"Bauer sucht Frau" – Annäherungen Oachkatzlschwoaf, Spitzarsch und Alko-Rinder
20.10.2015, 06:53 Uhr
"Bauer sucht Frau": Nach dem Ausmisten kommen sich Gregor und Beate näher.
(Foto: RTL)
Die erste Hofwoche steht ganz im Zeichen des Kennenlernens. Die Bauern fahren dafür mächtig auf. Bier und Sekt zum Frühstück sollen die Damen willig machen. Zum Nachtisch gibt’s rosarote Knuddelferkel, wiehernde Testosteronhengste und beschwipste Nipponrinder. Lasst’s euch schmecken!
Die TV-Scheune ist geschlossen, Inka Bause macht erstmal Pause und auch Howard Carpendale ist mit seinem Fön wieder auf und davon. Jetzt geht's bei "Bauer sucht Frau" endlich zur Sache! So zumindest der allgemeine Social-Media-Tenor der vergangenen Woche. Dabei ging‘s doch schon beim Scheunenfest hoch her. Wippende XXXL-Dekolletés, hinternkneifende Cowboyfinger und umherkotende Kühe ließen Kuhstallvoyeure vor den Fernsehsesseln bereits zu Beginn der neuen Staffel vor Begeisterung in die Hände klatschen. Der Start in den Hof- und Stallalltag setzt erwartungsgemäß noch einen drauf.
Erster "Tatort": der gemütliche Chiemsee-Hof von Schweinebauer Simon. Hier gibt’s für die Floristin Michi aus Mecklenburg erst einmal Weißwürste und Weizenbier zum Frühstück. Da bricht das Eis natürlich schnell. Die Folge: beim Bayerisch-Kurs wird bereits kräftig geschunkelt. Wie schon beim Scheunenfest, dankt der Zuschauer der Regie für immer wieder aufklärende Untertitel. So wird aus dem "Oachkatzlschwoaf" im Handumdrehen ein Eichhörnchenschwänzchen. Vielen Dank dafür. Später am Nachmittag wird Michi dann in einen blauen Ganzkörperoverall gezwängt. Die Ferkel rufen. "Wie alt sind die kleinen Racker eigentlich?", fragt die neugierige Mecklenburgerin. "So circa ein Tag", klärt Simon auf. Respekt für ein derart ausgeprägtes Zeitgefühl. Aber wer interessiert sich am idyllischen Chiemsee schon für Zeit? Die ist bekanntermaßen relativ. Für Simon sowieso. Nach einem Quad-Ausflug mit Pfeil und Bogen steht jedenfalls fest: Michi und Simon verfolgen tief in ihren Herzen dasselbe Ziel, auch wenn der Bauer beim Flitzebogentest kläglich scheitert.

Der "hessische Cowboy" im Porno-Bauer-Outfit: Beate und Gregor freuen sich auf ein Sektfrühstück im Bett.
(Foto: RTL)
Der hessische Cowboy Gregor und seine Beate sind sogar schon einen Schritt weiter. Hier wird schon lange nicht mehr nur auf die Wange gebusselt. Hier wird bereits zum Frühstück die Sektflasche geköpft und im feuerroten Pyjama auf Porno-Bauer gemacht. Beate gefällt’s. "Wunderbar machst du das. Ja, schneller. Gut so. Mach weiter", stöhnt der lüsterne Landwirt. Wird da etwa schon …? Nein, natürlich nicht. Gregor mimt während des Einschenkens des Sektes lediglich den Motivator. Allerdings scheint der gemeinsame Weg ins kuschelige Heubett kein weiter mehr zu sein. "Ich find’s toll, wenn der Gregor an mir rumknabbert", gibt die 60-Jährige mit Glanz in den Augen zu Protokoll. Da wiehert sogar Mini-Hengst "Rocky Spitz A(r)sch" vor lauter Vorfreude wie ein erwachsenes Huftier. Das kleine Pferd mit dem kantigen Gesäß ist Gregors ganzer Stolz. Wie er auf den Namen kam? Ist doch klar: "Ein echter Mann hat vorne mehr Brust, dafür hinten weniger Arsch."
Frauen und Rinder werden abgefüllt
Auch im hohen Norden beginnt der Tag mit einem außergewöhnlichen Frühstück. Rinderhirte Nils entführt seine Sandrina auf die Weide. Dort stehen nicht nur knapp 100 schottische Hochlandrinder Gewehr bei Fuß. Auch liebevoll geschmierte Käsestullen warten auf die Angebetete. Nils Gefühle sind "dermaßen positiv", dass man meinen könnte, seine abstehenden Ohren könnten ihn womöglich unvermittelt in Richtung "Wolke Sieben" befördern. Doch Sandrina lässt den Flensburger noch etwas zappeln. Wieder daheim versucht der Bauer mit einer Rinderbiermassage zu beeindrucken: "Die Rinder hier kommen aus Japan. Den gebe ich das Bier auch zu saufen." Wow! Fernostrinder mit einem hausgemachten Alkoholproblem - kaum zu übertreffen, aber denkste! Nicht mit Sandrina. Die taut erst ein wenig auf, als Nils sie mit seinem Zwillingsbruder konfrontiert. Da wird das Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel doch glatt zum Happening. "Mit dir muss ich wohl bald mal ein Hühnchen rupfen." Wir sind gespannt.
Noch nicht ganz so prickelnd, aber dafür nicht weniger ergötzlich geht es bei den Bauern Norbert und Ulrich in die erste Hofwoche. Während der "freundliche Westfale" Norbert sein Vollweib Petra mit einer Kauleiste aus dem Gruselkabinett (jeder Zahnarzt könnte mit dieser Sanierung sein Grundstudium abbezahlen) und selbstgerupften Wegesrandblümchen empfängt, schwingt sich der rüstige Schweizer Ulrich für seine Elke aus Brandenburg extra auf den Einachs-Traktor. Vor allem bei Letztgenannten springt der Funke schnell über. Gemeinsam erfreuen sich beide am Emmentaler Stillleben. Elke ist hin und weg: Die Ostdeutsche zeigt sich nicht nur begeistert vom uralten Hof mit eigenem Wasserbrunnen, sondern auch von Ulrichs Kochkünsten. Der serviert zur Feier des Tages Nudeln mit Apfelkompott. Da lösen sich sogar Elkes Mäuseängste in Luft auf. Auch Ulrich ist Feuer und Flamme. Die wackelige fleischgewordene Schweizer Mixtur aus Luis Trenker und Mike Ness ist sich sicher: "Dasch chönte passen."
Die erste Hofwoche startet also vielversprechend. Und eine neue Bauernregel gibt es natürlich auch zu verkünden. Gregor, hau rein: "Hat der Bauer vorn viel Brust, steigt bei der Bäuerin gleich die Lust."
Quelle: ntv.de