Schon wieder hört ein "Tatort"-Star auf: Sebastian Schipper hat überraschend seinen Abschied vom Ermittlerteam um Wotan Wilke Möhring erklärt. Eine Entscheidung, die angeblich nichts mit seinem jüngsten Regie-Erfolg "Victoria" zu tun hat.

Nachdem Petra Schmidt-Schaller erst im März ihr "Tatort"-Aus erklärt hatte, verlässt nun auch Sebastian Schipper den Krimi-Klassiker. Der 47-Jährige war in den Fällen von NDR-Kommissar Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) als dessen enger Freund Jan Katz zu sehen gewesen. In allen fünf Folgen gehörte er zum Team, das seit 2013 für den Norddeutschen Rundfunk (NDR) in Hamburg und Umgebung ermittelt.

Schipper feierte zuletzt als Regisseur des Dramas "Victoria" große Erfolge. Der 140 Minuten lange, ohne einen einzigen Schnitt gedrehte Film räumte beim Deutschen Filmpreis sechs Lolas ab. "Wir freuen uns über den Erfolg von Sebastian Schipper, den er als Autor und Regisseur mit 'Victoria' feiert", hieß es in einer Stellungnahme des NDR. "Wir hatten mit ihm die Vereinbarung, dass er als Darsteller in mehreren 'Tatort'-Folgen mitwirkt." Diese Absprache sei im vergangenen Jahr ausgelaufen.

Schipper: "Ich war pleite"

Ganz anders klingt allerdings die Version von Schipper: Er habe von sich aus entschieden, zu gehen. "Wenn einem etwas nicht passt, muss man es ändern oder gehen", erklärte er der "Bild"-Zeitung. "Ändern habe ich versucht, bis ich zum Querulanten wurde und man mich auch so behandelte." Mitgemacht habe er anfangs nur wegen des Geldes. "Als ich beim 'Tatort' angeheuert habe, war ich pleite", so Schipper. "Das kann ich heute gerne so sagen. Aber es ging mir nie nur ums Geld. Ich habe mich vor allem auf die Arbeit mit Wotan und Petra gefreut."

Bereits im nächsten Fall "Verbrannt", den das "Erste" im Herbst ausstrahlen will, ist er nicht mehr dabei - anders als Schmidt-Schaller, für die es der letzte Einsatz als Falkes Kollegin Katharina Lorenz wird. Ihr folgt Schauspielerin Franziska Weisz.