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"Sing meinen Song" - Der Start 80 Millionen Tränen

Jan Plewka, Michael Patrick Kelly, Nico Santos, Max Giesinger, Lea, Ilse DeLange und MoTrip (v.l.)

Jan Plewka, Michael Patrick Kelly, Nico Santos, Max Giesinger, Lea, Ilse DeLange und MoTrip (v.l.)

(Foto: TVNOW)

Schwere Moll-Klänge und aufwühlende Geschichten: Die siebte "Sing meinen Song"-Staffel startet mit großen Gefühlen und feuchten Augen.

Wie ging das nochmal mit den innigen Umarmungen? Wie prostet man sich freundschaftlich zu? Und wie fühlt sich der engere Kontakt in einer Gruppe mit mehr als zwei Nicht-Familienmitgliedern an? Pünktlich zu den ersten Corona-Lockerungen kommt der Start der neuen "Sing meinen Song"-Staffel gerade recht.

Im schönen Südafrika, am Kap der molligen Töne, dort wo Anfang März in puncto Körperkontakt noch so ziemlich alles erlaubt ist, liegen sich die Damen und Herren Ilse DeLange, Lea, Jan Plewka, MoTrip, Nico Santos und Max Giesinger unter der Leitung von Format-Host Michael Patrick Kelly singend und tanzend in den Armen.

Max Giesinger darf sich zurücklehnen

Die südafrikanische Sonne scheint glutrot vom Himmel, die Luftballongirlande ist gespannt und die Show-Band im Background kann es kaum erwarten: Zum mittlerweile siebten Mal trifft sich ein ausgewähltes Rudel der hiesigen Charts-Elite zum gegenseitigen Adeln und Beweihräuchern. Deutschpop-Barde Max Giesinger darf sich als Erster auf der berühmten "Tauschkonzert"-Couch zurücklehnen und sich auf neu arrangierte Versionen seiner Hits freuen. Nach einer schmusigen Kollektiv-Begrüßung wagt sich Hit-Garant Nico Santos auch schon ins Rampenlicht. Es ist der Beginn einer emotionalen Achterbahnfahrt, die vor allem zwischen den Zeilen aufwühlt und berührt.

Nico Santos serviert als "Icebreaker" mit seiner ans King-of-Pop-Archiv angelehnten Version von Giesingers Höher-schneller-weiter-Hymne "Auf das was da noch kommt" erst einmal ein dreiminütiges Gute-Laune-Menü. Kurz darauf fließen aber bereits die ersten Tränen - und zwar in Strömen. Auf dem Fundament des Überhits "80 Millionen" kniend, schluchzt und rappt sich MoTrip zurück in seine Kindheit. Der Horror eines Lebens auf der Flucht, eingebunden in ein musikalisches Moll-Konzept, fernab von Friede, Freude und Eierkuchen. Die komplette Belegschaft hat feuchte Augen.

Auch in der Folge überwiegt die Melancholie. Zwar sorgen Michael Patrick Kelly mit funkigen Gitarrenpop-Einwürfen ("Wenn sie tanzt") und The Common-Linnets-Frontfrau Ilse DeLange mit lupenreinem 80s-Country ("Für dich") noch einmal kurzzeitig für wippende Gliedmaßen. Aber das ändert nur wenig an der schwerblütigen Grundstimmung auf, vor, hinter und neben der Couch.

Lea schießt den Emo-Vogel ab

Selig-Ikone Jan Plewka stolziert als fleischgewordene Lindemann-Hallervorden-Reiser-Mixtur vor den erstaunten Gesichtern der Anwesenden umher und sinniert über einen emotionale Spuren hinterlassenen Nichts-mehr-da-Moment ("Leerer Raum"). Das kann dieser Tage, im Frühstadium des Jahres 2020, nur noch eine übertreffen. Und die hört auf den Namen Lea. Die Deutschpop-Newcomerin aus Kassel schluchzt und säuselt sich derzeit wie keine andere in die Herzen von zurückgebliebenen, verlassenen und ausgestoßenen Seelen.

Mit ihrer bleischweren "Für immer"-Performance bricht die blonde Sängerin mit dem Zahnpasta-Lächeln auch die letzten Dämme. Spätestens jetzt ist auch die lustigste Anekdote des Abends vergessen. Geschichten über Bandcontest- und Popakademie-Fehltritte, Erzählungen über den kleinen Max Giesinger, der als Kind vor Aufregung immer Steine aß, sowie geöffnete Familien- und Beziehungsschatullen: All das rückt in den Hintergrund. Unter der bunten Luftballongirlande blicken sich sieben aufgewühlte Künstler tief in die Augen. Puh, Deckel drauf und gute Träume! Nächste Woche darf sich Nico Santos auf der Couch entspannen. Dann kehren die Gebrüder Leichtigkeit und Frohsinn ein. Wir shouten die Kunde schon mal from every rooftop …

"Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" läuft ab dem 5. Mai immer dienstags um 20.15 Uhr bei Vox und ist auch bei TVNOW abrufbar.

Quelle: ntv.de

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