Frauen wollen eh nur Schminke Wie man Sexisten mit Einhörnern bekämpft
03.11.2015, 16:18 Uhr
Einhörner sind auch was für Männer, findet Ariana Grande. Sie hat keine Lust auf alberne Mädchen-Klischees.
(Foto: Vevo)
Ariana Grande mag aufwendige Frisuren und niedliche Emojis. Als typisches Mädchen will die Sängerin deswegen aber nicht abgestempelt werden. Weil zwei Moderatoren während eines Interviews nicht von sexistischen Klischees ablassen, spricht sie ein Machtwort.
Ariana Grandes neue Single trägt den Titel "Focus" und fordert die Zuhörer recht neckisch auf, sich doch bitte mal ganz auf die zierliche Pop-Puppe zu konzentrieren. Die selbst konzentriert sich derzeit zu Promotion-Zwecken vor allem auf unzählige Auftritte und Interviews. Eben so eins ist für zwei Radiomoderatoren gerade gehörig schiefgelaufen.
Gleich zu Eingang tappten die Gastgeber Eric D-Lux und Justin Credible ins Fettnäpfchen. "Wenn du entweder Schminke oder Handy noch ein letztes Mal benutzen dürftest, was würdest du wählen?", fragten sie Grande. Sie verzog nicht eine Miene und fragte nüchtern zurück, ob die beiden tatsächlich davon ausgingen, dass es gerade diese zwei Dinge seien, zwischen denen Frauen sich entscheiden müssten. "Ist es das, was sich Männer vorstellen, wenn sie an schwierige Entscheidungen für eine Frau denken?"
Dass die Moderatoren dann darauf bestanden, Grande könne sich nicht einmal für kurze Zeit von ihrem Handy lösen, sorgte nicht gerade für bessere Stimmung. Genauso wenig wie die Tatsache, dass sie davon ausgingen, ausschließlich Frauen würden andauernd am Smartphone hängen.
"Musst mal dein Wissen auffrischen"
Zum Eklat kam es dann, als das Moderationsduo mit Grande über neue Emojis für Smartphones sprechen wollte. "Das Einhorn ist natürlich toll", sagte Grande, um von einem Moderator genervt unterbrochen zu werden. "Mädchen halt", ätzte der. "Du musst mal dein Wissen bezüglich Gleichberechtigung etwas auffrischen!", korrigierte Grande höflich, aber sehr bestimmt. "Wer sagt denn bitte, das Einhorn-Emoji sei nichts für Männer?" Lust auf das Interview hatte sie schließlich nicht mehr.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Sängerin öffentlich auf Sexismus, Homophobie und Doppelmoral von Geschlechterstereotypen aufmerksam macht. Gerade erst reagierte die dünne Grande via Twitter auf einen Vergleich mit der kurvigen Schauspielerin Ariel Winter aus "Modern Family": "Es ist heutzutage unmöglich für Frauen, Männer und überhaupt jeden, sich so anzunehmen, wie man ist. Unterschiede sind sexy!" Zuvor hatte sie auf dem gleichen Kanal ihrem Ärger darüber Luft gemacht, dass Frauen noch heute wesentlich über ihre romantischen Beziehungen definiert würden.
Quelle: ntv.de, ame