Coronavirus-Liveticker +++ 20:03 Schlachthof in Husum geschlossen - mehr als 100 Infizierte +++
13.02.2021, 20:03 UhrNach einem Corona-Ausbruch bleibt ein Schlachthof in Husum (Schleswig-Holstein) geschlossen. Die Zahl der positiv getesteten Mitarbeiter sei auf 103 gestiegen, teilte der Kreis Nordfriesland mit. Bei 190 weiteren Beschäftigten sei der Test negativ ausgefallen. Die ursprünglich bis zum 14. Februar angeordnete Schließung des Schlachthofes sei bis zum 24. Februar verlängert worden, hieß es. Es gebe in dem Fall nach wie vor keine Hinweise auf Mutationen. Derzeit befindet sich den Angaben zufolge nahezu die gesamte Belegschaft aufgrund eines positiven Testergebnisses oder der Einordnung als Kontaktperson 1 in häuslicher Quarantäne.
+++ 19:15 Slowakei interveniert gegen deutsche Reisebeschränkungen +++
Der slowakische Außenminister Ivan Korcok wettert bei Deutschlands Bundesaußenminister Heiko Maas gegen Reisebeschränkungen für Lastwagenfahrer. Wie das Außenministerium in Bratislava mitteilt, geht es dabei um die Vorschrift, an der Grenze einen höchstens 48 Stunden alten Corona-Test vorzuweisen, um nach Deutschland einreisen zu dürfen. "Diese Maßnahme wird riesige Probleme verursachen und ist für unsere Lastwagenfahrer in der Praxis kaum erfüllbar", erklärt Korcok seinem deutschen Amtskollegen nach Angaben seines Ministeriums. Die Slowakei habe deshalb eine diplomatische Note nach Berlin geschickt. Die Bundesregierung in Berlin hat das EU-Land Slowakei am Freitag ebenso wie zuvor Tschechien und Tirol als Gebiet mit besonders gefährlichen Virusmutationen eingestuft. Damit dürfen Reisende aus der Slowakei von wenigen Ausnahmen abgesehen nicht mehr nach Deutschland kommen. Lastwagenfahrer gehören zwar zu den Ausnahmen, aber nur, wenn sie die Testbedingung erfüllen oder eine Quarantäne antreten.
+++ 18:40 Lockdownregelungen in NRW verlängert - mit zwei Ergänzungen +++
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales verlängert die Coronaregelungen für Nordrhein-Westfalen um zunächst eine Woche - bis zum 21. Februar. Dabei gebe es zwei notwendige Anpassungen, wie das Ministerium mitteilt. Die Maskenpflicht gelte künftig in einer Entfernung von zehn Metern von Geschäftseingängen. Damit werde der Rechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts, wonach dieser Bereich klarer abgegrenzt werden muss, Sorge getragen. Und: Lehrerinnen und Lehrer in Schulen sowie Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen müssen nun eine medizinische Maske tragen.
+++ 18:03 RKI vermeldet steigenden R-Wert +++
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 0,90 (Vortag 0,87). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 90 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
+++ 17:36 USA besorgt über Chinas Umgang mit WHO-Mission zu Virusursprung +++
Die US-Regierung zeigt sich sehr besorgt über Chinas Umgang mit der Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Ursprung des Coronavirus. Peking müsse mit der Untersuchung kooperieren und sicherstellen, dass die Mission der Experten unabhängig und "frei von Einmischung oder Veränderungen durch die chinesische Regierung" bleibe, fordert US-Präsident Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan. Die ersten Erkenntnisse der Mission und der Untersuchungsprozess gäben Anlass zu "großer Sorge", erklärt Sullivan. China wurde vereinzelt vorgeworfen, Erkenntnisse über erste mögliche Erkrankungen außerhalb Wuhans schon im Spätherbst 2019 zurückgehalten zu haben. Die internationalen Experten, die im Auftrag der WHO nach der Herkunft des Erregers suchen, waren vier Wochen in China. Nach zwei Woche in Quarantäne, in denen sie ihre Visite vorbereitet und intensiv per Video auch mit ihren chinesischen Kollegen konferiert hatten, besuchten sie in Wuhan mehrere Krankenhäuser, Institute, Labore und auch den Huanan-Markt, wo erste erfasste Infektionen mit dem Virus aufgetreten waren.
+++ 17:06 Fünf Todesfälle in Seniorenzentrum nach Infektionen +++
In einem Seniorenzentrum in Emstek (Landkreis Cloppenburg) sind fünf Bewohner im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Sie hatten die Erst- und Zweitimpfung gegen das Virus erhalten, wie ein Sprecher des Landkreises sagte. Die zweite Impfung habe es am 18. und 19. Januar gegeben. Der Sprecher wies darauf hin, dass sich der vollständige Schutz gegen Covid-19 erst zwei Wochen nach der zweiten Impfdosis entwickele. Eine Infektion mit dem Virus sei trotz Impfung weiterhin möglich. Durch die Impfung solle in diesem Fall die Vermehrung der Viren reduziert und ein Ausbruch verhindert werden. "Das Immunsystem der Bewohner ist oftmals durch das Alter und eventuelle Vorerkrankungen geschwächt", sagte der Sprecher weiter.
+++ 16:38 Juso-Chefin fordert Länder zu Verzicht auf Zentralabitur auf +++
Juso-Chefin Jessica Rosenthal hat die Bundesländer aufgefordert, wegen des Unterrichtsausfalls in der Corona-Pandemie auf ihr jeweiliges Zentralabitur zu verzichten und den Schulen die Prüfungsaufgaben zu überlassen. "Das Zentralabitur muss für ein bis zwei Jahre ausgesetzt werden", sagte die Vorsitzende der SPD-Nachwuchsorganisation der "Augsburger Allgemeinen". Die Schulen hätten aufgrund der unterschiedlichen Situation vor Ort auch unterschiedlich viel Lernstoff geschafft. Darauf müsse die Politik reagieren. "Ich traue den Lehrkräften zu, weiterhin eine gewisse Vergleichbarkeit zu erhalten", sagte die 28-Jährige, die selbst als Realschullehrerin arbeitet. "Bei mündlichen Prüfungen schaffen wir das ja auch."
+++ 15:51 Bundesamt nennt möglichen Termin für Zulassung von Selbsttests +++
Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte hofft darauf, noch im März Corona-Schnelltests für den Hausgebrauch zuzulassen. "Aktuell gehen wir auf Basis der bislang vorliegenden Antragsunterlagen davon aus, dass wir die ersten Sonderzulassungen Anfang März erteilen können", sagte ein Sprecher der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Demnach gibt es Anträge für bis zu 30 verschiedene Produkte, mit denen sich jeder binnen einer Viertelstunde selbst testen kann.
+++ 15:22 Klinik in Baden-Württemberg nach Virusausbruch abgeschottet +++
In einem Krankenhaus in Rottweil haben sich zahlreiche Beschäftigte mit dem Coronavirus infiziert. Das Ordnungsamt hat deshalb nach Angaben der Klinik am Freitag die sogenannte Absonderung angeordnet. Für Mitarbeiter, die selbst nicht infiziert sind, heißt das: Sie gelten als Kontaktpersonen der Kategorie 1, dürfen nur noch zwischen ihrem Wohnort und der Arbeit pendeln und müssen sich zu Hause von ihren Familien fernhalten, wie die Helios Klinik erklärte. Auch alle stationären Patienten wurden als Kontaktpersonen dieser Kategorie eingestuft. Externe dürfen das Krankenhaus nicht mehr betreten. Ausgenommen sind den Angaben zufolge die eingemieteten Praxen, die Dialyse und medizinische Notfälle sowie Schwangere, deren Begleitpersonen zur Geburt und Angehörige von Sterbenden. Laut Mitteilung sind inzwischen 55 Beschäftigte aus verschiedenen Berufsgruppen und zwei Patienten positiv getestet worden.
+++ 15:08 Britische Universität testet erstmals Impfstoff bei Kindern +++
Die Universität Oxford hat eine erste Erprobung ihres gemeinsam mit dem Pharmakonzern AstraZeneca entwickelten Corona-Impfstoffs bei Kindern eingeleitet. Die neue Mid-Stage-Studie soll Wirksamkeit und Sicherheit des Vakzins bei Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 17 Jahren untersuchen, wie die Universität mitteilt. Sie umfasse etwa 300 freiwillige Teilnehmer. Die ersten Impfungen solle es noch in diesem Monat geben.
+++ 14:36 Niederlande proben coronasichere Veranstaltungen +++
Hunderte Menschen in einem Saal oder Stadion - und das trotz Corona? Ob und wie das funktionieren könnte, soll jetzt in den Niederlanden erprobt werden. Zunächst kommen dafür am Montag im Beatrix-Theater in Utrecht rund 500 Teilnehmer zu einer Fachtagung zusammen. In der folgenden Woche stehe dort dann eine Kabarettshow mit Publikum auf dem Programm, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP. Auch Fußballspiele mit jeweils 1500 Zuschauern sowie Shows im Amsterdamer Ziggo Dome und Freiluftveranstaltungen in einem Ferienpark seien vorgesehen - jeweils mit umfangreichen Vorsichtsmaßnahmen. Darauf haben sich die Veranstaltungsbranche, das Gesundheitsministerium, weitere Behörden und wissenschaftliche Einrichtungen der Niederlande im Rahmen der Initiative Fieldlab Events verständigt. Ziel sei es, coronasichere und vertrauenswürdige Konzepte für Veranstaltungen mit Publikum zu entwickeln.
+++ 14:09 Corona-Notstand in Tschechien läuft aus +++
In Tschechien bleibt die Unsicherheit groß, wie es mit den Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus weitergeht. In der Nacht zum Montag läuft der Ausnahmezustand aus, dessen Verlängerung das Parlament abgelehnt hatte. An den Corona-Notstand knüpfen sich Teile des Lockdowns wie Geschäftsschließungen und die nächtliche Ausgangssperre, nicht aber die allgemeine Maskenpflicht. Die Regierung war in Gesprächen mit den Präsidenten der Verwaltungsregionen, die das Kabinett angesichts der hohen Infektionszahlen um einen neuerlichen Notstand ersuchen könnten. Ein renomminierter Verfassungsrechtler äußerte sich skeptisch zu einer solchen Lösung: "Wenn das Parlament dafür gestimmt hat, dass wir nicht mehr im Notstand leben werden, und man ihn gleich wieder ausruft, dann ist das ein absoluter Verstoß gegen die Verfassung", sagte der Jurist Jan Kysela der Zeitung "Pravo".
+++ 13:17 Hancock: Hoffe, Corona wird nur eine weitere Krankheit +++
Auch wegen des Impfprogramms hofft der britische Gesundheitsminister Matt Hancock auf eine Einhegung des Coronavirus. "Ich hoffe, dass Covid bis Ende des Jahres zu einer behandelbaren Krankheit geworden ist, zu einer weiteren Krankheit, mit der wir leben müssen", twitterte er. Dem "Daily Telegraph" sagte er: "Wenn Covid-19 zu etwas wie die Grippe wird, wir also unser normales Leben führen und mit Impfungen und Behandlungen Abhilfe geschaffen werden kann, können wir wieder weitermachen wie bisher." Wissenschaftler wiesen aber darauf hin, dass das Coronavirus gefährlicher und ansteckender sei. "Es ist keine Grippeart", sagte die Virologin Sarah Pitt von der Universität Brighton der BBC. "Es verursacht nicht die gleiche Art von Krankheit, es ist sehr, sehr böse." Nach offiziellen Angaben sind bisher mehr als 115 000 Menschen mit oder an Covid-19 gestorben.
+++ 12:56 Ruhani warnt Iraner vor vierter Welle +++
Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat vor einer vierten Corona-Infektionswelle in seinem Land gewarnt. "Dies ist eine Warnung an uns alle", sagte er im Fernsehen mit Blick auf derzeit stark steigende Ansteckungszahlen. Insbesondere verwies Ruhani auf die südwestliche Provinz Chusestan, in der einzelne Städte zu "roten" Zonen erklärt worden seien - der höchsten Corona-Warnstufe im Iran. Ruhani mahnte die Menschen zur Umsicht. Im Iran starben seit Pandemie-Beginn bereits fast 59.000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19. Insgesamt wurden mehr als 1,5 Millionen Infektionsfälle nachgewiesen. Der Iran hatte am Dienstag mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Laut Gesundheitsminister wurden zwei Millionen Dosen Sputnik V bestellt. Zudem soll das Land zudem über das Covax-Programm 4,2 Millionen Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca bekommen.
+++ 12:29 BaWü bietet Lehrern und Erziehern zwei Tests pro Woche +++
Baden-Württemberg bietet den als 260.000 Beschäftigte in Schulen, Kitas und anderen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen künftig zweimal pro Woche einen Corona-Test an. Das Land plant dafür bis zu den Osterferien Ende März Kosten von gut 50 Millionen Euro ein, wie aus einer Vorlage für die nächste Sitzung des Kabinetts hervorgeht. Der Antigen-Schnelltest ist freiwillig und soll in Arztpraxen oder Apotheken erfolgen. Zudem sollen Kommunen die Möglichkeit bekommen, mit Testkits aus der Notreserve des Landes eigene Testangebote für Schulen und Kitas einzurichten.
+++ 11:43 Corona-Genesener mit Südafrika-Mutante infiziert - Lebensgefahr +++
Nach einer zunächst überstandenen Corona-Infektion schwebt ein 58-jähriger Mann in Frankreich nach einer Ansteckung mit der südafrikanischen Variante in Lebensgefahr. "Dieser Fall illustriert die Tatsache, dass die südafrikanische Variante für eine schwere Reinfektion nach einer ersten milden Infektion" mit dem klassischen Coronavirus verantwortlich sein kann, erklärten die französischen Autoren im Fachmagazin "Clinical Infectious Diseases". Der Fall des Mannes zeige, dass "die nach der ersten Infektion entwickelte Immunität eine erneute Infektion mit der südafrikanischen Variante nicht verhindert hat". Der 58-jährige Asthmatiker sei im September positiv auf das Coronavirus getestet worden und habe damals an Fieber und Kurzatmigkeit gelitten. Die Symptome hielten demnach nur wenige Tage an. Im Dezember wurde der Mann dann zweimal negativ getestet.
+++ 10:49 Wissenschaftler: Impfnationalismus verlängert Pandemie +++
Wissenschaftler haben in einem offenen Brief vor einer lang anhaltenden Pandemie gewarnt, sollte eine gerechte weltweite Verteilung der Corona-Impfstoffe nicht gelingen. Das Horten von Impfstoffen in reicheren Ländern werde die Pandemie global verlängern, schreiben die Autoren in dem in der britischen Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Text. "Wenn Impfstoffe nicht gerechter verteilt werden, könnte es noch Jahre dauern, bis das Coronavirus weltweit unter Kontrolle ist", warnte Olivier Wouters, einer der Autoren von der London School of Economics and Political Science. Trotz der mehr als zwei Dutzend zugelassenen oder in Entwicklung befindlichen Impfstoffe hätten ärmere Länder große Schwierigkeiten, Vakzine zu bekommen und an ihre Bevölkerungen zu verteilen. Bisher hätten sich reiche Länder, in denen rund 16 Prozent der Weltbevölkerung leben, 70 Prozent der verfügbaren Impfstoffmengen gesichert.
+++ 10:12 RKI: Inzidenz in allen Ländern unter 100 +++
Alle Bundesländer in Deutschland liegen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei der Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner wieder unter dem Wert von 100. Als letztes Bundesland rutschte laut RKI-Dashboard auch Thüringen in den zweistelligen Bereich und liegt nun bei 98,8. Die deutschlandweite sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz sank demnach auf 60,1. Nur noch ganz knapp über 50 liegen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz (jeweils 51,0). Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.30 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich. Für weitergehende Lockerungen hatten sich Bund und Länder zuletzt auf einen Wert von 35 verständigt.
+++ 09:36 Bayerns Gerichte mit Hunderten Klagen auf Pflege-Bonus beschäftigt +++
Hunderte Klagen mit Forderungen nach dem Corona-Pflegebonus beschäftigen die Verwaltungsgerichte in Bayern. Allein am Verwaltungsgericht München sind mehr als 200 solcher Klagen anhängig, wie ein Gerichtssprecher sagte. Am Verwaltungsgericht Regensburg sind es knapp 170. Zumeist geht es um Beschäftigte, die im vergangenen Jahr leer ausgegangen waren, als die Staatsregierung Pflege- und Rettungskräften bis zu 500 Euro als Bonus für ihre Arbeit in der Corona-Krise ausgezahlt hatte. "Die Kammer nimmt die ausgewählten Verfahren zum Anlass, die konkrete Förderpraxis aufzuklären", sagte ein Gerichtssprecher. Insgesamt waren rund 350.000 Anträge auf den Bonus eingegangen. Knapp 264.000 Anträge waren bis Anfang Oktober 2020 nach Angaben des Gesundheitsministeriums ausgezahlt, fast 50.000 abgelehnt oder storniert - darunter allerdings etwa 11.600 Doppelanträge.
+++ 08:50 Unionspolitiker: Scholz muss Großevent-Veranstaltern verbindlich helfen +++
Eine Gruppe von Unions-Wirtschaftspolitikern macht bei den Corona-Hilfen für Kultur-Events Druck auf Finanzminister Olaf Scholz. "Wer den Großevent-Veranstaltern gönnerhaft Hilfen verspricht, aber mehr als zwei Monate später noch nicht einmal ein Konzept vorlegen kann, enttäuscht die Hoffnungen einer ganzen Branche", sagte CDU-Wirtschaftsexperte Joachim Pfeiffer. Scholz hatte Unternehmen ermuntert, für die zweite Jahreshälfte wieder Veranstaltungen zu planen und bei corona-bedingten Absagen Kosten-Ersatz versprochen. Pfeiffer und der CDU-Wirtschaftspolitiker Stefan Rouenhoff wollen nun von Scholz wissen, "welche konkrete Unterstützung für die Branche geplant ist und bis zu welchem Zeitpunkt das Hilfsprogramm veröffentlicht werden soll". CDU-Wirtschaftspolitiker Carsten Müller sagte: "Ohne die Aussicht darauf, im Ernstfall auch Ersatz für die Planungskosten zu bekommen, werden die Festival- und Konzertbühnen in der zweiten Jahreshälfte leer bleiben, auch wenn bis dahin der größte Teil der Bevölkerung geimpft ist."
+++ 07:43 Modehandel erwartet bis zu 90 Prozent Rabatt +++
Im deutschen Modehandel können sich Verbraucher nach dem Ende der Corona-bedingten Schließung der Geschäfte auf starke Preisnachlässe einstellen. "Bei vielen Waren wird es 80 bis 90 Prozent Rabatt geben, damit die aufgestaute Ware noch verkauft werden kann", sagte der Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband des Textileinzelhandels, Rolf Pangels, der "Rheinischen Post". Im Falle eines weiteren Lockdowns kündigte er an, unverkaufte Ware in große Lastwagen zu packen und vor dem Kanzleramt auszukippen. "Protest können nicht nur die Milchbauern."
+++ 07:05 Fuest: Kein schneller Aufschwung, wenn Virus nicht unter Kontrolle +++
Ein Ende des Corona-Lockdowns wird der Wirtschaft nach Einschätzung von Ökonomen nicht automatisch zum ersehnten schnellen Aufschwung verhelfen - solange das Virus nicht unter Kontrolle ist. Vergleichsstudien in Skandinavien und den USA zeigen, dass die Wirtschaft in Ländern und Regionen ohne strikte Lockdowns in der ersten Phase der Epidemie ebenso abstürzte wie in Staaten mit strikten Beschränkungen. "Da das Virus für Unsicherheit sorgt, investieren viele Firmen nicht", sagte Clemens Fuest, der Präsident des Münchner Ifo-Instituts. "Wenn ein gefährliches Virus grassiert, gehen die meisten Menschen nicht ins Kino, ins Restaurant oder ins Konzert, egal ob sie dürfen oder nicht."
+++ 06:13 China meldet einstellige Zahl an Neuinfektionen +++
In China mit seiner Bevölkerung von mehr als einer Milliarde Menschen deutet alles darauf hin, dass die Corona-Pandemie im Griff ist. Nach zwölf Fällen am Vortag melden die Behörden nun acht Neuinfektionen. Pünktlich zum Neujahrsfest scheint die Pandemie damit unter Kontrolle. Obendrein sind die acht neuen Fälle nach Angaben der Nationale Gesundheitskommission allesamt importiert. Erst im Januar hatte es in der Volksrepublik den größten Ausbruch seit März 2020 gegeben, der sich zunächst auf die nordöstliche Provinz Hebei konzentrierte, die die Hauptstadt Peking umgibt. Danach breiteten sich die Infektionen auf die nordöstlichen Provinzen Heilongjiang und Jilin aus.
+++ 05:35 RKI meldet 551 neue Todesfälle +++
Das Robert Koch-Institut zählt 8354 Corona-Neuinfektionen und 551 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden. Am Samstag vergangener Woche waren beim RKI binnen eines Tages 10.485 Neuinfektionen und 689 neue Todesfälle verzeichnet. Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.
+++ 05:31 Britische Corona-Variante in mehr als jeder vierten Probe in Dänemark +++
Die zunächst in England aufgetretene Variante des Coronavirus findet sich in Dänemark mittlerweile in mehr als jeder vierten analysierten Corona-Probe. Das geht aus vorläufigen Zahlen des dänischen Gesundheitsinstituts SSI hervor. Demnach wurde die Variante B.1.1.7 in 28,5 Prozent der bis Freitag sequenzierten Stichproben aus der ersten Februar-Woche nachgewiesen. Zum Vergleich: In der Woche davor lag der Anteil noch bei vorläufig 20,3 Prozent, zum Jahreswechsel lediglich bei 2,1 Prozent. Erstmals war die britische Virus-Variante in Dänemark in Stichproben vom 14. November nachgewiesen worden.
+++ 04:33 Umfrage: Psychische Belastung im Lockdown steigt +++
Das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit der Menschen in Deutschland leiden einer Befragung zufolge zusehends unter den Lockdown-Auswirkungen - mehr als im Zuge der Maßnahmen im Frühjahr. Zu diesem Zwischenergebnis kommen Forscher der Universität des Saarlandes, die seit einem Jahr die psychischen und sozialen Folgen der Pandemie untersuchen. 1500 Frauen und Männer beteiligen sich regelmäßig an den Befragungen für die Analyse "Alles anders?". Die Einschätzung der Gesellschaft habe sich "drastisch verändert", sagt Forschungsgruppenleiterin Dorota Reis der Deutschen Presse-Agentur. Während die Teilnehmer und Teilnehmerinnen anfangs berichteten, dass die Gesellschaft zusammenrücke, schätzten sie das Verhalten nun als "eher egoistisch und auseinanderdriftend" ein.
+++ 03:25 Britische Minister rufen zur Impfung der über 70-Jährigen auf +++
Britische Minister und Pflegepersonal beteiligen sich an diesem Wochenende an einer großangelegten Aktion, um ältere Menschen zur Corona-Impfung zu bewegen. "Es ist so wichtig, dass jeder, der über 70 und noch nicht geimpft ist, sich an diesem Wochenende bei der Allgemeinen Gesundheitsbehörde meldet", sagt Gesundheitsminister Matt Hancock. Fast 30 Minister wollen Impfzentren besuchen - etwa in Sportstadien und Kirchen. Dort soll zum Impfen aufgerufen werden. Mehr als 14 Millionen Briten haben bereits die erste Injektion des Corona-Impfstoffs erhalten. Bis Montag sollen alle Personen über 70, Risikopatienten und Mitarbeiter des Gesundheits- und Sozialwesens geimpft sein.
+++ 02:07 Amazon bietet Mitarbeitern 40 Dollar je Impfdosis an +++
Der Online-Einzelhändler Amazon will seine US-Beschäftigten mit Prämien zu einer Corona-Impfung ermuntern. Sie würden pro Dosis 40 Dollar erhalten, kündigt das Unternehmen an. "Da Covid-19-Impfstoffe für Mitarbeiter an vorderster Front verfügbar werden, bitten wir unsere Beschäftigten, sich zum frühestmöglichen Zeitpunkt impfen zu lassen, um sich selbst, ihre Familien und Gemeinden zu schützen", begründet Amazon das Vorgehen. An vielen Amazon-Standorten solle zudem die Möglichkeit zur Impfung angeboten werden. Auch andere US-Unternehmen fordern ihre Mitarbeiter auf, sich impfen zu lassen. Dazu gehören die Kaffeehaus-Kette Starbucks, der Konsumgüter-Hersteller Unilever und Supermarkt-Ketten wie Aldi und Lidl.
+++ 01:07 SPD fordert Sonderurlaub für Familien +++
Die SPD will einen gesetzlichen Anspruch auf Corona-Sonderurlaubstage einführen. "Die Grenzen der Mehrfachbelastung durch Homeoffice und Homeschooling sind überschritten", sagte Fraktionschef Rolf Mützenich den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Er ließ offen, wie viele Extra-Urlaubstage gestressten berufstätigen Eltern zugestanden werden sollen. "Es sollte schon eine nennenswerte Zahl sein. Es ist Eltern nicht zuzumuten, jetzt den Jahresurlaub zur Betreuung der Kinder zu nehmen, der dann in den Sommerferien fehlt." CDU und CSU dürften nicht länger die Interessen der Arbeitgeberlobby über die Familien stellen, kritisierte Mützenich.
+++ 23:26 Rund 4700 US-Soldaten sollen Impfkampagne unterstützen +++
Die neue US-Regierung weitet den Einsatz von Soldaten bei der Corona-Impfkampagne aus. Insgesamt sollen mehr als 4700 Militärangehörige die Katastrophenschutzbehörde Fema unterstützen oder sich dafür bereithalten, sagt ein Pentagon-Sprecher. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe dafür weitere Einheiten abgestellt, die in großen und kleinen Impfzentren eingesetzt werden sollen. Vergangene Woche hatte das Pentagon bereits den Einsatz von mehr als 1000 Soldaten in der Impfkampagne angekündigt.
+++ 22:23 Seuchenbehörde befürwortet Öffnung der Schulen in den USA +++
Die US-Seuchenbehörden CDC legt Empfehlungen für eine Wiedereröffnung der Schulen vor. Kernelement ist das Tragen von Masken und die Einhaltung eines ausreichenden Abstandes. Eine Impfung der Lehrer und Schulangestellten sei dagegen nicht zwingend notwendig. Trotzdem sollen die Bundesstaaten ihnen Vorrang einräumen, heißt es. Präsident Joe Biden hat versprochen, innerhalb von 100 Tagen nach seiner Amtsübernahme für eine Öffnung der meisten Schulen zu sorgen.
+++ 22:07 Staatsrechtler: Gesetzgeber muss Impfreihenfolge entscheiden +++
Der Staatsrechtler Udo Di Fabio hält eine Beteiligung des Bundestags bei der Festlegung der Impfreihenfolge in Deutschland für nötig. "Wer wann geimpft wird, diese Frage kann Auswirkungen auf Leben und körperliche Unversehrtheit haben", sagte der ehemalige Richter des Bundesverfassungsgerichts der Zeitung "Welt". Eine Verteilungsfrage, die Grundrechte berühre, sei laut Verfassung dem Gesetzgeber vorbehalten. Die Verankerung von fünf allgemeinen Impfzielen im Infektionsschutzgesetz, wie in einem im Bundestag vorgelegten Entwurf der Koalition vorgesehen, reiche dafür aber "vermutlich" bereits aus. Der Entwurf der Koalition sieht vor, Ziele wie etwa die "Reduktion schwerer oder tödlicher Krankheitsverläufe" oder der "Schutz von Personen mit besonders hohem tätigkeitsbedingtem Infektionsrisiko" gesetzlich zu verankern. Diese Ziele sollen im Fall beschränkter Verfügbarkeit von Impfstoffen zu berücksichtigen sein. Zuletzt waren mehrfach Rufe nach stärkerer Beteiligung des Bundestags laut geworden.
+++ 21:40 EMA will Impfstoffe für Varianten bevorzugt prüfen +++
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will besonders schnell Impfstoffe prüfen, die gegen die neuen Varianten des Virus wirken sollen. Die Richtlinien würden gegenwärtig überarbeitet, sagt der Leiter der zuständigen EMA-Gruppe, Marco Cavaleri. Kleinere Änderungen an den Stoffen bedeuteten, dass auch kleinere Testgruppen "mit einigen wenigen Hundert Teilnehmern statt 30.000 bis 40.000" ausreichen würden.
+++ 21:14 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 9259 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 2.323.699 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 9259 neue Fälle hinzu.
Die meisten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner meldet Thüringen mit 26,2 - alle anderen Bundesländer liegen unter 20 neu gemeldeten Fälle je 100.000 Einwohnern.
+++ 20:55 In Deutschland weisen 54 Regionen eine Sieben-Tage-Inzidenz von maximal 35 auf +++
Bei der Sieben-Tage-Inzidenz nähern sich Rheinland-Pfalz mit 51,0 (Vortag: 52,5) und Baden-Württemberg 51,2 (Vortag: 53,2) weiter der 50er Schwelle - Thüringen liegt erneut als einziges Bundesland über 100. Für weitere Lockerungen wie die Öffnung von Geschäften im Einzelhandel wurde beim Bund-Länder-Gipfel jedoch die Höchstgrenze auf 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gesenkt. Laut der aktuellen Länderdaten weisen aktuell 54 Regionen eine Sieben-Tage-Inzidenz von maximal 35 auf.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 548 auf 64.405. Als aktuell infiziert gelten 153.985 Personen (158.548 am Vortag).
+++ 20:45 Ansteckungsrate gestiegen: R-Wert liegt bei 0,79 +++
Die Ansteckungsrate (R-Wert) ist, nachdem er zuletzt gesunken war, wieder gestiegen und wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,79 angegeben (Vortag: 0,71). Das bedeutet, dass im Durchschnitt 100 Infizierte 79 weitere Menschen mit Sars-CoV-2 anstecken. Auch der 7-Tage-R-Wert ist gestiegen und liegt aktuell bei 0,87 (Vortag: 0,85).
Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 3552 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt (3675 am Vortag), 2019 davon werden beatmet (Vortag: 2055). Die Zahl der freien Intensivbetten in deutschen Kliniken ist um 54 auf 4627 gestiegen.
Quelle: ntv.de, jpe/rts/dpa/AFP