Unterhaltung

Von "Men in Black" bis "Lincoln" Tommy Lee Jones, Streitfigur in Hollywood

Befindet sich an seinem Geburtstag mal wieder mitten in Dreharbeiten: Tommy Lee Jones.

Befindet sich an seinem Geburtstag mal wieder mitten in Dreharbeiten: Tommy Lee Jones.

(Foto: AP)

Mit Tommy Lee Jones sind in der Vergangenheit nicht alle gut ausgekommen. Er gilt als schrullig, wortkarg und manchmal auch ziemlich bissig. Doch auch seine schauspielerischen Leistungen sind unbestritten. Nun wird der Hollywood-Star 70.

Kurz vor seinem 70. Geburtstag fällt Tommy Lee Jones aus der Rolle. Mit seinem zerfurchten Gesicht, kantigen Kinn und grimmigen Blick ist er gewöhnlich Hollywoods Posterboy für die Jäger und Gejagten der Leinwand. In dem Action-Film "Mechanic: Resurrection" ist er der durchtriebene Waffenhändler, in dem neuen "Jason Bourne"-Abenteuer der coole CIA-Boss.

Aktuell sieht man Jones etwa in "Mechanic: Resurrection" im Kino.

Aktuell sieht man Jones etwa in "Mechanic: Resurrection" im Kino.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Doch nun steht der Schauspieler für eine Action-Komödie vor der Kamera. In "Villa Capri" mimen Jones und Morgan Freeman einen Ex-Agenten und einen Ex-Anwalt, die ständig Zoff haben, sich aber miteinander verbünden müssen. Zudem kommt ihnen eine schöne Frau in die Quere. Gedreht wird bis Ende September in Albuquerque und Santa Fe.

Polo-Spieler und Pferdezüchter

Jones' runder Geburtstag am 15. September fällt mitten in die Dreharbeiten. Eine Anfrage beim Management des Schauspielers, wie er seinen 70. Geburtstag feiern wird, blieb unbeantwortet. Das passt zu seinem Ruf. Jones gilt als verschlossener, wortkarger Star, der in Interviews auch mal mit bissigen Antworten verschreckt.

Keine Frage, Jones ist ein Charakterkopf.

Keine Frage, Jones ist ein Charakterkopf.

(Foto: imago/UPI Photo)

Co-Stars und Regisseure bleiben nicht verschont. Sally Fields hatte nach den Dreharbeiten zu "Back Roads" wenig Gutes zu sagen, "Batman Forever"-Regisseur Joel Schumacher und Jim Carrey standen mit ihm auf Kriegsfuß. Andere halten dem gebürtigen Texaner seinen trockenen Humor zu Gute.

Fernab von Hollywood lebt der zweifache Vater in dritter Ehe auf seiner Ranch in Texas. Der begeisterte Polo-Spieler und Pferdezüchter nutzte sein riesiges Anwesen 2005 als Kulisse für sein erstes Kino-Regieprojekt, den Neo-Western "The Three Burials of Melquiades Estrada". Da ging es um Rache, Freundschaft und soziale Konflikte im amerikanisch-mexikanischen Grenzland. Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde er damals zwar nicht als Regisseur geehrt, aber als Schauspieler in seinem eigenen Film mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet.

Freund von Al Gore

In Cannes präsentierte er auch seinen düsteren Western "The Homesman" mit Hilary Swank als furchtlose Farmerin auf einem gefährlichen Treck. Er selbst spielt in seinem zweiten Regiewerk einen ungehobelten Outlaw. 

Vielleicht seine berühmteste Rolle: Jones als Agent K an der Seite von Will Smith in "Men in Black".

Vielleicht seine berühmteste Rolle: Jones als Agent K an der Seite von Will Smith in "Men in Black".

(Foto: imago stock&people)

Jones wurde am 15. September 1946 im texanischen San Saba geboren, in seinen Adern fließt indianisches Blut von seiner Cherokee-Großmutter. Als Teenager half er seinem Vater auf den Ölfeldern, über ein Football-Stipendium schaffte er es dann an Elite-Hochschulen. An der Harvard-Universität, wo er zum Zimmergenossen und Freund des späteren Vizepräsidenten Al Gore wurde, schloss er sein Englischstudium mit Auszeichnung ab.

Der Hobby-Schauspieler tingelte durch New Yorker Theater, landete am Broadway und kam dann 1970 mit Hilfe seines Harvard-Freundes Erich Segal zum Film. Der hatte das Drehbuch für "Love Story" verfasst und Jones eine kleine Rolle in Hollywoods große Liebesgeschichte hineingeschrieben.

Oscar für "Auf der Flucht"

Mit unzähligen Nebenrollen, vor allem als Gesetzeshüter und -brecher, ging es für Jones nach oben. Die erste Oscar-Nominierung holte er sich mit Oliver Stones Kennedy-Drama "JFK", die Trophäe als bester Nebendarsteller nahm er dann für "Auf der Flucht" entgegen. Als US-Marshall Samuel Gerard jagte er darin Dr. Kimble alias Harrison Ford hinterher.

Als Charakterdarsteller arbeitet Jones mit Hollywoods besten Regisseuren. Für die Coen-Brüder war er der aufrechte Sheriff im Thriller "No Country for Old Men", für Steven Spielberg der bärbeißige Sklaverei-Hasser Thaddeus Stevens in "Lincoln". Jones kann das Publikum aber auch zum Lachen bringen. Ein Kassen-Volltreffer gelang ihm mit der Buddy-Komödie "Men in Black", als Agenten-Duo mit Will Smith. Und in der Liebeskomödie "Wie beim ersten Mal" ließ sich Jones von Meryl Streep als frustrierte Leinwand-Ehefrau sogar zur Paar-Therapie überreden. Dort muss er dann über seine Gefühle und Sex reden.

Mit 70 Jahren dürfte Jones auch in "Villa Capri" mehr von seiner lockeren Seite zeigen. Die Action-Komödie mit Rene Russo als weiblichem Co-Star soll im Sommer 2017 auf die Leinwand kommen.

Quelle: ntv.de, Barbara Munker, dpa

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