Unterhaltung

Disney-Film verstaubte im Archiv Vorgänger von Micky Maus entdeckt

Oswald Hase statt Micky Maus: Bevor Walt Disney seinen Superstar ersann, zeichnete er andere Filme. Einer von ihnen wird nun in einem Filmarchiv wiederentdeckt. Experten hoffen bereits auf mehr.

Im staatlichen britischen Filmarchiv ist ein Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1928 wiederentdeckt worden, in dem "Oswald, der lustige Hase" auftaucht, ein Vorläufer von Micky Maus. Wie das Filminstitut in London mitteilte, soll der Sechs-Minuten-Streifen "Sleigh Bells" am 12. Dezember in London in einer neuen Weltpremiere vorgestellt werden.

Oswald wurde 1927 vom noch jungen Disney Studio ersonnen, im Auftrag von Universal Pictures. Es handelt sich den Angaben des Nationalarchivs zufolge um eine "schelmische und rebellische Persönlichkeit". Die Animation für "Sleigh Bells" stammt vermutlich von Iwerks, der der Kreativdirektor des Studios war. Inwieweit Walt Disney künstlerisch daran beteiligt war, ist unklar. Laut dem britischen Filmarchiv sind noch weitere "Oswald"-Filme erhalten. "Sleigh Bells" wurde demnach aber seit seinem Erscheinen 1928 nicht mehr aufgeführt.

Das Disney-Studio produzierte insgesamt mehr als 24 Kurzfilme mit Oswald. Jedoch kam es schon bald zu einem Budgetstreit mit dem Studio. Disney und Iwerks ließen daraufhin das Projekt "Oswald" fallen und wandten sich einem neuen zu: Sie entwickelten zusammen Micky Maus, dessen frühe Gestalt stark an Oswald erinnert.

"Vitalität und Vorstellungskraft"

Die berühmte Maus wurde durch den Trickfilm "Steamboat Willie" berühmt, der noch im November 1928 uraufgeführt wurde und bereits über eine Tonspur verfügte, was ihm zu seiner Popularität verhalf. Die Stimme von Micky sprach damals Walt Disney selbst.

Die Wiederentdeckung des Vorgängers "Sleigh Bells" ist einem Nutzer des Onlinekatalogs des Nationalarchivs des britischen Filminstituts zu verdanken. Der Kurator Robin Baker sagte, der Oswald-Film zeige die "Vitalität und Vorstellungskraft" Walt Disneys in der Stummfilmzeit auf - einen Ausschnitt kann man auf der Seite des BFI sehen.

Der Chef der Walt-Disney-Animationsstudios, Andrew Millstein, sagte, möglicherweise könnten noch mehr verloren geglaubte Disney-Filme wiederentdeckt werden.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

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