Mit Hilfe der Queen? So viel soll Prinz Andrew zahlen
16.02.2022, 11:45 Uhr
Die Missbrauchsklage von Virginia Giuffre gegen Prinz Andrew könnte vom Tisch sein. Dafür sorgt ein außergerichtlicher Vergleich, den die beiden geschlossen haben. Wie die Einigung ausgestaltet ist, ist allerdings geheim. Mögliche Details dringen nun dennoch nach außen.
Prinz Andrew und Virginia Giuffre haben sich in ihrer Klage gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs auf einen Vergleich geeinigt. Dieser könnte verhindern, dass peinliche Einzelheiten über den in Bedrängnis geratenen Prinzen an die Öffentlichkeit gelangen.
Die finanzielle Höhe des Vergleichs soll nicht veröffentlicht werden, wie aus den am Dienstag beim Gericht in Manhattan eingereichten Unterlagen hervorgeht. Die Zeitung "The Telegraph" meldet nun gleichwohl, die Summe werde auf zwölf Millionen Pfund (rund 14,4 Millionen Euro) geschätzt. Weiter heißt es, Andrews Mutter, Queen Elizabeth II., solle einen Teil der Kosten übernehmen.
Damit solle rechtzeitig ein Schlussstrich unter den Skandal gezogen werden, heißt es. Schließlich stehen in diesem Jahr die offiziellen Feierlichkeiten anlässlich des 70. Thronjubiläums der Königin an. Prinz Andrew soll an diesen trotz allem offenbar nicht teilnehmen.
Richter muss noch zustimmen
Der zweitälteste Sohn der Queen wurde von Giuffre beschuldigt, sie als 17-Jährige missbraucht zu haben. Prinz Andrew wies sämtliche Vorwürfe vehement zurück. Giuffre hatte ihn im Sommer 2021 in den USA verklagt. Im Januar hatte er das Gericht darum gebeten, die Klage abzuweisen. Dieser Bitte kam der Richter damals allerdings nicht nach.
Kurz darauf musste Prinz Andrew alle militärischen Zugehörigkeiten und königlichen Schirmherrschaften abtreten. Der Palast teilte mit, der Royal müsse sich in der Angelegenheit als "Privatmann" verantworten.
Noch ist die Vergleichsvereinbarung nicht wirksam. Der zuständige Richter muss ihr erst noch zustimmen. Sie enthält kein formelles Schuldanerkenntnis oder eine Entschuldigung des 61-Jährigen. Dennoch bedeute sie, dass Prinz Andrew nun akzeptiere, dass Giuffre ein "Missbrauchsopfer" sei und er seine Zusammenarbeit mit Jeffrey Epstein bedauere, heißt es. Der 2019 in Haft umgekommene Multimillionär hatte unzählige junge Mädchen sexuell ausgebeutet.
Quelle: ntv.de, vpr/spot