"Es gibt kein TV-Comeback!" Stefan Raab mischt nicht beim ESC mit
15.09.2016, 12:14 Uhr
Hält sich beim ESC persönlich raus - schade eigentlich! Stefan Raab.
(Foto: imago stock&people)
Da waren wir - und einige andere Medien - wohl etwas zu voreilig und euphorisch. Stefan Raabs Management dementiert, dass der Ex-Entertainer am kommenden ESC-Vorentscheid persönlich mitwirkt. Lediglich die Firma, an der er Anteile hält, sei beteiligt.
"Stefan Raab gibt Comeback" titelten wir am Mittwoch fröhlich. Schließlich machte die Meldung die Runde, dass die Firma Raab TV an der Produktion des kommenden Vorentscheids zum Eurovision Song Contest (ESC) beteiligt sein wird. Diverse Medien, darunter auch wir als n-tv.de, schlussfolgerten daraus, dass der ehemalige Entertainer zumindest hinter der Kamera wieder ins TV-Geschehen eingreifen wird.
Doch das war offenbar eine Falschinterpretation, wie Stefan Raabs Management uns mitteilt: "Ihre Meldung 'Stefan Raab gibt Comeback' ist falsch. Es gibt kein TV-Comeback! Die Firma Raab TV, die die Sendung für den NDR herstellt, ist eine 100prozentige Tochter von Brainpool TV, an der Stefan Raab Gesellschaftsanteile hält. Stefan Raab ist allerdings persönlich weder kreativ noch operativ an der Produktion zum ESC-Vorentscheid beteiligt."
Wir bedauern deshalb, in unserer Berichterstattung einen falschen Eindruck von der persönlichen Rolle Raabs bei der Produktion des nächsten ESC-Vorentscheids unter dem offiziellen Motto "Eurovision Song Contest - Unser Song 2017" vermittelt zu haben. Richtig indes bleibt, dass die Firma Raab TV mithelfen soll, Deutschland beim kommenden ESC in der Ukraine wieder ein besseres Abschneiden zu bescheren als in der jüngsten Vergangenheit.
Zurück in die Zukunft
Gemäß dem nicht offiziellen Motto "Zurück in die Zukunft" will der für den deutschen ESC-Beitrag zuständige Norddeutsche Rundfunk (NDR) den Vorentscheid zudem nach einem altbekannten Konzept aufmöbeln. "Zurück zu den Wurzeln der erfolgreichen Castingshow à la 'Unser Star für Oslo', Konzentration auf wenige starke Songs und Kandidaten an einem langen Fernsehabend, dazu glaubwürdige und überzeugende Jurymitglieder", umschreibt ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber die Idee.
Konkret soll das so aussehen: Ab sofort können sich junge Künstler und Künstlerinnen für eine Teilnahme am Vorentscheid bewerben. Vertreter von Raab TV, der ARD und musikalische Experten sieben unter den Kandidaten in mehreren Schritten fünf aus, die dann in der von Barbara Schöneberger moderierten TV-Live-Show auftreten werden. Zu den Experten zählt etwa Wolfgang Dahlheimer, der Leiter von Raabs einstiger Leib-und-Magen-Band Heavytones, die auch beim Vorentscheid für die musikalische Live-Untermalung der Beiträge sorgen wird.
Welche Songs in der Sendung vorgetragen werden, entscheidet das gleiche, bereits erwähnte Gremium aus Fernsehmachern und Musikprofis, das auch die fünf finalen Kandidaten bestimmt. Zur Auswahl steht dabei ein Set an Liedern diverser Produzenten, die aufgefordert sind, ihre Kompositionen für den ESC 2017 einzureichen.
Dreiköpfige Jury
Eine weitere "Neuerung" ist der von Schreiber erwähnte Einsatz einer dreiköpfigen Jury im Vorentscheid. Sie wird die Auftritte der Kandidaten zwar live kommentieren, aber nicht die Entscheidung über den deutschen Vertreter und seinen Beitrag fällen. Wer als Sieger mit welchem Song aus der Show hervorgeht und somit das Ticket für die Teilnahme am ESC in der Ukraine erhält, entscheiden nach wie vor die TV-Zuschauer per Telefonabstimmung. Eine vergleichbare Jury gab es etwa auch schon in der Sendung "Unser Song für Oslo", die Lena Meyer-Landrut 2010 für sich entschied, ehe sie in Norwegen den ESC für Deutschland gewann.
Apropos Lena Meyer-Landrut: Als eines der drei Jury-Mitglieder beim kommenden Vorentscheid wird sie wieder einmal eine tragende Rolle im Zusammenhang mit dem Song Contest übernehmen. Und auch welche Kollegen ihr dabei zur Seite stehen werden, ist bereits fix: Tim Bendzko und Florian Silbereisen - wenn das mal keine imposante Mischung ist.
"Europäisches Stimmungsbarometer"
Insgesamt soll sich der Vorentscheid über drei Stunden erstrecken. Gesendet wird er live am 9. Februar 2017 um 20.15 Uhr aus Köln. Ebenso wird die Show online übertragen. Dabei werden auch ESC-Fans im Ausland aufgerufen sein, ihr Lieblingslied zu wählen. So soll ein "europäisches Stimmungsbarometer" entstehen. Die eigentliche Abstimmung bleibt aber natürlich den deutschen Fernsehzuschauern vorbehalten.
Die Ukraine hat vor wenigen Tagen nach langem Hin und Her entschieden, dass das ESC-Finale im kommenden Jahr in der Hauptstadt Kiew stattfinden wird. Wer auch immer dann Deutschland dort vertreten wird: Toi, toi, toi!
Quelle: ntv.de, vpr