Samstagabend, "Schlag den Raab": Sido betritt die Bühne, um zusammen mit Andreas Bourani den Nummer-1-Hit "Astronaut" zu präsentieren. Aber was ist denn bitte mit dem Rapper los? Er sucht den Text und hampelt herum wie im "Musikantenstadl".

Ach so, nein. Den "Musikantenstadl" gibt es ja nicht mehr. Stattdessen versucht die ARD mit der "Stadlshow" jetzt jüngere Publikumsschichten für Volksmusik zu begeistern. Mit erschreckend wenig Erfolg in der ersten Ausgabe am Samstagabend. Da schaute der Nachwuchs dann doch lieber zu, wie sich Stefan Raab in "Schlag den Raab" geradeso zum Sieg hangelte. Trotzdem: Einen Hauch "Stadl"-Luft durften auch die Pro7-Zuschauer schnuppern.

Die versprühte ausgerechnet Ex-Maskenmann Sido. Als er mit Andreas Bourani zu fortgeschrittener Stunde den gemeinsamen Hit "Astronaut" in dem Raab-Format zum Besten gab, animierte er das Publikum so eindringlich zum Mitklatschen, wie es ein Andy Borg, Florian Silbereisen und Stefan Mross im Trio nicht besser hinbekämen. Doch nicht nur das: Der 34-Jährige glänzte bei dem Auftritt mit seinem allerersten Nummer-1-Song in Deutschland auch mit diversen Texthängern. Über die musste er selbst lachen, während Bourani bei seinen Refrain-Einsätzen professionell zu retten versuchte, was noch zu retten war.

"Haha sorry"

Nicht nur auf der Bühne, sondern auch später bei Twitter nahm Sido den verpatzten Auftritt mit Humor. "Schlag den Raab dauert einfach zu lange … Zuviel Zeit zum Bechern!! Haha sorry!!!", schrieb er und fügte den Hashtag "IchTrinkNieWieder" hinzu. Später warb er für seine kommende Tournee: "Ab 1. November auf Tour durch Deutschland!!! Bis dahin kann ich alle Texte … #schwöre #indianerehrenwort."

So kann man auch eine vermasselte Show zur Werbung in eigener Sache ummünzen. "Gut gemacht! Sido in jeder Zeitung und ganz Deutschland scheint darüber zu sprechen! Resultat: Album und Astronaut-Song wieder an Chartspitze! Gratulation!", resümiert etwa ein Fan auf der Facebook-Seite des Rappers. "Der Texthänger war menschlich und von daher sympathisch und ein Zeichen dafür, dass Du Live gesungen hast", meint eine andere Anhängerin des Sängers. Stimmt. Bleibt eigentlich nur noch zu hoffen, dass die Besucher bei Sidos Konzerten ab November nicht zu schunkeln anfangen.