"Big Five"-Regel hilft Warum Deutschland immer im ESC-Finale dabei ist
10.05.2024, 16:49 Uhr Artikel anhören
Isaak steht im ESC-Finale - weil Deutschland zu den "Big Five" gehört.
(Foto: picture alliance/dpa)
Am 11. Mai findet das Finale des 68. Eurovision Song Contest in Malmö statt. Deutschland, das von Sänger Isaak vertreten wird, ist automatisch mit dabei. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern. Warum? Dabei spielt die sogenannte "Big Five"-Regelung eine Rolle.
Vor dem Finale des Eurovision Song Contest (ESC) stehen für die meisten Länder, die dabei sein möchten, zwei Halbfinals. Nur wer hier jeweils zu den zehn Besten gehört, darf am Entscheidungsabend vor einem Millionenpublikum live auf der Bühne um den Sieg singen. Auch in Malmö wurde vorab die musikalische Spreu vom Weizen getrennt. In zwei Halbfinals traten 15 beziehungsweise 16 Länder gegeneinander an, um sich das begehrte Ticket für das Finale am 11. Mai zu sichern. Darunter Länder wie die Niederlande, Griechenland, Schweiz, Kroatien und Israel.
Isaak, der dieses Jahr für Deutschland beim ESC antritt, musste nicht zittern. Denn Deutschland hat einen garantierten Startplatz im Finale. Das hat finanzielle und medienpolitische Gründe. Weil Deutschland einer der größten Geldgeber der Europäischen Rundfunkunion (EBU) ist, ist es automatisch gesetzt. Gleiches gilt für Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien. Zusammen werden sie als "Big Five"-Länder bezeichnet, denn sie bringen dem Eurovision Song Contest nicht nur viel Geld, sondern auch die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer. Laut NDR soll Deutschland dieses Jahr eine Startgebühr von 454.905 Euro zahlen - und gehört damit zu den Top-Geldgebern.
1996 fand der ESC ohne Deutschland statt
Die "Big Five"-Regelung wurde eingeführt, nachdem 1996 der deutsche Beitrag "Planet Of Blue" an einer internen Qualifikationsrunde scheiterte und Deutschland nicht am ESC-Finale in Oslo teilnehmen durfte. Die Abwesenheit eines so großen Teilnehmerlandes soll damals für die Veranstalter empfindlich spürbar gewesen sein. Daher wurde 1997 zunächst die "Big Four"-Regelung eingeführt, der Deutschland, Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich angehörten, später kam noch Italien hinzu. Seitdem gelten diese Länder als "Big Five" und haben garantiert einen Startplatz.
Auch der Vorjahressieger und damit Gastgeber - in diesem Jahr Schweden, dank Loreens Sieg 2023 - hat natürlich einen festen Platz im ESC-Finale.
Quelle: ntv.de, csp