Kino

Timberlake & Affleck in "Runner Runner" Casino Unroyal

Diese Typen sind so cool, dass man Angst vor Gefrierbrand haben muss.

Diese Typen sind so cool, dass man Angst vor Gefrierbrand haben muss.

(Foto: dpa)

Timberlake spielt einen coolen Zocker, Affleck einen sehr abgebrühten Casino-Bonzen und Gemma Arteron gibt die Schöne mit dem Schlitz im Kleid. So weit, so wow. Ob der Film die hohen Erwartungen erfüllen kann?

Echt schwer zu sagen, wie man diesen Film finden soll. Neulich bekam die Verfasserin dieser Kino-Kritik Post von einem, sagen wir mal, etwas schlicht denkenden Leser, der ihr auf recht simple Art mitteilte, dass er die Autorin für einen Schmierfinken und Nichtskönner hält. Also, vor allem was Kinokritiken angeht. Sie hatte sich gerade hervorragend über den hervorragenden Film "Rush - Alles für den Sieg" über die hervorragende Geschichte des hervorragenden Niki Lauda ausgelassen und danach ein bisschen ihrer Enttäuschung Luft machen müssen, dass "Gravity" nicht so ganz ihren Erwartungen entsprach, sie hätte geradezu am liebsten das Wort "unterirdisch" (obwohl im Weltall spielend) benutzt. Aber nun, was soll man machen? So war es eben. Der Film war nicht so gut, wie er hätte sein können. Es ist, wie es ist.

Bei "Runner Runner" wird sie wieder Post bekommen, ist zu befürchten, denn so ganz den Erwartungen hat der Film auch nicht entsprochen. Die Kritikerin ist sich dessen durchaus bewusst, dass viel auf dem Spiel steht: Wird sie je wieder gelesen werden? Wird sie weiterhin mit Schauspielern sprechen dürfen, wenn sie deren Filme nicht toll findet? Wird sie je wieder zu einer Premiere oder einer Pressekonferenz eingeladen werden? Wahrscheinlich schon, denn wie die meisten wissen - außer manche Leser eben, sorry, Sie natürlich ausgenommen - ist Geschmack Ansichtssache, und deswegen sagen die einen so, die anderen so. Man könnte Justin Timberlake in diesem Film hier also super finden, warum nicht? Er hat eine interessante Rolle, er spannt einem anderen Mann die Frau aus, er ist ein begnadeter Zocker, und er sieht total süß aus, wenn er ängstlich guckt.

Schni-Schna-Schnappi

Mann, Frau, Meer, Schlitz im Kleid - hach, es könnte alles so schön sein!

Mann, Frau, Meer, Schlitz im Kleid - hach, es könnte alles so schön sein!

(Foto: dpa)

Der andere Mann, das ist Ben Affleck, und den, naja, was soll man sagen, den könnte man auch so oder so finden. Die einen denken, der ist ein super Bösewicht-Typ, der hat immer noch ein Ass im Ärmel, was für ein doller Hecht, und dann schubst er die armen Schweine einfach in den Fluss voller Krokodile (upps, schon wieder eine Pointe vorweg verraten). Andere wiederum fragen sich, ob denn kein anderer Schauspieler Zeit hatte, Javier Bardem zum Beispiel, der kann so herrlich den durchgeknallten bad guy geben, dass einem das Blut in den Adern gefriert, selbst, wenn der gute Javier zwei Babys auf dem Arm hielte und gleichzeitig einen weißen Tiger streicheln würde.

Auch Gemma Arterton, ein ehemaliges Bond-Girl, verspricht, dass es sich bei "Runner Runner" um ein geradezu 007-haftes Vergnügen handeln könnte, wenn man sich diesen Film ansieht. Aber irgendwie kommen einige Szenen so MTV-mäßig rüber, so schnell geschnitten und so schnell passierend, dass man sich doch die Augen reiben muss, wenn der Justin plötzlich mitten drin ist im Geschehen der oberen Zehntausend in Costa Rica, wo er doch gerade noch eben in den USA an der Uni saß und verzweifelt überlegte, wovon er seine Studiengebühren bestreiten soll.

Doch dann hat er eine Idee: Als junger und  fast mittelloser College-Student, der er nun mal ist, will sich Richie Furst beim Online-Poker Geld für sein Studium dazuverdienen. Das klappt eine Weile ganz gut. Bis er eines Tages bei einem Spiel alles verliert - und Richie ist sich sicher, dass er betrogen wurde. Er reist nach Costa Rica, um den Betreiber der Pokerseite zur Rede zu stellen. Als er jedoch auf Ivan Block und dessen Partnerin Rebecca Shafran trifft, muss Richie feststellen, dass das Charisma und die Macht und die Herrlichkeit von Ivan weiter reichen als gedacht. Ein gefährliches Spiel beginnt ...

Tja, und ab hier entscheiden nun auch Sie selbst, ob Sie sich den Film ansehen wollen oder nicht, ob er Sie packen und berühren oder eher kaltlassen wird, ob Sie ihn weiterempfehlen möchten oder ob Sie der Autorin einfach mal die Meinung geigen wollen.

"Runner Runner" läuft ab dem 17. Oktober in den deutschen Kinos.

Quelle: ntv.de

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