. Jüngere Hörer würden dann möglicherweise abschalten.
Dem widersprach der Vorsitzende der Bürgerinitiative "Für mehr deutsche Musik im Radio und für die Bewahrung unserer Muttersprache", Willi Behnick. "Dass wir NDR 1 Radio MV hören, heißt noch lange nicht, dass uns die Musik gefällt", sagte er. Es gebe nur dieses eine Programm im Land, das umfangreich informiere. "Wir haben gar keine andere Chance."
Nur eine Stunde für deutsche Musik
Eine Petition seiner Initiative war Anlass dafür, dass der Ausschuss des Landtags aktiv wurde. Die Bürgerinitiative fordert ein Musikprogramm überwiegend in deutscher Sprache - und das müsse nicht nur Schlager sein, wie Behnick betont.
Ein Anteil von derzeit 80 Prozent englischsprachiger Titel im Musikprogramm sei eindeutig zu viel. Die eine Stunde deutsche Musik pro Woche von 21.00 Uhr bis 22.00 Uhr im Programm gehe an den Bedürfnissen der Zielgruppe zeitlich vorbei. Die Sendung müsste in den Nachmittag verlegt werden, forderte Behnick.
Die Bürgerinitiative werde trotz der deutlichen Absage des NDR nicht aufgeben, sagte er. Bisher hat die Initiative lediglich 50 Unterstützer.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa