Weihnachten rückt näher, der Stresspegel steigt, die Listen werden länger. Die perfekte Gelegenheit, eine Kerze anzuzünden und es sich mit einer Tasse Kakao und (gekauften) Keksen gemütlich zu machen.

Die Freuden des Winters

Vor der Tür liegt der Wald tiefverschneit, ein Sturm braust ums Haus, unaufhörlich fallen die Flocken vom Himmel. In der Mäusegroßfamilie wird es trotzdem nicht langweilig. 30 Jahre ist es her, dass die Illustrationen von Kazuo Iwamura begleitet von den Reimen Rose Pflocks erstmals erschienen sind. Der Nord-Süd-Verlag legt die Geschichten inzwischen wieder auf.

Und tatsächlich haben die Schilderungen aus dem großen Mauseloch nichts von ihrem Charme verloren. Der Winter als Zeit fürs Basteln und Kochen, die Schelmereien der kleinen Mäuse, der volle Familientisch mit 13 Hefekloßessern – in diesem Bilderbuch gibt es jede Menge zu entdecken. 

Fröhlich und abenteuerlustig geht es schließlich mit den gerade selbst gebauten Schlitten hinaus in den kalten Wintertag. Wenn die ganze Familie die Rodelhügel hinuntersaust, haben Iwamuras Bilder beinahe etwas von einem Wimmelbild, so viel passiert auf den farbigen Doppelseiten. Ein wunderbares Buch, um sich auf die Winterzeit einzustimmen und die Vorfreude auf den ersten Schnee zu wecken.

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Weihnachten von A bis Zett

Gereimt wird auch bei James Krüss, aber auch erzählt und fabuliert. Auf 125 Seiten hat der Boje-Verlag unter dem Titel "Siehst du bei Nacht die Sterne" zusammengetragen, was der Helgoländer Wortkünstler zu Winter und Weihnachten zu Papier brachte. Darunter sind Klassiker wie die Weihnachtsmaus, aber auch jede Menge Geschichten und Gedichte über die gleichzeitig dunkelste und wundersamste Zeit des Jahres.

Da knistern die Fröste, da sausen die Schlitten auf eisigen Pisten die Berghänge hinunter, da liefern sich Mäuse eine Schneeballschlacht, bei der es mächtig zur Sache geht. Es ist die Zeit des Wünschens, des Backens und des Naschens. In den langen Winternächten ziehen allerlei Fabelwesen über die Erde, der Sandmann bringt herrliche Träume, eine Straßenbahn muss den kleinen Engel wieder zum Mond hinauf schaffen und in blauer Ferne leuchten die Sternentiere.

Nur wenige Kinderbuchautoren vereinen Sprachwitz, Liebe und philosophischen Tiefgang auf so leichte Weise miteinander. Der Lehrer und Dichter verlockt geradezu zum Vorlesen, die fröhlichen Illustrationen von Kerstin Meyer machen Spaß. Und wer wollte nicht wissen, welche Weihnachtsgeschichte am Heiligen Abend auf den Hummerklippen erzählt wird?

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Die Magie der Weihnachtsnacht

Wo ist das Reich der Fantasie? Der alte Drosselmeier weiß es und er kann davon erzählen: von Puppen, Zinnsoldaten, von bösen Mäusen, Prinzessin Pirlipat und Krakatuk, der Zaubernuss. "Nussknacker und Mausekönig" von E.T.A. Hoffmann mit der Musik von Peter Tschaikowski - eine Weihnachtsgeschichte, die einfach nicht fehlen darf.  

Das hat sich auch der Südwestrundfunk gesagt und die Geschichte in der Fassung von Linde von Keyserlinck als aufwendiges Hörspiel neu inszeniert.  Kinder werden als Sprecher von Mausekönig und Frau Mauserink möglicherweise Jens Wawrczek wieder erkennen, den sie aus den "Drei ???" kennen. Besonders eindrücklich ist aber auch Rudolf Wessely, der als gemütlicher, geradezu großväterlicher Erzähler durch die Geschichte führt.

In einer äußerst lebendigen Geräuschkulisse, wie sie eben nur eine Hörspielproduktion auf die Ohren bringt, kann man atemlos verfolgen, wie der Nussknacker in höchste Gefahr gerät. Und natürlich durch den riesigen Mut eines kleinen Mädchens gerettet wird. Eine 40-Minuten-Reise in fantastische Welten.

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Eine Maus und ein Bär nicht nur im Schnee

Ernest und Célestine könnten unterschiedlicher kaum sein. Sie ist eine winzige graue Maus, er ein riesiger brauner Bär. Und jeder weiß schließlich, dass Bären gruselig und furchterregend sind und nichts mehr im Sinn haben, als Mäuse zu fressen. So lernt es auch die zu Tagträumen und Renitenz neigende Waisenmaus Célestine. Als sie dann auf einen tatsächlichen Bären trifft, ist es eben doch ein bisschen anders.

Denn Célestine, die sich in der unteren Welt ungeliebt fühlt, und Ernest, der nicht recht in die obere Welt passen will, schließen Freundschaft. So gegensätzlich die beiden sind, so bereit sind sie, alles zu verändern, auch wenn sie damit in beiden Welten ausgestoßen werden.

Die Ernest-und-Célestine-Bücher der Belgierin Gabrielle Vincent, in Deutschland zunächst als Mimi und Brumm erschienen, haben schon jetzt das Zeug zum Klassiker. Der Animationsfilm, der nach Motiven daraus entstand, lehnt sich auch in der Gestaltung stark an die Bücher an. Das mutet zunächst ein wenig altmodisch an, entfaltet dann aber einen ganz eigenen Reiz. Immerhin war der Film bei den Oscars 2014 als bester Animationsfilm nominiert. Eine liebevolle Erzählung mit humorvoll verpackten, tiefgründigen Einsichten, wundervoll gezeichnet, voller Lyrik, und das nicht nur, wenn zu anrührender Musik Schneeflocken vom Himmel schweben.

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