"Die Verräter" legen los Mord, Paranoia und das erste "Bauernopfer"
21.09.2023, 01:07 Uhr Artikel anhören
Es ist endlich so weit: "Die Verräter" gehen um.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
Im schönen Frankreich trifft sich ein erlauchter Promi-Kader zum spannenden Crime-Spaß. Die anfängliche Freude darüber weicht aber schnell einer intensiven Anspannung. "Die Verräter" ist nichts für schwache Nerven.
Ein Schloss, 16 Promis und drei lupenreine "Verräter": Was sich liest wie der Einstieg in die Spielregeln für ein lockeres Brettspielvergnügen, entpuppt sich für eine ausgewählte Promi-Truppe als nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel, bei dem keiner dem anderen vertrauen kann. Schon bei der Ankunft machen die noch völlig im Dunkeln tapsenden Damen und Herren große Augen. Zu Fuße des ehrwürdigen Chateau de Béguin breitet Showbegleiterin Sonja Zietlow mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht die Arme aus: "Herzlich Willkommen in einer Welt voller Täuschung und Hinterlist!", begrüßt die Gastgeberin die aufgeregte Meute.
"Die Verräter - Vertraue niemandem!" läuft immer mittwochs um 20.15 Uhr bei RTL. Die jeweils aktuelle Folge ist zudem bereits eine Woche vorher auf RTL+ abrufbar.
Schnell noch ein paar kurze Herzschlag-Statements in die Kamera ("Ich lüge eigentlich nie" - Susan Sideropoulos, "Ich habe das perfekte Pokerface" - Jalil, "Das wird eine sehr große Herausforderung" - Christine Urspruch), und dann geht es auch schon los. Im Kampf um einen Batzen Silberbarren im Wert von 50.000 Euro heißt es nun kühlen Kopf bewahren. In Einzelgesprächen fühlt Sonja Zietlow jedem einzelnen Promi auf den Zahn. Wer kommt als "Verräter" in Frage? Wer passt besser in die Schublade mit der Aufschrift "Loyale"?
Hochrote Köpfe, überdrehte Analysen
Am geheimnisvollen "Runden Tisch" fällt Sonja Zietlow schließlich die Entscheidung. Ein Griff an die Schulter macht aus drei blinden Promis (jeder muss während der Rollenverteilung eine schwarze Augenbinde tragen) ein Trio des Verrats. Die Moderatorin entscheidet sich für Schlagerbardin Anna-Carina Woitschack, Rapper Jalil und Schauspieler Florian Fitz. Mit dem Lösen der Augenbinden beginnt eine ungeahnte Achterbahnfahrt der Gefühle. Während die drei "Verräter" versuchen, ihre Maske zu wahren, beginnt bei den "Loyalen" sofort das große Rätselraten. Vor allem Quasselstrippe Sabrina Setlur, Quiz-Europameister Sebastian Klussmann und "Unter Uns"-Star Timothy Boldt rücken mit hochroten Köpfen, überdrehten Analysen und windigen Vorverurteilungen ins Rampenlicht.
Schon in der Ankunftsnacht soll der erste "Loyale" das Zeitliche segnen. Im Turm der vereidigten "Verräter" spricht Sonja Zietlow Klartext: "Seid ihr bereit zu morden?", will die Strippenzieherin wissen. Die "Verräter" beraten sich kurz und fällen dann ihr erstes Todesurteil. "Jetzt habe ich Blut an den Händen, aber manchmal muss man eben tun, was man tun muss", grinst Rapper Jalil.
Panik im Schloss
Beim gemeinsamen Frühstück ist die Spannung bis ins heimische TV-Wohnzimmer zu spüren. Noch weiß keiner, wessen Frühstücksteller unangetastet bleibt. Mittlerweile haben alle Platz genommen – alle bis auf Sportjournalistin Ulrike von der Groeben und "Gute Zeiten, schlechte Zeiten"-Ikone Susan Sideropoulus. Die Tür geht auf und die lächelnde Ulrike tritt ins Frühstückszimmer. Damit steht fest: Susan Sideropoulus ist "tot" - "ermordet" von drei "Verrätern", die allesamt mit am Tisch sitzen. Paranoia, Panik und Unsicherheit machen sich breit. Spätestens jetzt merkt auch der Zuschauer daheim, mit welcher Intensität das Show-Konzept die Promis förmlich überrollt.
Damit nicht alle gleich am ersten Morgen völlig am Rad drehen, bittet die Regie zu Spiel und Spaß im Freien. Auf dem Weg ins Finale müssen die Promis unterschiedliche Missionen bewältigen. Den Anfang macht die Wiederinstandsetzung eines in die Jahre gekommenen Katapults. Ruckzuck ist man wieder im Team-Modus und ergattert die ersten 10.000 Euro in glänzenden Silberbarren. Aber die Freude ist nur von kurzer Dauer. Kaum ist man wieder zurück, bittet Sonja Zietlow zum runden Tisch. Dort schreitet die Gemeinschaft zur ersten "Verbannung" - eine Zeremonie, die es emotional in sich hat.
"Man ist so hilflos"
Jeder hat eine Stimme. Über den rauchenden Köpfen der Promis wird die Luft immer dünner. Dann schlägt das Verdachtsbarometer gnadenlos aus. Nach einer hitzigen Diskussionsrunde, in der jeder im Saal mit dem Finger auf einen anderen zeigt, steht Allgemeinwissen-Nerd Sebastian Klussmann am Pranger. Der stimmabgabentechnisch gerade noch so davongekommene Timothy Boldt bringt es mit zittriger Stimme auf den Punkt: "Man ist so hilflos", flüstert der Schauspieler.
Die Gruppe macht sich über das erste Opfer her, ohne zu wissen, dass die wahren "Verräter" immer noch in den eigenen Reihen sitzen. Anna-Carina, Sebastian und Jalil verziehen keine Miene. Das Gespann aus Schauspiel, Schlager und Rap darf sich im Geheimen auf die Schultern klopfen. Für den armen Sebastian hingegen ist das Abenteuer schon nach der ersten "Verbannung" zu Ende. "Ich bin sehr enttäuscht", schluchzt der "Verbannte". Gegen eine aufkommende Gruppendynamik ist selbst an der Spitze der TV-Unterhaltung kein Kraut gewachsen. Timothy Boldt spricht aus, was viele "Loyale" denken: "Das war ein fieses Bauernopfer!" Nun, sei's drum. Der erste Drops ist gelutscht. Möge Sebastian in Frieden ruhen. Wir sind gespannt, wer in der kommenden Woche als Nächster oder Nächste "ins Gras beißt".
Quelle: ntv.de