Lange hat Xavier Naidoo zu dem Hü und Hott um seine Nominierung für den Eurovision Song Contest im vergangenen November geschwiegen. Nun äußert er sich im Rahmen einer TV-Dokumentation aber doch. Und poltert.

Rund ein halbes Jahr nach dem Debakel um seine zurückgezogene Nominierung für den Eurovision Song Contest (ESC) hat sich Xavier Naidoo erstmals vor der Kamera dazu geäußert. "Wenn es eine Demokratie nicht aushält, dass ein kleiner Sänger aus Mannheim sein Maul aufmacht, dann ist die Demokratie auch nichts wert", kritisierte er in der Fernseh-Doku "Die Xavier Naidoo-Story" bei Vox.

Der für den ESC verantwortliche Norddeutsche Rundfunk (NDR) hatte Naidoo im vergangenen November zunächst ohne den sonst üblichen Vorentscheid als ESC-Teilnehmer bestimmt, die Nominierung nach heftiger Kritik aber wieder zurückgezogen. Naidoo gilt wegen politischer Äußerungen als umstritten.

"Richtig reingekniet"

"Es war für mich immer klar, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob die in der Lage sein werden, mich auch wirklich durchzuboxen. Ich wusste natürlich, es wird einen Riesenshitstorm geben", erklärte Naidoo. Er habe sich aber auf den Wettbewerb gefreut und hätte sich "richtig reingekniet".

Naidoo hatte sich einige Tage nach seiner geplatzten Nominierung lediglich bei Facebook kurz geäußert. Ansonsten hatte er in den vergangen Monaten zu den Ereignissen geschwiegen. Dafür stärkten ihm diverse mit ihm befreundete Musiker den Rücken.

Nach der Abkehr von Naidoo ließ der NDR in einem Vorentscheid zehn Teilnehmer um das ESC-Ticket für Deutschland antreten. Die Gewinnerin, Jamie-Lee Kriewitz, landete beim Song Contest vor eineinhalb Wochen in Stockholm auf dem letzten Platz.