Youtuber schildert Panikattacken Rezo litt unter psychischen Problemen
09.07.2021, 23:06 Uhr
"Ich hatte Angst, gleich würde etwas Schlimmes passieren", beschreibt Rezo seine Panikattacken.
(Foto: picture alliance / Bernd Kammerer)
Sein Video "Die Zerstörung der CDU" macht Rezo über Nacht bundesweit bekannt. Nun spricht der Youtuber über die Schattenseiten des schnellen Ruhms. Der 28-Jährige litt in der Vergangenheit unter Panikattacken. Auch ein anderer Videoblogger bekam die Auswirkungen von zu viel Stress zu spüren.
Youtuber Rezo, der durch das Video "Die Zerstörung der CDU" bekannt wurde, hat offen über seine psychischen Probleme und Panikattacken berichtet. Im "Spiegel"-Doppelinterview mit Kollege Julien Bam erklärt der 28-Jährige: "Das fing damit an, dass ich mich unwohl fühlte, abends beim Fernsehen auf der Couch. Ich hatte Angst, gleich würde etwas Schlimmes passieren. Als ob ein Tiger hinter einem her ist, aber da war nichts."
Zudem habe er das Gefühl gehabt, sich nicht selbst steuern zu können. Beim Arzt sei er nicht gewesen, obwohl das sinnvoll gewesen wäre, sagt Rezo. Er habe enorm viele Zuschriften von anderen Youtubern bekommen, die teilweise über ihre eigenen Panikattacken berichtet hätten.
Auch Julien Bam hat die Auswirkungen von zu viel Stress bereits erleben müssen. Als er noch seinen Hauptkanal "Julien Bam" betrieben habe, habe er 18-Stunden-Tage vor und hinter der Kamera gehabt. "Dreimal war ich im Krankenhaus wegen Burn-out, zweimal davon über Nacht. Ich bin auf jeden Fall prädestiniert dafür, mir mehr aufzuschultern, als ich tragen kann." Den Kanal stellte er 2019 ein.
Rezo erklärt im Interview weiter, dass ein ständiger medialer Konsum lange zu seinem Leben gezählt habe: "Ich habe mich dabei ertappt, dass ich, wenn ich nur kurz auf dem Klo war oder mir einen Kaffee gemacht habe, sofort auf irgendeine App geklickt habe. Da schwingt dieses falsche Gefühl von Produktivität und Selbstoptimierung mit, aber das ist Quatsch."
In letzter Zeit schaffe er es an den meisten Tagen, insgesamt nicht mehr als eine Stunde auf Instagram, TikTok und Twitter zu verbringen. Die Benachrichtigungen von Apps habe er abgestellt. "Und das Wichtigste: Handyverbot im Schlafzimmer."
- Bei Suizidgefahr: Notruf 112
- Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222 oder 116-123, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111; Mo-Sa von 14 bis 20 Uhr)
- Auf den Seiten der Deutschen Depressionshilfe sind Listen mit regionalen Krisendiensten und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
- In der deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige, um die Situation und die Versorgung Depressiver zu verbessern. Sie bieten Depressiven ein E-Mail-Beratung als Orientierungshilfe an.
- Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).
Quelle: ntv.de, jpe/spot