Panorama

Coronavirus-Liveticker +++ 23:45 Wüst kritisiert Pläne der Ampel: "Brauchen vollen Instrumentenkasten" +++

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst bekräftigt seine Kritik an den Plänen der Ampel-Fraktionen in der Corona-Pandemie. "Wir sind in dieser Pandemie so nahe an dem Punkt, an den wir nie kommen wollten, nämlich dass in Krankenhäusern entschieden werden muss, wer noch behandelt wird", sagte er in den ARD-"Tagesthemen". Man brauche den "vollen Instrumentenkasten", um die Menschen zu schützen. "Deswegen ist die Reduktion der Instrumente das falsche Signal - ebenso wie die Abschaffung der epidemischen Lage nationaler Tragweite", sagte Wüst, der derzeit Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist. Zur Frage, ob die Union die Gesetzespläne der "Ampel" im Bundesrat wirklich blockieren wolle, sagte Wüst: "Wir wollen jetzt erst einmal abwarten, was der Bundestag beschließt."

 

+++ 23:00 Thüringen: Gegner der Pandemiebekämpfung demonstrieren vor Landtag +++
Vor dem Landtag in Erfurt hat eine größere Gruppe von Menschen am Mittwoch gegen die Corona-Politik in Thüringen demonstriert. Mit Plakaten und Schildern äußerten die Demonstranten ihren Unmut gegen 2G- und 3G-Regelungen. Auf einigen Schildern war von einer "Corona-Diktatur" die Rede. Das Kabinett in Thüringen hat am Dienstag eine 2G-Pflicht für viele Bereiche des öffentlichen Lebens eine 2G-Pflicht beschlossen. Im Thüringer Landtag selbst galt am Mittwoch erstmals eine Testpflicht für Abgeordnete und Mitarbeiter. Parlamentarier ohne negativen Corona-Test mussten auf der Tribüne Platz nehmen. Das betraf ausschließlich AfD-Abgeordnete. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat lag zuletzt bei 569,0.

 

+++ 22:25 US-Regierung: 80 Prozent der Menschen ab zwölf Jahren sind geimpft +++
In den USA sind nach Angaben der Regierung inzwischen 80 Prozent der Menschen ab zwölf Jahren mindestens einmal geimpft. Das sei ein vielversprechender Meilenstein im Kampf gegen die Pandemie, sagt der Koordinator des Präsidialamtes für den Kampf gegen die Corona-Pandemie, Jeff Zients. Zudem würden 2,6 Millionen Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren bis Ende des Tages ihre erste Impfdosis erhalten.

+++ 22:05 Ministerium nennt Ziel für Zahl der Auffrischungsimpfungen bis Jahresende +++
Das Bundesgesundheitsministerium dringt beim weiteren Vorgehen in der Pandemie auf schnellere Fortschritte bei den Verstärkungen bereits länger zurückliegender Impfungen. Gemeinsames Ziel sollten 20 bis 25 Millionen Auffrischungsimpfungen bis zum Ende des Jahres sein, heißt es in einem Bericht zu den Beratungen von Bund und Ländern an diesem Donnerstag. "Dafür müssen sich bundesweit durchschnittlich drei Millionen Menschen in den kommenden Wochen für eine Auffrischungsimpfung entscheiden."

+++ 21:46 Arbeitgeber kritisieren 3G-Kontrollen +++
Arbeitgeber fürchten wegen der geplanten 3G-Regeln am Arbeitsplatz zusätzliche Belastungen. "Die Umsetzung einer täglichen Test- und Dokumentationspflicht wird die Betriebe in ihrem Betriebsablauf vor erhebliche Herausforderungen stellen", sagte Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der "Welt". "Es ist daher wünschenswert, dass das Bundesarbeitsministerium von seiner Möglichkeit Gebrauch macht, diese Dokumentationspflichten - z.B. wie in Österreich - stichprobenartig auszugestalten." Denkbar sei auch, dass Arbeitnehmer dem Arbeitgeber ein negatives Testergebnis in elektronischer Form vorlegen müssten und dieser das entsprechend verarbeiten könne.

+++ 21:17 Großer Ärger bei Ärzten über Spruch von Gesundheitsminister Laumann +++
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat sich mit einem Spruch über die Ärzteschaft den Zorn der Hausärzte zugezogen. Laumann hatte laut "Ärztezeitung" bei einer Veranstaltung mit Blick auf das Impftempo bei Hausärzten gesagt: "Statt Golfplatz am Samstag Impfen am Samstag." Dafür entschuldigte er sich - doch die so Gescholtenen sind trotzdem noch sauer. "Es reicht", erklärte der Hausärzteverband Nordrhein. Solche Stammtischparolen seien destruktiv und respektlos gegenüber den niedergelassenen Ärztinnen, Ärzten und ihren Praxisteams, die seit Monaten in hohem Tempo impften. Auch samstags werde in Hausarztpraxen geimpft. Der verbale Ausrutscher des Ministers zeige einmal mehr, wie chaotisch die NRW-Regierung mit der Pandemie umgehe. Laumann hatte zuvor via Twitter erklärt, dass es ihm fernliege, diejenigen zu verärgern, ohne deren Einsatz die Pandemie nicht zu bewältigen sei.

+++ 21:08 Inzidenzen in Sachsen und Sachsen-Anhalt gehen leicht zurück +++
In fast allen Bundesländern steigt die Sieben-Tage-Inzidenz. Lediglich Sachsen und Sachsen-Anhalt melden nach einem mehrtägigen Anstieg niedrigere Werte als am Dienstag.

+++ 20:50 Medien: Österreicher stirbt nach absichtlicher Infektion +++
Nachdem er sich offenbar absichtlich mit dem Coronavirus infiziert hatte, ist ein 55-jähriger Mann in Österreich gestorben. Das berichten mehrere österreichische Medien. Gegenüber der "Kleinen Zeitung" sprach eine Ärztin aus dem Bezirk Liezen von dem Fall und von mehreren Corona-Partys in der Region, bei denen sich Teilnehmer gezielt ansteckten. "Wir haben das sowohl im Ennstal als auch im Ausseerland. Oft findet es nur in kleineren Ortschaften statt, aber es gibt viele solche Zusammenkünfte", sagte die Medizinerin dem Blatt. Auch berichtete sie von unter 30-Jährigen, die nach derartigen Veranstaltungen an Long Covid litten.

+++ 20:34 Bayern allein registriert 13.733 neue Fälle +++
Zwölf Bundesländer melden ein Allzeithoch bei den Neuinfektionen. Den größten Zuwachs verzeichnet Bayern mit 13.733 Fällen. Baden-Württemberg (10.162 Neuinfektionen) hatte bereits am Vortag einen neuen Höchststand registriert.

+++ 20:12 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 57.322 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 5.152.696 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 57.322 neue Fälle hinzu. Das ist der höchste Tageszuwachs seit Beginn der Pandemie. Allein Baden-Württemberg meldete 10.162 Neuinfektionen und damit mehr als je zuvor. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 264 auf 98.323. Am vergangenen Mittwoch waren es 246 Tote. Als aktuell infiziert gelten rund 516.800 Personen.

Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,04 angegeben (Vortag: 1,05). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 3376 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1710 davon werden invasiv beatmet. 3112 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

+++ 19:34 Experten halten Maßnahmen in Österreich für unzureichend +++
Die jüngsten Corona-Maßnahmen in Österreich sind laut dem Prognose-Gremium des österreichischen Gesundheitsministeriums zu schwach. Die Expertinnen und Experten bewerteten insbesondere das Zugangsverbot für Ungeimpfte in der Gastronomie sowie die von der Regierung propagierten Auffrischungsimpfungen. "Das Bremspotenzial dieser Maßnahmen ist aber aktuell unzureichend, um kurzfristig eine nachhaltige Senkung der Inzidenzen herbeizuführen", hieß es in der neuesten wöchentlichen Prognose. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Intensivstationen in den westlichen Bundesländern Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg und Tirol in zwei Wochen an ihre Auslastungsgrenzen stoßen, bewerteten die Prognostiker mit 80 bis 97,5 Prozent.

+++ 19:25 Bund und Länder planen schärfere Einschränkungen für Ungeimpfte +++
Bund und Länder wollen sich bei ihrem morgigen Treffen für Beratungen zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie auf eine massive Ausweitung der Impfungen sowie erneut schärfere Einschränkungen für Ungeimpfte verständigen. So sollen alle Bürger schriftlich eine Booster-Impfung spätestens sechs Monaten nach der vorhergehenden Impfung angeboten bekommen, wie aus der ntv vorliegenden Beschlussvorlage hervorgeht. Ebenfalls geplant ist eine bundesweite Einführung der 2G-Regeln. Zugang zu Freizeit- und Kulturveranstaltungen, zu Sportevents, zur Gastronomie oder zu Beherbergungsbetrieben sollen nur noch Geimpfte oder Genesene haben.

Hier lesen Sie mehr dazu.

+++ 19:10 RKI-Chef Wieler fordert Impfungen in Apotheken +++
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, will das Impf-Tempo durch Impfungen in Apotheken erhöhen. "Wir sind in einer Notlage, und in einer Notlage muss man bestimmte Dinge großzügig gestalten", sagte Wieler bei einer Online-Diskussionsveranstaltung mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Deshalb sei er ganz klar dafür, dass unter anderem Apotheker impfen sollten. Die Booster-Impfungen seien umfänglich. "Je schneller geimpft wird, desto besser." Es brauche jedes niedrigschwellige Angebot. "Sonst kriegen wir diese Krise nicht in den Griff."

Hier lesen Sie mehr dazu.

+++ 18:53 Corona-Wirtschaftshilfen sollen verlängert werden +++
Die Corona-Hilfen für Selbstständige und Unternehmen sollen um drei Monate verlängert werden und somit bis Ende März 2022 laufen. Das geht aus einer Beschlussvorlage der Bundesländer für die am Donnerstag anstehenden Beratungen von Bund und Ländern hervor. "Die Überbrückungshilfe ist neben den Regelungen zum Kurzarbeitergeld (verlängerte Bezugszeit, erleichterter Zugang) das wichtigste Instrument, um besonders von der Pandemie betroffenen Unternehmen zu helfen", heißt es in dem Dokument, das ntv vorliegt.

+++ 18:41 Schwesig wirbt vor Bund-Länder-Treffen für 2G plus +++
Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig will auf der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag sowohl über das Hochfahren der Impf-Infrastruktur als auch über neue Corona-Regeln reden. Es sei darüber zu diskutieren, dass für Innenbereiche, in denen viele Menschen zusammenkämen und Abstands- und Hygieneregeln schwer einzuhalten seien, zur 2G-plus-Regel übergegangen werden sollte. "Bei diesen Veranstaltungen sind dann nur Geimpfte und Genesene mit Test zugelassen", sagte Schwesig. So könnten auch in Zukunft große Veranstaltungen stattfinden und zugleich die Ansteckungsgefahr weiter verringert werden.

+++ 18:25 Kliniken in fünf bayerischen Bezirken müssen Operationen verschieben +++
Wegen der schnell steigenden Zahl der Corona-Intensivpatienten müssen Krankenhäuser in fünf der sieben bayerischen Regierungsbezirke alle nicht medizinisch notwendigen Operationen verschieben. In Oberbayern erließ die Regierung eine entsprechende Anweisung. In Niederbayern, Schwaben sowie Mittel- und Oberfranken haben dies die örtlichen Krankenhauskoordinatoren übernommen. Ausgenommen sind bislang Unterfranken und die Oberpfalz, auch dort beobachten die Regierungen die Lage jedoch genau. Damit soll verhindert werden, dass die Krankenhäuser der Behandlung der Patienten nicht mehr Herr werden.

+++ 18:07 Unionsfraktion will Corona-Pläne der Ampel-Parteien ablehnen +++
Die Fraktion von CDU und CSU will die Corona-Pläne der Ampel-Parteien am Donnerstag im Bundestag ablehnen. Das erfuhr ntv aus Kreisen der Union. Trotzdem dürften die von SPD, Grünen und FDP anvisierten Änderungen im Infektionsschutzgesetz den Bundestag passieren, da die Parteien über eine Parlamentsmehrheit verfügen. Am Freitag wird dann der Bundesrat über die Änderungen entscheiden. CDU und CSU fordern grundsätzlich, die sogenannte epidemische Lage weiter beizubehalten - die Ampel-Partner hingegen wollen diese am 25. November auslaufen lassen.

+++ 17:54 Intensivmediziner: Versorgung ist zum Teil nicht mehr gewährleistet +++
Angesichts der steigender Corona-Fallzahlen haben Mediziner vor einer Überlastung von Intensivstationen gewarnt und konsequente Auffrischungsimpfungen sowie eine erneute Intensivierung der Impfkampagne gefordert. "Wir sehen gerade in den Bundesländern mit hohen Inzidenzen, in Bayern, Thüringen und Sachsen, dass die Notfallversorgung und Intensivversorgung teilweise nicht mehr gewährleistet werden kann, dass einzelne Krankenhäuser Notfälle nicht mehr versorgen können", sagte Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin an der Uniklinik Hamburg-Eppendorf.

+++ 17:38 Booster-Impfung in Berlin schon nach fünf Monaten möglich +++
In Berlin können Menschen ihren Impfschutz künftig schon fünf statt sechs Monate nach ihrer letzten Impfung auffrischen lassen. Dazu sei eine Landesregelung für die Booster-Impfung getroffen worden, hieß es aus der Gesundheitsverwaltung. Die Regelung gilt von Donnerstag an.

+++ 17:26 Kinder-Impfungen womöglich ab 20. Dezember verfügbar +++
Corona-Impfungen für Kinder unter zwölf Jahren können einem Medienbericht zufolge in Deutschland voraussichtlich noch vor Weihnachten starten. Das berichtet das Nachrichtenportal "The Pioneer" unter Berufung auf einen Bericht des Bundesgesundheitsministeriums. Demnach wird eine Zulassung für den Kinderimpfstoff von Biontech für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen noch für November erwartet. "Erstmalig verfügbar in Deutschland wird dieser Kinderimpfstoff vorbehaltlich der Zulassung voraussichtlich ab dem 20. Dezember 2021 sein", wird aus dem Papier zitiert. Dem Bericht zufolge strebt die Regierung zudem 20 bis 25 Millionen Auffrischungsimpfungen bis zum Ende des Jahres an. In den kommenden Wochen sollten zusätzlich zum Impfstoff von Biontech wieder vermehrt Impfstoff von Moderna für Booster-Impfung genutzt werden.

+++ 17:18 Höchstwert bei Neuinfektionen in Niederlanden - Zahl der Todesfälle steigt +++
Die Niederlande haben rund 21.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registriert. Das sei ein neuer Höchstwert, teilt das Reichsinstitut für Gesundheit und Umwelt RIVM mit. Die Inzidenz liegt damit deutlich über 700. In den vergangenen sieben Tagen hatte das RIVM etwa 48 Prozent mehr Neuinfektionen festgestellt als in der Vorwoche. Die Regierung hatte am vergangenen Wochenende einen Teil-Lockdown verhängt. Es gelten Kontaktbeschränkungen und kürzere Öffnungszeiten für Gaststätten und Geschäfte. Die Maskenpflicht und die 1,5-Meter-Regel wurden wieder eingeführt. Auch die Patientenzahl und die Todesfälle nehmen zu. In den vergangenen 24 Stunden waren 44 Todesfälle gemeldet worden, die höchste Zahl seit Mai.

+++ 16:55 CDU unzufrieden: Bundesrat könnte Infektionsschutzgesetz stoppen +++
Trotz Nachbesserungen an dem Gesetzentwurf zum Infektionsschutzgesetz der Ampel-Parteien ist offen, ob dieser am Freitag im Bundesrat eine Mehrheit bekommen wird. In einem ntv vorliegenden Brief des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst an SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz heißt es, dass man nicht zufrieden sei. "Alle Anträge der unionsgeführten Länder sind abgelehnt worden", heißt auch aus einem anderen CDU-geführten Bundesland.

Hier lesen Sie mehr dazu.

+++ 16:44 Modellierer ist überzeugt: Booster-Impfungen können Trendwende bringen +++
Auffrischungsimpfungen auf breiter Front können nach Ansicht eines Berliner Corona-Modellierers den Trend der stark steigenden Infektionszahl umkehren. "Wir sehen in den Simulationen deutlich infektionsreduzierende Effekte, sobald circa 30 Prozent der Bevölkerung den Booster erhalten haben", sagte Kai Nagel von der Technischen Universität Berlin der Funke Mediengruppe. Voraussetzung dafür sei, entsprechende Impfkapazitäten zu schaffen. "Optimalerweise würden wir wieder, wie im Sommer, mindestens ein Prozent der Bevölkerung pro Tag mit dem Booster impfen. Wenn wir diese 30 Prozent deutlich vor Weihnachten schaffen, dann bestehen Aussichten auf sinkende Inzidenzen zu Weihnachten." Bislang haben in Deutschland rund fünf Prozent der Menschen eine Auffrischungsimpfung erhalten.

+++ 16:27 Brinkhaus: Union will Abstimmung über Verlängerung der "epidemischen Lage" +++
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus kündigt an, dass CDU und CSU im Bundestag am Donnerstag die Verlängerung der "epidemischen Lage" zur Abstimmung stellen wollen. Das von den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP gewünschte Auslaufen der sogenannten epidemischen Lage von nationaler Tragweite zum 25. November sei ein Fehler, so der CDU-Politiker. Er sei sich nicht sicher, dass die Union der auf den Tisch gelegten Alternative eines veränderten Infektionsschutzgesetzes zustimmen würde. "Das was vorgeschlagen ist, ist nicht ausreichend", sagt Brinkhaus mit Blick auf den Instrumentenkasten für die Länder zur Pandemiebekämpfung. Er greift vor allem die FDP an, die die Abschaffung der "epidemischen Lage" seit einem Jahr fordere und nun "durchdrücke". "Jetzt muss das ganze Land darum herumarbeiten", so Brinkhaus.

+++ 16:11 Urteil: Reiserücktritt auch ohne RKI-Warnung möglich +++
Mit Blick auf die Pandemie können Pauschalreisende unter Umständen auch dann von der Reise zurücktreten, wenn das Robert-Koch-Institut (RKI) noch keine Reisewarnung für das Zielgebiet ausgesprochen hat. Voraussetzung einer kostenlosen Stornierung sei, dass "eine erhebliche Beeinträchtigung der Reise" besteht, wie das Landgericht Oldenburg in einem am Mittwoch bekanntgegebenen, bereits rechtskräftigen Urteil entschied.

+++ 16:00 Lindner: FDP ist "offen" für Impfpflicht in Pflegeberufen+++
Die FDP schließt eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen nicht grundsätzlich aus. Parteichef Christian Lindner sagt beim "SZ-Wirtschaftsgipfel", es gebe sehr wohl Argumente, die für eine Impfpflicht etwa in Pflegeberufen sprächen. "Da sind wir offen in dieser Frage", so Lindner.

+++ 15:48 Novavax beantragt EU-Zulassung für Impfstoff - EMA prüft bereits +++
Der US-Pharmakonzern Novavax hat für seinen Impfstoff eine Marktzulassung in der Europäischen Union beantragt. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA teilt mit, sie habe bereits mit der Prüfung begonnen und werde voraussichtlich in "einigen Wochen" eine Entscheidung bekanntgeben. Bei dem Vakzin handelt es sich um einen sogenannten Totimpfstoff, der für die Immunisierung also abgetötete Bestandteile des Coronavirus enthält.

Hier lesen Sie mehr dazu.

+++ 15:20 "Extremes Versagen": Politikerinnen von FDP und Linke attackieren Regierung +++
Politikerinnen von FDP und Linkspartei werfen der noch amtierenden Bundesregierung von Union und SPD Untätigkeit angesichts der wieder massiv verschärften Corona-Lage vor. "Geschäftsführend ist kein Synonym für untätig", so die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus gegenüber dem Portal "Watson". Sie erwarte von Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrer Regierung, "das Land auch geschäftsführend zu führen". "Es war abzusehen, dass die Zahlen im Herbst und Winter steigen würden", so Aschenberg-Dugnus weiter. Leider habe aber Bundesgesundheitsminister Jens Spahn "nicht vorausschauend gehandelt". Linken-Parteichefin Janine Wissler wirft der geschäftsführenden Bundesregierung "extremes Versagen" vor. "Man hat sich in einer falschen Sicherheit gewiegt."

+++ 14:53 Gefälschte Impfpässe: Großrazzia und mehrere Festnahmen in Hessen +++
Die Polizei in Hessen ist mit einer Großrazzia gegen Fälschungen von Impfpässen im großen Stil vorgegangen. Dabei seien die beiden mutmaßlichen Fälscher sowie zehn der mutmaßlichen Käufer gefälschter Impfpässe vorläufig festgenommen worden, teilen das hessische Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Darmstadt mit. Insgesamt durchsuchten demnach 200 Einsatzkräfte 23 Objekte.

Hier lesen Sie mehr dazu.

+++ 14:41 Narkose-Ärzte warnen vor "Katastrophe" +++
In einem dramatischen Appell an die Gesundheitsminister von Bund und Ländern warnen die Anästhesisten-Verbände angesichts der vierten Corona-Welle vor einem Kollaps des Gesundheitssystems. "Das deutsche Gesundheitssystem steuert auf eine Katastrophe zu", schreiben der Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) und die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI). Sie fordern wirksame Schritte zur Pandemie-Eindämmung, um noch eine realistische Chance zu wahren, die Intensivmedizin, aber auch andere Bereiche der Gesundheitsversorgung vor einem Kollaps zu bewahren. Die Narkose-Ärzte verlangen unter anderem eine verbindliche 2G plus-Regelung für alle Bereiche des öffentlichen Lebens.

Hier lesen Sie mehr dazu.

+++ 14:29 Booster-Impfungen: Lauterbach macht Druck auf STIKO +++
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert die Ständige Impfkommission (STIKO) auf, ihre Empfehlung für Booster-Impfungen mit einer Priorisierung zu koppeln. "Wenn wir ohne Einschränkungen den Booster für alle öffnen, legen wir die Priorisierung in die Hände der Praxen. Bei 30.000 Arztpraxen bedeutet das 30.000 unterschiedliche Priorisierungen", so Lauterbach gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Seine Forderung für Auffrischungsimpfungen ab 18 Jahren: "Die STIKO sollte klar festlegen, welche Gruppe als nächstes dran ist."

+++ 14:14 "Schwer erträglich": BDI fordert Impfpflicht für bestimmte Berufe +++
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert die schnelle Einführung einer Impfpflicht für Einrichtungen zur Betreuung von alten Menschen, Kranken und Kindern. "Bund und Länder sollten in Ergänzung der neuen 2G- und 3G-Regeln eine einrichtungsbezogene Impfpflicht" beschließen, so der BDI. "Sofortmaßnahmen zum prioritären Schutz vulnerabler Gruppen in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern, Schulen und Kitas sind jetzt unverzichtbar." Es sei "unverantwortlich und schwer erträglich, dass unter den Beschäftigten Individualinteressen von wenigen Ungeimpften Vorrang gegenüber der Unversehrtheit von Leib und Leben besonders schutzbedürftiger Personen genießen", erklärt der Industrieverband.

+++ 13:58 Überlastungsstufe in Sachsen erreicht +++
Sachsen hat die Corona-Überlastungsstufe bei seinen Krankenhausbetten offiziell erreicht. Damit gelten ab Freitag verschärfte Regeln und Kontaktbeschränkungen. Als Überlastungsstufe sind im Freistaat 1300 mit Corona-Patienten belegte Betten auf den Normalstationen der Krankenhäuser festgelegt. Wird der Wert an drei Tagen hintereinander erreicht, treten ab dem übernächsten Tag verschärfte Vorschriften in Kraft. Am Mittwoch wurden 1520 belegte Betten ausgewiesen, am Dienstag waren es 1524 und am Montag 1391.

Hier lesen Sie mehr dazu.

+++ 13:44 So schlägt sich Deutschland im Impfquoten-Vergleich +++
Im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern hat Deutschland, zusammen mit Österreich und der Schweiz, einen hohen Anteil an Ungeimpften. Ganz anders sieht es hingegen in Portugal und Island aus.

+++ 13:24 Spahn: Dieser Winter hat das Risiko, "sehr, sehr hart" zu werden +++
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnt vor einem sehr schwierigen Winter. Bei den Infektionen befände sich Deutschland in einem exponentiellen Wachstum, bei dem sich die Zahlen alle 12 bis 14 Tage verdoppelten. Bund und Länder sollten sich bei der Ministerpräsidentenkonferenz am morgigen Donnerstag auf weitere Maßnahmen verständigen. "Es ist gerade ziemlich ernst", sagt Spahn auf dem Wirtschaftsgipfel der "Süddeutschen Zeitung". "Dieser Winter hat eben das Potenzial, das Risiko sehr sehr hart zu werden." Deutschland müsse dieses exponentielle Wachstum brechen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern.

+++ 13:08 Bericht: Länder wollen größtenteils ohne Impfzentren boostern +++
Die Bundesländer planen die Verabreichung der Auffrischungsimpfungen einem Bericht zufolge weitgehend ohne große Impfzentren. Lediglich Bayern, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland hätten vor, Impfzentren weiter zu betreiben oder wieder zu öffnen, berichtet die "Welt" unter Berufung auf eine Umfrage unter den Ländern. Ansonsten werde vor allem auf niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, kleine Impfstellen und mobile Impfteams gesetzt.

+++ 12:35 So viele Menschen sind in Deutschland noch ungeimpft +++
Daten des RKI zufolge wurden gestern 435.713 Impfungen verabreicht. In den allermeisten Fällen handelte es sich dabei um Auffrischungsimpfungen (73 Prozent).

Bezogen auf die Gesamtbevölkerung sind den Angaben zufolge noch 29,8 Prozent der Bürgerinnen und Bürger ungeimpft.

Unter den Personen im impffähigen Alter sind es 21,1 Prozent.

+++ 11:57 Schleswig-Holstein verschärft Kontaktregeln +++
Wegen der zunehmenden Zahl an Infektionsfällen will Schleswig-Holstein Kontakte einschränken. Private Zusammenkünfte innerhalb geschlossener Räume sind von Montag an nur noch mit bis zu zehn ungeimpften Personen zulässig, kündigt die Landesregierung in Kiel an. Zudem müssen Schüler im Unterricht von Montag an wieder eine Maske tragen.

+++ 11:32 Pfizer beantragt US-Notfallzulassung für Corona-Pille +++
Das Pharmaunternehmen Pfizer hat in den USA eine Notfallzulassung für sein Covid-19-Medikament Paxlovid beantragt. Die entsprechenden Unterlagen wurden bei der Arzneimittelbehörde FDA eingereicht, wie Pfizer mitteilt. Die in einer jüngsten Studie erzielte "überwältigende Wirksamkeit" des Medikaments verdeutliche, dass oral einzunehmende antivirale Therapien eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Covid-19 spielen könnten, sagt Konzernchef Albert Bourla. Nach Angaben des Unternehmens verhindert die Corona-Pille sehr erfolgreich schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten. Eine Zwischenanalyse von Testergebnissen ergab Pfizer zufolge, dass das Medikament das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen bei Covid-19-Patienten um 89 Prozent senke.

+++ 10:55 Österreich verschärft Einreise-Regeln +++
Ungeimpfte Reisende müssen an der österreichischen Grenze künftig einen PCR-Test vorweisen. Antigen-Schnelltests werden bei der Einreise ab Montag nicht mehr akzeptiert. Nur noch für Grenzpendler sind diese ungenaueren Tests gültig, wie aus einer Verordnung hervorgeht. Grundsätzlich gilt jedoch für Deutsche eine Reisewarnung, da die Bundesregierung seit Sonntag fast ganz Österreich als Corona-Hochrisikogebiete einstuft. Wer aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland zurückkehrt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien. Wer dennoch nach Österreich will, muss strengere Kriterien laut der neuen 2,5G-Regel (Geimpft, Genesen oder PCR-Getestet) erfüllen.

+++ 10:31 Streeck spricht über Wirkung und Nebeneffekte von Boosterimpfungen +++
Deutschland kämpft noch damit, mehr Menschen von der ersten und zweiten Impfdosis zu überzeugen, da steht für viele Immunisierte schon die Drittimpfung an. Virologe Prof. Hendrik Streek beantwortet im Gespräch mit ntv die wichtigsten Fragen um die Auffrischungsimpfung.

+++ 10:00 Berlins Gesundheitssenatorin kritisiert Rundschreiben von Spahn +++
Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci kritisiert die Position von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn beim Thema Boosterimpfungen. Spahn müsse bundeseinheitlich in der Impfverordung Boosterimpfungen nach fünf Monaten verankern, twitterte die SPD-Politikerin. "Ein loses Schreiben ist keine einheitliche klare Regelung!" Spahn hatte in einem Rundschreiben den Ärzten in Deutschland empfohlen, allen über 18-Jährigen schon vor Ablauf der Sechsmonatsfrist Auffrischungsimpfungen zu verabreichen.

+++ 09:26 Einzelhandel gegen 2G-Pflicht - "Maske reicht" +++
Der Einzelhandel warnt vor den neuen Beratungen von Bund und Ländern vor einer 2G-Regelung für Geschäfte. Für den Fall einer Einführung einer 2G-Pflicht in den Läden drohe ein massiver Umsatzausfall, sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE, Stefan Genth, beim Handelskongress Deutschland in Berlin. Die Maskenpflicht reiche aus, um die Kunden vor einer Ansteckung zu schützen.

+++ 09:09 THW und Bevölkerungsschutzamt wollen beim Impfen helfen +++
Um die Wucht der vierten Welle zu bremsen, bietet der Bund den Ländern Unterstützung beim Impfen und Testen der Bevölkerung an. In einer Aufstellung des Bundesinnenministeriums heißt es, das THW könnte Ländern und Kommunen beim Wiederaufbau von Impfzentren helfen. Auch für die Errichtung von Test-Stationen und für mögliche Umbaumaßnahmen in Krankenhäusern stünden ehrenamtliche Helfer bereit. Diese und weitere Angebote des Bundes könnten bei der anstehenden Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag besprochen werden, für die diese Aufstellung erstellt wurde.

+++ 08:43 Höchststand bei Neuinfektionen in Tschechien +++
In Tschechien ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf einen Rekordwert gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden gab es 22.479 neue bestätigte Fälle - so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie vor mehr als anderthalb Jahren. Der bisherige Höchststand lag bei 17.778 Fällen am 6. Januar. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz klettert auf 813. In den Krankenhäusern werden mehr als 4.400 Corona-Patienten behandelt, von denen sich mehr als 660 in einem ernsten Zustand befinden.

+++ 08:22 Ifo: Corona-Lage gefährdet wirtschaftliche Erholung +++
Der sprunghafte Anstieg der Infektionen gefährdet nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts die wirtschaftliche Erholung in der Pandemie. "Die Ausbreitung der Infektionen sorgt dafür, dass die wirtschaftliche Aktivität in den Sektoren des sozialen Konsums, also Gastronomie, Reise, Kultur und Veranstaltungen, zurückgeht, weil Menschen Ansteckungsrisiken meiden", sagt der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, der "Passauer Neuen Presse". Die ohnehin fragile wirtschaftliche Erholung von der Krise werde dadurch gefährdet. "Nicht die Lockdown-Maßnahmen verursachen ökonomische Kosten, sondern die Pandemie selbst", betont Fuest.

+++ 07:52 Hausärzte warnen vor Verteilungskampf bei Booster-Impfungen +++
Die Deutschen Hausärzte warnen vor einem Verteilungskampf bei den Auffrischungsimpfungen. "Vor allem bei weniger gefährdeten jüngeren gesunden Menschen ist es nach den bisherigen medizinischen Erkenntnissen nicht erforderlich, auf den Tag genau nach sechs Monaten eine Booster-Impfung durchzuführen", sagt der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Schutz insbesondere vor schweren Verläufen bestehe auch darüber hinaus. Beim Wunsch nach einer raschen Auffrischung sei zu berücksichtigen, "dass dies möglicherweise zu Lasten von vulnerablen Patienten erfolgen würde". Auch bei der dritten Impfung gelte es, die Gefährdeten besonders im Auge zu behalten.

+++ 07:20 Das sind die am schwersten betroffenen Regionen Deutschlands +++
Neun Landkreise in Deutschland haben mittlerweile eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 1000. Das zeigt die Datenauswertung von ntv.de unter Berufung auf Zahlen des RKI. Besonders betroffen sind nach wie vor die Bundesländer Sachsen und Bayern.

Mittlerweile gibt es auch keinen einzigen Landkreis mehr mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50.

+++ 06:42 Erster Bundespolitiker fordert 500 Euro Impfprämie +++
Der ehemalige Finanzminister von Brandenburg und heutige Linken-Bundestagsabgeordnete Christian Görke fordert erstmals eine Geldprämie für alle Impfwilligen. Der Staat solle 300 Euro für den ersten vollständigen Impfschutz zahlen und 200 Euro für die Auffrischung, den sogenannten Booster, zitiert das Nachrichtenportal t-online Görke. Die Zahlung solle auch nachträglich jedem zukommen, der sich bereits impfen ließ. "500 Euro sind angemessen, sie sind verfügbar und sie sind nötig." Das Gesamtvolumen der Maßnahme beziffert Görke auf 37,5 Milliarden Euro. Das könne der Bundeshaushalt verkraften.

+++ 06:14 Krankenhausgesellschaft: Dürfen Einschränkungen auch für Geimpfte nicht ausschließen +++
Der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dringt angesichts steigender Fallzahlen auf weitergehende Corona-Maßnahmen, darunter auch die Möglichkeit für Einschränkungen für Geimpfte. "Die Ampel-Pläne gehen meiner Meinung nach noch nicht weit genug", sagt Gaß dem Handelsblatt. Er halte es für einen Fehler, weitergehende Maßnahmen grundsätzlich auszuschließen. Dafür sei die Pandemieentwicklung zu unvorhersehbar. "Von Kontaktbeschränkungen für alle bis zu Schließungen muss der gesamte Instrumentenkasten in der vierten Welle denkbar sein, wenn eine veränderte Lage dies erfordert."

+++ 05:09 DIVI-Chef fordert Gehaltsplus statt Impfpflicht +++
Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, hält nichts von einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen. "Wir brauchen statt einer Impfpflicht für das Pflegepersonal ein echtes Signal der Anerkennung, beispielsweise mit Brutto-wie-Netto-Gehältern bis zum Ende der Pandemie", sagte Marx, der "Rheinischen Post". "Im Gesundheitssektor sind die meisten Mitarbeitenden ohnehin geimpft. Die Debatte erweckt nur den Eindruck von Misstrauen seitens der Politik."

+++ 04:14 Neuer Tageshöchstwert: RKI meldet 52.826 Neuinfektionen +++
Mit 52.826 Neuinfektionen meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Tageshöchstwert in der Pandemie. Am vergangenen Mittwoch wurden 39.676 Ansteckungen registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 319,5, am Vortag war sie schon auf 312,4 geklettert. 294 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 98.274.

Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.

Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.

+++ 03:36 Lehrer dringen auf einheitliche Richtlinien für Schulen in allen Ländern +++
Der Deutsche Lehrerverband fordert die Ministerpräsidenten auf, sich auf eine gemeinsame Linie bei der Corona-Bekämpfung in den Schulen zu verständigen. Es müsse zum Beispiel klar sein, ab welchen Inzidenzen Maskenpflicht in den Schulen herrsche, sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Beim momentanen Infektionsgeschehen gehöre die Maske im Unterricht auf jeden Fall dazu. "Es darf nicht angehen, dass einige Bundesländer die diesbezüglichen Empfehlungen der medizinischen Fachleute und des RKI einfach ignorieren", so Meidinger.

+++ 03:15 New York feiert Silvester wieder groß - aber nur mit Geimpften +++
Die traditionelle Silvesterfeier am New Yorker Times Square darf in diesem Jahr wieder mit zahlreichen Gästen stattfinden – die müssen allerdings geimpft sein. Ausnahmen werde es für Menschen geben, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten. Sie müssten einen negativen Corona-Test vorlegen, erklärte Bürgermeister Bill de Blasio. Die Party solle "groß" und "voller Leben" werden, so de Blasio. In den USA hat sich die Corona-Lage zuletzt entspannt. Die Behörden der Hauptstadt Washington kündigten am Dienstag eine Lockerung der Maskenpflicht in Innenräumen an.

+++ 02:03 Bundesärztekammer fordert Fahrplan für Erst-, Zweit- und Drittimpfungen +++
Die Bundesärztekammer dringt bei Bund und Ländern auf einen klaren Fahrplan für Millionen Erst-, Zweit- und Drittimpfungen in diesem Herbst und Winter. Voraussetzung für die Beschleunigung der Impfkampagne sei es, "dass Bund und Länder jetzt geeignete Rahmenbedingungen für eine gleichermaßen sichere, unbürokratische und barrierearme Impfkampagne schaffen", heißt es in einem Schreiben von Ärztepräsident Klaus Reinhardt an die 16 Länderchefs, das Kanzleramt und den Bundesgesundheitsminister. Reinhard fordert darin auch eine Entlastung der Arztpraxen. Dafür sollten unter anderem vorhandene Impfzentren reaktiviert und neue Popup-Impfstellen, etwa in Wohngebieten geschaffen werden. Die Kommunen sollten zudem zentrale Terminvergabestellen für Auffrischimpfungen einrichten und insbesondere vulnerable Gruppen per Brief zur Booster-Impfung einladen.

+++ 01:12 Länder-Maßnahmen nach altem Recht laufen am 15. Dezember aus +++
SPD, Grüne und FDP wollen für diejenigen Corona-Beschränkungen der Länder, die mit dem neuen Infektionsschutzgesetz nicht mehr verhängt werden können, eine maximale Geltungsfrist bis Mitte Dezember setzen. Dazu gehören etwa Ausgangsbeschränkungen und die Aussetzung von Schulunterricht. Falls Länder unter der bisherigen Rechtslage Maßnahmen beschlössen, die künftig nicht mehr möglich wären, könnten diese längstens bis 15. Dezember in Kraft bleiben, hat der Hauptausschuss des Bundestags am Dienstagabend mehrheitlich beschlossen.

+++ 00:28 Medienbericht: Seehofer will THW und Katastrophenschutz aktivieren +++
Innenminister Horst Seehofer wird die Länder heute offiziell dazu aufrufen, Unterstützung vom Technischen Hilfswerk (THW) und Katastrophenschutz anzufordern. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Die Länder könnten es sich nicht leisten, die Reserven und die Unterstützung des Bundes ungenutzt zu lassen, habe der CSU-Politiker vor Fachleuten seines Ministeriums erklärt. Der Katastrophenschutz solle bei der Verlegung von Intensivpatienten helfen und Zelte für mobile Impfzentren stellen. Das THW solle beim Aufbau von Impfzentren, Corona-Teststationen und Hygienestationen helfen.

+++ 23:28 Südtirol steht vor neuen Einschränkungen +++
Wegen ansteigender Corona-Zahlen und der schlechtesten Impfquote in Italien steht Südtirol vor neuen Einschränkungen im öffentlichen Leben. In der autonomen Provinz im Norden des Landes wurde am Dienstag mit 390 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz Italiens registriert. Wegen der Entwicklung dürfte Südtirol in dem landesweit etablierten Ampelsystem in Kürze als "gelb" eingestuft werden. Das würde zum Beispiel bedeuten, dass in Restaurants nur noch bis zu vier Personen aus unterschiedlichen Haushalten an einem Tisch sitzen können. Außerdem würde die Maskenpflicht auch im Freien wieder eingeführt. Nur rund 68 Prozent der Südtiroler sind gegen Covid-19 vollständig geimpft, das sind deutlich weniger als der italienische Durchschnitt von 76,8.

+++ 22:18 Pfizer beantragt in USA Notfallzulassung für neues Corona-Medikament +++
Der US-Pharmariese Pfizer hat in den USA eine Notfallzulassung für sein neues Corona-Medikament Paxlovid beantragt. Die entsprechenden Unterlagen wurden bei der Arzneimittelbehörde FDA eingereicht, wie Pfizer mitteilt.

+++ 21:57 Ampel will Verbote von Gottesdiensten wegen Corona ausschließen +++
Vor der abschließenden Beratung der Pläne von SPD, Grünen und FDP gegen die verschärfte Corona-Lage im Bundestag werden die Details deutlicher. So soll künftig auch die Untersagung von Versammlungen und religiösen Zusammenkünften ausgeschlossen sein, wie aus einer Vorlage für den Hauptausschuss des Bundestags hervorgeht. Eine Aussetzung des Präsenzunterrichts an Schulen sollen die Länder ebenfalls nicht mehr festlegen dürfen, wird bekräftigt.

+++ 21:23 Fauci: Corona 2022 in USA womöglich nur noch endemisch +++
Der oberste US-Seuchenschutzexperte Anthony Fauci bezeichnet es als denkbar, dass sich das Corona-Infektionsgeschehen im nächsten Jahr in den USA zu einer endemischen Krankheit abschwächt - und dann nicht mehr als Pandemie betrachtet würde. Das Ansteckungsniveau müsste dann so gering sein, dass es "keine Auswirkung auf die Gesellschaft, auf unser Leben, auf unsere Wirtschaft" gebe, sagt Fauci in einem Interview im Rahmen der Reuters Total Health Conference.

+++ 20:43 Ampel-Pläne: Bis zu fünf Jahre Haft für Impfnachweis-Fälschung +++
Fälschern von Corona-Tests, Genesenen- oder Impfnachweisen sollen nach den Plänen der Ampel-Parteien im schlimmsten Fall bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen. Das sieht ein Entwurf für das künftige Corona-Regelwerk vor, das am Donnerstag im Bundestag beschlossen werden soll. Demnach soll die Herstellung und auch die wissentliche Nutzung nicht nur gefälschter Impfnachweise künftig strafbewehrt sein. Mit der Regelung werde die Strafbarkeit für den Fall klargestellt, dass eine "nicht berechtigte Person" einen Test ausstellt, heißt es. Auch der wissentliche Gebrauch eines falschen Testnachweises "mit dem Zweck der Täuschung" sei strafbewehrt. In besonders schweren Fällen des "unbefugten Ausstellens von Gesundheitszeugnissen", wenn "der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande" handelt, soll eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren möglich sein.

+++ 20:13 Ampel will Testpflicht für Kliniken und Heime einführen +++
Beschäftigte und Besucher sollen Kliniken und Pflegeeinrichtungen nach Plänen der möglichen Ampelkoalition nur mit tagesaktuellem negativem Corona-Test betreten dürfen. Das geht aus einer Vorlage für den Hauptausschuss des Bundestags hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Bei Beschäftigten, die geimpft oder genesen sind, soll die Testung auch durch Antigen-Tests zur Eigenanwendung ohne Überwachung erfolgen können, also durch einen Selbsttest. Ein PCR-Test soll zweimal pro Woche reichen. Auch in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung soll die Testpflicht gelten. Die Pläne sollen mit der vorgesehenen Änderung des Infektionsschutzgesetzes am Donnerstag im Bundestag beschlossen werden. Eine Impfpflicht für Einrichtungen etwa der Pflege will die mögliche Ampelkoalition dagegen vorerst nicht vorsehen. Darüber solle in den nächsten Wochen entschieden werden, hatte es geheißen.

+++ 19:59 Baden-Württemberg mit höchstem Tageszuwachs bei Neuinfektionen +++
Seit dem 4. November wurden an jedem Tag mindestens ein Drittel mehr Neuinfektionen gemeldet als in der Vorwoche. Sollte das Infektionsgeschehen diese Dynamik beibehalten, könnten morgen rein rechnerisch mehr als 58.500 und am Donnerstag sogar über 66.000 neue Ansteckungen registriert werden.

Baden-Württemberg (8666 gemeldete Neuinfektionen), Mecklenburg-Vorpommern (774) und Sachsen-Anhalt (1724) verzeichnen heute die höchsten Tageszuwächse seit Beginn der Pandemie.

+++ 19:25 Bundesländer melden 40.144 neue Fälle +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 5.095.374 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 40.144 neue Fälle hinzu. Das ist der höchste Dienstagswert seit Pandemiebeginn. Im Wochenvergleich steigt die Zahl der neu entdeckten Ansteckungen damit weiter stark an. Letzten Dienstag wurden 28.236 neue Ansteckungen registriert, heute waren es 42,2 Prozent mehr. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 277 auf 98.059. In der Vorwoche wurden 196 Tote gemeldet.

Als aktuell infiziert gelten rund 483.726 Personen. Auch die Zahl der neu registrierten Todesfälle liegt deutlich über dem Vorwochenniveau. Am 9. November wurden 196 Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion registriert, heute waren es 81 mehr und damit so viele wie noch nie in der zweiten Hälfte des Jahres 2021. Durchschnittlich sind es derzeit 182 Meldungen pro Tag.

Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,05 angegeben (Vortag: 1,09). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 3173 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt.

Die vorangegangenen Entwicklungen lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, jpe/ino/dpa/AFP/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen