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Neue Biografie über Prinz Charles Vorab-Auszüge zeichnen Hort der Intrigen

Das Umfeld von Prinz Charles ist laut einer neuen Biografie des britischen Thronfolgers ein Hort erbitterter Intrigen.

Das Umfeld von Prinz Charles ist laut einer neuen Biografie des britischen Thronfolgers ein Hort erbitterter Intrigen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Prinz Charles ist 65 und wartet auf den Thron. Ein neues Buch beschäftigt sich mit dem Innenleben des Prinzen und gibt Einblicke in sein Umfeld. Charles' Büro pocht auf die Feststellung: Die Biografie ist nicht autorisiert.

Der britische Thronfolger Prinz Charles lebt einer neuen Biografie zufolge in einem Haifischbecken voller Intrigen und Hinterhalte. Die US-Journalistin Catherine Mayer hat die Biografie vorgelegt, von der Auszüge am Samstag online verbreitet wurden und in der Zeitung "The Times" erschienen. Das Buch mit dem Titel "Charles. The Heart of a King" ("Charles, Herz eines Königs") erscheint am Donnerstag im Buchhandel.

"Charles. The Heart of a King" ist ab 5. Februar im Handel zu haben.

"Charles. The Heart of a King" ist ab 5. Februar im Handel zu haben.

In ihrem Buch schreibt die Biografin, das Leben in Charles' Residenz Clarence House sei kaum weniger brutal als am Hof von Heinrich VIII., der im 16. Jahrhundert für seine Intrigen und hinterhältigen Abrechnungen bekannt war. Die Autorin vergleicht Clarence House, das Londoner Büro des 65 Jahre alten Thronfolgers, mit dem Intrigen-Geflecht aus dem Buch "Wolf Hall" von Hilary Mantel. Die Bestseller-Autorin Mantel hatte in ihrem Werk den Aufstieg von Thomas Chromwell unter König Heinrich VIII. beschrieben.

Mayer hatte nach eigenen Angaben von Charles für die Recherche Zugang zu seinem Umfeld erhalten. So konnte sie mit Vertrauten und Helfern des Prinzen persönliche Gespräche führen. Clarence House erklärte jedoch, die Biografie sei nicht autorisiert. Deswegen werde sie von Charles auch nicht kommentiert.

"Angeborene Unsicherheit"

Das Bild, das Mayer vom künftigen König Großbritanniens zeichnet, ist das einer stark ambivalenten Persönlichkeit. Der Umgang mit seinen Bediensteten, die ihn der Biografin zufolge "Boss" nennen, sei schwierig. Einerseits werde dem überzeugten Bio-Landwirt ein ausgezeichnetes unternehmerisches Gespür attestiert. Andereseits schaffe er Konfusion, wenn er seinen Gefolgsleuten ständig neue Zuständigkeiten gebe und so Neid und Missgunst schüre.

In dem Buch schreibt die Autorin zudem, dass der älteste Sohn von Königin Elizabeth II. seine Berater "nicht immer weise gewählt" habe. Vielmehr umgebe der 66-jährige Thronfolger sich oft mit Menschen, die ihm sagten, was er hören wolle. Da Charles häufiger Schmeicheleien als die bittere Wahrheit zu hören bekomme, wisse er oft nicht, wem er vertrauen solle, schreibt Mayer.

"Dieser Faktor verbunden mit seiner angeborenen Unsicherheit bedeutet, dass er nicht immer glaubt, dass er das Lob verdient hat, das ihm gezollt wird, während ihn Kritik zur Verzweiflung bringen kann", schreibt die Biografin in dem Buch. Laut dem Verlag zeigt das Buch "einen Mann in Greifweite des Glücks, doch noch immer von Ängsten getrieben", mit "leidenschaftlichen Ansichten", die bedeuteten, dass er niemals so distanziert und unparteiisch wie seine Mutter sein werde.

In der Vergangenheit hatten bereits mehrere Biografien über Charles Aufsehen erregt - unter anderem die von BBC-Autor Jonathan Dimbleby im Jahr 1994, als das schwierige Kindheitsverhältnis von Charles zu seinem Vater Prinz Philip zum Thema wurde. Zuvor hatte der damals noch mit Prinzessin Diana verheiratete Charles in einer Fernsehdokumentation Dimblebys zugegeben, ein außereheliches Verhältnis zu haben.

Quelle: ntv.de, sni/dpa/AFP

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