Drogen-Cocktail im Gucci-Schuh? Neue Vorwürfe gegen Bill Cosby
13.08.2015, 16:13 Uhr
Vom TV-Liebling zur zwielichtigen Person: Bill Cosby.
(Foto: dpa)
Die Anschuldigungen gegen Komiker Bill Cosby reißen nicht ab. Nun berichten drei weitere Frauen, wie sie der Schauspieler angeblich sexuell missbraucht und bedrängt hat. Zwei Schilderungen sind besonders widerlich.
Fast wäre im Fall Bill Cosby ein wenig Ruhe eingekehrt, doch nun wurden neue Vorwürfe bekannt. Star-Anwältin Gloria Allred, die viele von Cosbys mutmaßlichen Opfern vertritt, gab eine Pressekonferenz, auf der drei weitere Frauen ihre angeblichen Missbrauchsfälle schilderten.

Pressekonferenz mit angeblichen Cosby-Opfern: Anwältin Gloria Allred (2.v.l.) sowie Collen Hughes, Eden Tirl und Linda Ridgeway Whitedeer (v.l.n.r.).
(Foto: REUTERS)
Die frühere Stewardess Colleen Hughes berichtete etwa, sie habe sich mit Cosby in den 1970er-Jahren vor einem Essen in einem Hotelzimmer in Los Angeles getroffen. Dort habe er ihr Champagner in einem Gucci-Schuh gereicht. "Eine Prinzessin sollte ihren Champagner immer aus einem gläsernen Pantoffel trinken", habe er erklärt. Der Drink sei offenbar mit Drogen versetzt gewesen. Ihr Erwachen schildert Hughes wenig märchenhaft. Demnach lag sie nackt auf dem Hotelbett, ihre Kleider waren überall im Zimmer verstreut. Sie habe Sperma auf ihrem Rücken gespürt, Cosby selbst indes hätte sich längst aus dem Staub gemacht gehabt, so Hughes.
Sie habe Cosby einige Zeit später wieder getroffen und mit seiner Tat konfrontiert, erklärte Hughes weiter. Der Schauspieler habe sie jedoch nicht einmal wiedererkannt und mit genau denselben Worten angebaggert wie bei der ersten Begegnung - er habe sie ein "tolles irisches Mädel" genannt. "Du hattest mich schon einmal und ich möchte nie wieder von dir unter Drogen gesetzt werden", habe Hughes ihm geantwortet. Cosby habe sie daraufhin gefragt, ob sie irgendjemandem davon erzählt habe. "Du bist Bill Cosby, wer würde mir denn glauben", habe sie daraufhin erklärt, so Hughes.
Zum Oralsex gezwungen?
Ungewöhnlich ist auch die Aussage der ehemaligen Schauspielerin Linda Ridgeway Whitedeer, denn bei ihr sollen keine Drogen im Spiel gewesen sein. Cosby habe sie 1971 bei einem Vorstellungsgespräch zum Oralsex gezwungen, berichtete sie. Glimpflich soll dagegen Schauspiel-Kollegin Eden Tirl davongekommen sein. Sie hatte 1989 eine kleine Rolle in der "Cosby Show". Nach dem Dreh soll der Star versucht haben, sich Tirl in der Garderobe aufzudrängen. Sie habe allerdings entkommen können.
Insgesamt haben mittlerweile etwa 50 Frauen Missbrauchsvorwürfe gegen Cosby erhoben. Cosby bestreitet die Anschuldigungen, juristisch gesehen sind die meisten Fälle verjährt. Im Fall von Judy Huth muss Cosby allerdings im Oktober vor Gericht aussagen, da sie zur angeblichen Tatzeit minderjährig war.
Quelle: ntv.de, vpr/spot